4) Platoniker des 2. christlichen Jhdts., Schüler des Gaius, dessen Vorlesungen er herausgegeben, und Lehrer Galens, der 151/2 seine Schule in Smyrna besucht hat. Unter seinem Namen ist ein ‚Prolog‘ zu Platon – ein Auszug aus einem verlorenen grösseren Werke – erhalten, in welchem Begriff des Dialogs, sowie Einteilung und Reihenfolge der platonischen Schriften erörtert werden. Eine Lehrschrift, die eine Übersicht über die Philosophie Platons giebt, geht jetzt unter dem Namen eines sonst unbekannten Alkinoos, gehört aber sicherlich A. an, dessen Namen [1315] durch einen Schreibfehler in den des Alkinoos verderbt ist. Auch sie ist ein Auszug aus einer verlorenen grösseren Schrift, vielleicht einen in Cod. Paris. 1962 einstmals enthaltenen Werke des A. περὶ τῶν Πλάτωνι ἀρεσκόντων. Prolog und Lehrschrift, die mit einander nach Form und Inhalt übereinstimmen, enthalten eine eklektische Lehre, in der platonische mit peripatetischen und stoischen Ansichten verschmolzen, eigentlich neuplatonische Gedanken aber nur angedeutet sind. Den Prolog hat zuerst herausgegeben Fabricius (B. Gr. III¹ 44f.), sodann u. a. Hermann (Plat. dial. VI 147f.) und Freudenthal (Hellen. Stud. III 322f.). Für die Kritik grundlegend ist Hiller Hermes X 333. Die Lehrschrift ist zuerst von Andreas Asulanus (Ven. 1521), dann noch sehr mangelhaft u. a. von Hermann (a. a. O. p. 152) herausgegeben. Beiträge zur Kritik bei Freudenthal (a. a. O. 317f. 320f.). Über den Inhalt der beiden Schriften und ihr Verhältnis zu einander und zur Philosophie des 2. Jhdts. handelt Freudenthal a. a. O.