Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Stadt am Orontes, ursprünglich Pharnake
Band I,2 (1894) S. 2663 (IA)–2664 (IA)
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Apameia (Ἀπάμεια). 1) Am Orontes (Ptolem. V 15, 19. Strab. XVI 752. Steph. Byz. Dionys. Perieg. 918. Itin. Ant. 187. Joseph. Antiq. XIII 224. XIV 38 u. a. Cic. ad fam. XII 12 u. ö. Polyb. V 45 u. ö. Appian. Syr. 57. Sozom. hist. eccl. VII 15, 12), ursprünglich Pharnake, dann von den ersten Makedoniern Pella genannt (Malalas Chron. 203 Dind. Steph. Byz. Diodor. XXI 35. Strab. XVI 752 u. a.). Den Namen A. erhielt die Stadt von Seleukos Nikator nach seiner Gemahlin (Appian. a. a. O. Euseb. chron. II 116f. Schoene). Ein weiterer Name Chersonesos bezeichnete ihre Lage zwischen dem Fluss und einem grossen See (Strab. a. a. O. Plut. Demetr. 50. Steph. Byz.). A. lag am Orontes oder Axios (πρὸς τῷ Ἀξίῳ, Sozom. und auf Münzen, s. Head HN 658), der die Akropolis der Stadt fast ganz umschloss, südlich von Antiocheia; sie war Hauptstadt der syrischen Landschaft Apamene (Ptolem.) und später von Syria secunda (Hierokl. Synekd. 712). Von Seleukos vergrössert und befestigt, war sie ein grosses Centrum der seleukidischen Macht. Die Rechnungskammer, sehr ausgedehnte Gestüte (30 000 Stuten), sowie die Elefanten des Königs befanden sich hier. Nach einer jetzt als zweifellos echt anerkannten Inschrift (Mommsen Ephem. ep. IV 1881 p. 537–542) zählte die Stadt in dem Census des bekannten P. Sulpicius Quirinius (Ev. [2664] Lukas II 1) 117 000 Bürger, wobei vielleicht (nach Strabon XVI 752. Athen. VIII 333) die Einwohner mehrerer benachbarter Ortschaften (Larissa, Kasiana, Megara, Apollonia u. a.) mitgezählt sind. Das Castell von A. war sehr stark; Caecilius Bassus hielt nach der Schlacht bei Pharsalus eine lange Belagerung dort aus (Cic. ad fam. XII 18; ad Att. XIV 9. Strab. a. a. O. u. a.). Pompeius zerstörte die Burg (Joseph. Antiq. XIV 38). Im 7. Jhdt. wurde die Stadt von Chosroes II. gänzlich verheert und verbrannt. Seitdem spielte sie keine grosse Rolle mehr. Im Mittelalter hiess sie Fâmija oder Afâmija; 1152 durch Erdbeben zerstört; heute elendes Dorf in den Ruinen des alten Castells, Ḳalʿat el-Muḍîḳ. Viele schöne Ruinen. A. ist die Heimatstadt des Stoikers Posidonius. Münzen s. Head HN 658. Baumeister Denkmäler d. klass. Altert. II 963. Litteratur: Ritter Erdkunde XVII 1077ff. Baedeker Palaest. u. Syrien³ 400f.

Nachträge und Berichtigungen

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Band S III (1918) S. 128
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S. 2663ff. (und Suppl.-Heft I S. 99) zum Art. Apameia:

Das Gebiet einer Stadt A. ist auch genannt als Heimat des in St. Mathias bei Trier begrabenen christlichen Syrers Azizos, des Agrip(p)a Sohn, in seiner griechischen Grabschrift bei Kraus Altchristl. Inschriften der Rheinlande nr. 80 mit Tafel IX 17. Hettner Röm. Steindenkmäler des Provinzialmuseums zu Trier nr. 326 und Illustr. Führer 1903, 42 nr. 64: κώ(μης) Καπροζαβαδαίων, ὅρων Ἀπαμέων. Lenormant bei Le Blant Inscriptions chrétiennes de la Gaule I p. 324ff. erklärt es für A. in Mesene, auf einer Tigrisinsel an den Grenzen von Babylonien (o. Bd. I S. 2664 Nr. 3, meist für dasselbe gehalten wie Nr. 2). Doch wird wohl A. am Orontes im eigentlichen Syrien gemeint sein, o. Bd. I S. 2663f. Nr. 1; vgl. z. B. CIL III Suppl. p. 2527 (ebd. Tab. Ib Bcd). Ἀπαμέων ist Genitiv von Ethnikon Ἀπαμεῖς.

[Keune. ]
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Band R (1980) S. 33
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Apameia

[1]) Stadt am Orontes. (L ?) S III.