86) Aemilius Macer aus Verona, gestorben in Asien 738 = 16 (Hieron. zu Eus. Chron. a. Abr. 2001), Freund des Vergilius (Serv. Ecl. 5, 1) und Ovid (Trist. IV 10, 43f.), Verfasser mehrerer Lehrgedichte, der Ornithogonia, in der er sich an Boios Ὀρνιθογονία angeschlossen, der Theriaca (Quint. X 1, 56), in denen er des Sostratos Schrift περὶ βλητῶν ἢ δακέτων benützte und die von Lucan in seiner Pharsalia ausgebeutet sind (R. Fritzsche quaest. Lucaneae, Gothae 1892, 9f.), und wahrscheinlich auch eines botanischen Werkes de herbis (Charis. 72, 17. 100, 33). Vgl. R. Unger de Aemilio Macro Nicandri imitatore, Progr. von Friedland 1845. G. Knaack Analecta Alexandrino-Romana, Greifsw. Diss. 1880 S. 10f. Eine Fälschung auf den Namen des Macer ist ein aus dem 11. Jhdt. stammendes Gedicht de naturis herbarum des Franzosen Odo Magdunensis, das vornehmlich aus Gargilius Martialis, daneben aus einer lateinischen Dioskorides-Bearbeitung, der Apla des Oribasius, aus Palladius und Isidor zusammengestellt ist; vgl. V. Rose Herm. VIII 63f. Jünger als der Didaktiker ist der epische Dichter Macer, welcher dem Ovid eng befreundet war (Ovid. Amor. II 18, 1; ex Ponto II 10, 13. 21f.) und im Anschluss an die Kykliker 2 epische Gedichte, Antehomerica (Ov. Am. II 18, 1) und Posthomerica (ex Ponto II 10, 13), verfasste. Wahrscheinlich ist er identisch mit dem Pompeius Macer, dem Augustus die Ordnung der Bibliotheken übertragen hatte (Suet. Caes. 56) und der sich 33 n. Chr. tötete (vgl. Teuffel RLG § 252, 3).