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- S. 2801, 36 zum Art. Bakchylides Nr. 2:
Das Vorkommen dieses seltenen Namens bei den Lokrern ist merkwürdig wegen des bekannten lokrischen Musendienstes, den ja auch Pindar besonders lobte, und der feststehenden Tatsache, daß Keos zum Teil aus Naupaktos kolonisiert wurde und die Keier, auch eines späteren Zeitalters, eine enge Verwandtschaft mit den Lokrern beibehielten (vgl. zuletzt Pridik De Cei insulae rebus, Diss. 1892, 21ff.). Darnach hat wohl mit Recht Boeckh (Kl. Schr. VII 361. CIG II p. 290 col. 2) an einen Zusammenhang dieser ,opuntischen Sängerfamilie mit den Sängern von Keos‘ gedacht, und ihm ist darin Schneidewin Simon. Cei reliquiae 1835 VIIf. gefolgt. Leider steht die Überlieferung über den Namen des Vaters des berühmten B. nicht ganz fest; interessant ist es doch, zu bemerken, daß der Name Μέδων bei Suidas mit der eigentümlichen Deklinationsart Μέδωνος wohl mit dem eines lokrischen Helden Medon, dessen Name dieselbe seltene Deklination Μέδωνος hat (Aristot. frg. 568 Rose³ aus der Opunt. Polit.), in einem engen Verhältnis steht; vgl. Philol. LXVII 420, 33. 39. Auch ist die Inschrift aus Oiantheia, IG IX 1, 339, vielmehr Βακ]χύλλου als mit Dittenberger Βρα]χύλλου zu ergänzen. Das vermeintliche Selbstzeugnis des B. über seine Ahnherrn, XI 119 (nach Palmers Emendation), ist alles
[195] eher, als sicher. Aber selbst wenn es richtig wäre, würde es nichts gegen eine lokrische Verwandtschaft beweisen.