Alesia. 1) Ἀλησία, auch Ἀλεσία (Polyaen. VIII 23, 11. Dio XL 39; unrichtig die Lesart Alexia), Stadt der Mandubier in Gallia Lugudunensis, auf einem hohen Hügel gelegen, umgeben von Bergen und zwei Flüssen (Strab. IV 191), der Sage nach von Herakles erbaut (Diod. IV 19). Hier fanden die letzten verzweifelten Kämpfe der Gallier um ihre Unabhängigkeit statt und ward Vercingetorix gefangen 52 v. Chr. (Caes. b. G. VII 69ff. Strab. a. O. Plut. Caes. 27 u. a.). Wenn es richtig ist, dass Caesar sie niederbrannte (Flor. III 10, 23), muss sie später wieder aufgebaut worden sein, da Plin. n. h. XXXIV 162 die dort geübte Kunst des Versilberns erwähnt. Über die Frage, ob Caesars Alesia das heutige Alaise-les-Salins (Bourgogne) oder Alise-Sainte-Reine (Franche-Comté) sei, sind die Gelehrten noch immer uneinig. Die Mehrzahl hat sich für Alise ausgesprochen, wie es scheint mit Recht, da die unter Napoleon III. ausgeführten Nachgrabungen deutliche Spuren römischer Circumvallationen zu Tage gefördert haben. Desjardins Géogr. de la Gaule II 694ff. (Kartenskizze p. 698), wo die Litteratur verzeichnet ist (vgl. auch II 467). Unter dem in einer vielbesprochenen keltischen Inschrift vorkommenden ALISIIA (Fundort Mont Auxois bei Alise) ist wohl derselbe Ort zu verstehen, vgl. Stokes Bezzenbergers Beiträge XI 131. Lejay Inscr. de la Côte-d’Or nr. 3, der auch unter nr. 14 (vgl. nr. 15–17) eine in Alise gefundene Bleitessera mit der Marke ALESIENS verzeichnet. Holder Altcelt. Sprachschatz s. v.