2) Athener, Sohn des Skellios, Angehöriger eines alten Adelsgeschlechtes, das Platon (Gorg. 472) mit dem des Nikias und Perikles zu den vornehmsten Athens rechnet, Thuk. V 19. 24. Aristoph. Vög. 126 und Schol. z. d. St. Während des peloponnesischen Krieges gehörte A. unter der Regierung der Vierhundert der gemässigten Partei an, Thuk. VIII 89. 92. Lys. XII 66. Aristot. Ἀθ. πολ. 33. Als im J. 411 v. Chr. die Hafenbefestigungen der Halbinsel Eetioneia, die von der Partei des Kritias errichtet waren, um eventuell eine peloponnesische Flotte im Peiraieus aufzunehmen (Thuk. VIII 90), niedergerissen wurden (Thuk. VIII 92), befand sich A. unter denen, die das Entfestigungswerk in die Hand nahmen und erfolgreich durchführten (Demosth. LVIII 67 Ἀριστοκράτης ὁ Σκελλίου ... κατασκάψας τὴν Ἠετιώνειαν, εἰς ἢν τοὺς Λακεδαιμονίους ἔμελλον οἱ περὶ Κριτίαν ὑποδέχεσθαι, καθεῖλε μὲν τὸ διατείχισμα). Vgl. E. Curtius Griech. Gesch. II⁶ 729. C. Wachsmuth Stadt Athen II 47ff.; Berichte d. sächs. Ges. d. Wiss. 1887, 370ff. Im J. 407 v. Chr. war A. einer der Befehlshaber unter Alkibiades (Xen. hell. I 4, 21. Diod. XIII 69. Nep. Alc. 7; vgl. G. Gilbert Beitr. z. innern Gesch. Athens im Zeitalter d. pelop. Krieges, Lpz. 1877, 360. E. Curtius Griech. Gesch. II⁶ [940] 762). A. befand sich unter den Strategen, die nach der Schlacht bei den Arginusen (406 v. Chr.) vom athenischen Demos zur Rechenschaft gezogen und hingerichtet wurden, Xen. hell. I 5. 16. 6, 29. 7, 2. 34. Diod. XIII 47. 101. Aristot. Ἀθ. πολ. 34 (ohne seinen Namen zu nennen). Vgl. E. Curtius Gr. Gesch. II⁶ 765. 778. Möglicherweise bezieht sich auf diesen A. die Lieblingsbeischrift einer rotfigurigen Schale des British. Museum. K. Wernicke Griech. Vasen mit Lieblingsnamen (Berlin 1890) 15.