Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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C. B. Praesens, cos. I ord. 153, cos. II ord. 180 n. Chr.
Band III,1 (1897) S. 913914
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6) C. Bruttius Praesens (so lautet der Name CIL VI 10 234 am Ende), wahrscheinlich der Sohn von Nr. 5 (s. d.), war cos. im J. 153 zusammen mit A. Iunius Rufinus (Klein Fast. cons. zum J. 153), soweit nachweislich vom 27. Februar (CIL VI 856 = III K. Mart.) bis zum 11. März (CIL VI 10 234 = V id. Mart.). Man sieht in ihm wohl mit Recht den Consul, der dies Amt im J. 180 mit Sex. Quintilius Condianus zusammen zum zweitenmale bekleidete. Die Identification wird allerdings hinfällig, wenn man in der sehr eigentümlichen Benennung dieses Mannes (s. u.) als L. Fulvius L. f. auf L. f. mehr Wert legen will, als auf das Praenomen L., das er doch nicht trägt. In diesem Falle wäre der cos. II 180 also cos. I in einem uns unbekannten Jahre gewesen. Sein zweites Consulat ist nachzuweisen für den 17. Juli (Acta martyr. Scilitan. ed. Usener 1881 p. 5: πρὸ ις καλανδῶν Αὐγούστων = ἰουλίῳ ιζ) und für XI kl. Romanas (= ? Hist. Aug. Commodus 12, 7), wahrscheinlich hat er jedoch als Schwiegervater des Commodus schon seit Beginn des Jahres das Amt inne. Die neu geknüpften verwandtschaftlichen Beziehungen zum kaiserlichen Hause erklären auch wohl die nochmalige Verleihung des Consulats an ihn. Seine Nomenclatur und seine Ämterlaufbahn ist uns zum Teil erhalten in der Inschrift CIL X 408, die ihn C]r[i]spinae Aug. socer nennt (vgl. Hist. Aug. Marc 27, 8. Cass. Dio LXXI 33). Er heisst also: L. Fulvius L. f. Pom(ptina tribu?) ... [C.] Bruttius Praesens Min..... Valerius Maximus Pompeius L.... Valens Cornelius Proculus .... Aquilius Veiento. Seine Laufbahn ist in descendenter Folge angegeben: sodalis Hadrianalis, sodalis Antoninianus, [sodalis Verianus], sodalis Marcianus — comes impp. Ant[onini et Commodi Augg.] expeditionis Sarmaticae (Schiller Gesch. d. Röm. Kaiserz. I 646f.) ... cos. II procos. p[raet. trib. pleb.] quaestor Aug. — trib. mil. leg. III Gallicae. Wenn man aus dem Namen der Tochter Crispina, der aus CIL X 408 und Cass. Dio LXXI 33 feststeht, [914] folgern darf, dass die Gattin des C. Bruttius Praesens, der der Stein von Cafsa (CIL VIII 110) gesetzt ist, da sie den Namen Crispina führt, eben die Matter dieser Crispina Augusta, der Gattin des Commodus, ist, so kennen wir damit als Gattin dieses B. Praesens, dessen Vorname C. damit bezeugt wäre, die: Val]eria Mar[cia] Hostilia Crispina Moecia Cornelia. Wir gewinnen daraus ferner die Möglichkeit, ihm Africa als Bezirk seines Proconsulats zuzuweisen, wie Tissot (Fast. de la prov. rom. d’Afrique 111ff.) will. Als Sohn dieser ... Crispina ..., als Bruder der Crispina Aug. wäre dann wohl auch der cos. 187 L. Bruttius Quintius Crispinus (Nr. 9) in Anspruch zu nehmen, der CIL VI 7582 als Sohn eines C. B. Praesens cos. II bezeichnet wird, also als der Sohn eben unseres B. Praesens cos. II 180, dessen Vorname C. dadurch wieder gesichert würde. Seiner engeren Familie gehörte dann also das Erbbegräbnis der Bruttii an, das sich wahrscheinlich zwischen Via Appia und Via Ardeatina befunden hat (CIL VI zu 7582).

[Henze. ]

Nachträge und Berichtigungen

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Band S I (1903) S. 259 (EL)
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S. 911ff. zum Art. Bruttius:

6) C. Bruttius Praesens s. o. Bd. IV S. 1420 Nr. 293.

[Groag. ]
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Band R (1980) S. 70
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6) C. B. Praesens, cos. I ord. im J. 153, cos. II. ord. im J. 180 n. Chr., (K) s. Cornelius Nr. 293 (IV 1420) und Laberia Nr. 21a (S XIV 219).