Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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A. II. Zabinas, begünstigte den Aufschwung Iudaeas um 125 v. Chr.
Band I,1 (1893) S. 1438 (IA)–1439 (IA)
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23) Alexandros II. Zabinas. Als Ptolemaios Euergetes II. von Ägypten von dem aus der parthischen Gefangenschaft zurückgekehrten Demetrios II. Nikator angegriffen wurde (130/29) und sah, dass derselbe mit seiner feindlichen Schwester Kleopatra im Bunde sei, stellte er ihm einen Thronpraetendenten entgegen in der Person eines jungen ägyptischen Griechen, des Sohnes des Kaufmannes Protarchos, den er als Adoptivsohn des verstorbenen Antiochos VII. Sidetes ausgab und A. nannte (Iust. XXXIX 1, 1ff.; nach anderer Version als Sohn des A. Balas, was weniger wahrscheinlich ist, da dies ein geringerer Rechtstitel gewesen wäre; vgl. Euseb. Chron. I 257f. Schoene; Jos. Ant. XIII 268 hält ihn für einen echten Seleukiden). Von einem starken ägyptischen Heere unterstützt rückte A. im J. 184 seleuk. = 129/8 v. Chr. in Syrien ein (Münzen [1439] von diesem Jahre bei Babelon Rois de Syrie 1890, 163), wo inzwischen mehrere Städte, wie Antiocheia, Apameia u. a. von Demetrios abgefallen waren (Iust. a. O.; vgl. Jos. Ant. a. O.). In welchem Umfang er von Syrien Besitz ergriffen hat, lässt sich nicht genauer feststellen. Jedenfalls blieb ein Teil Syriens in der Hand des Demetrios, der u. a. in Tyros, Sidon, Ptolemais in den nächsten Jahren weiter geprägt hat (vgl. Babelon a. O. 153ff.). Im J. 125 kam es zur Entscheidungsschlacht bei Damaskos. Demetrios wurde geschlagen und ist bald darauf ermordet worden (Iust. XXXIX 7. Prol. Trog. Jos. Ant. a. O. Euseb. a. O. Münzen des Demetrios bis 187 seleuk. = 126/5). Auch gegen dessen Nachfolger, Kleopatra und Antiochos Grypos, hat A. nur einen Teil Syriens behauptet. Über sein Regiment ist nichts Genaueres bekannt. Seine Abhängigkeit von Ägypten fand in dem Spottnamen Zabinas d. h. Sklave (ἀγοραστός Euseb. a. O.), den die Syrer ihm gaben, ihren Ausdruck (Ζαβινᾶς bei Diod. XXXIV 22. Euseb. a. O., vgl. Letronne Recueil d. inscr. Gr. et R. II 61ff., wo ein Privatmann Ζαβινᾶς; Ζεβίνας bei Jos. a. O.; Zabbinaeus im Prol. Trog. XXXIX). Diodor. XXXIV 22 schildert ihn mild und nachsichtig. In welche Zeit die Niederwerfung der abtrünnigen Feldherrn Antipatros, Klonios und Aeropos gehört (Diod. a. O.), ist unbekannt. Mit Hyrkanos hielt er Freundschaft und begünstigte so den Aufschwung Iudaeas (Jos. Ant. XIII 269. 273). Nachdem Euergetes II. nach Beilegung des Streites mit der Schwester das politische Interesse an seiner Kreatur verloren hatte und, durch das freche Auftreten des A. (wohl nach dem Siege bei Damaskos) verletzt, seinem Gegner Antiochos Grypos bedeutende Hülfsscharen geschickt hatte, verlor A. seinen Anhang im Lande. So wurde er im J. 123/2 (= seleuk. 190) von Antiochos Grypos geschlagen und floh nach Antiocheia. Hier vergriff er sich, um seine Truppen besolden zu können, am Tempelgut des Zeus, musste fliehen und wurde, nachdem Seleukeia ihm ihre Thore verschlossen hatte, aufgegriffen und zu Antiochos geführt, der ihn hinrichten liess (Iust. XXXIX 2, 2. Diod. XXXIV 28. Jos. a. O.; nach Euseb. a. O. nahm er nach der Niederlage Gift; seine Münzen bis 190 seleuk. = 123/2; vgl. Babelon a. O.). Vgl. Schürer Gesch. des jüd. Volkes I 133. 209. Ad. Kuhn Beiträge zur Geschichte der Seleukiden. Diss. Strassb. 1891, 9ff.