Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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germanisches Gebirge, Teil des Hercynia silva, heute der Schwarzwald
Band I,1 (1893) S. 104 (IA)
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Abnoba, westlicher Teil des Hercynia silva genannten germanischen Waldgebirges (τὰ Ἄβνοβα oder Ἀβνοβαῖα ὄρη, Ptol. II 11, 5. 6. 11), heute der Schwarzwald. Auf seiner sanft ansteigenden Höhe entspringt die Donau (Plin. n. h. IV 79. Tacit. Germ. 1. Avien. descr. orb. 437). Die Deutung des Namens ist nicht ganz sicher, vielleicht bedeutet er ‚Flusswald‘ seines Wasserreichtums wegen (vgl. Zeuss die Deutschen 10; Gramm. Celt.² 789. Bacmeister Alemannische Wanderungen 139. Möller Corresp. Bl. d. Westd. Ztschr. VI 258. 289). Zum Anlaut vgl. Abona, Abusina, zur Endung Ausoba, Gelduba u. a. Bei späteren (Amm. Marcell. XXI 8, 2[WS 1]. Tab. Peuting.) heisst das Waldgebirge auch Marciana silva. Bestätigt und topographisch bestimmt wird der Name A. durch inschriftliche Funde aus dem Gebiete des Schwarzwaldes. Die Gottheit des Gebirges wird als Abnoba oder Diana Abnoba verehrt, Brambach CIRhen. 1626 (Abnobae), 1654 (Dianae Abnobae), 1683) in honorem domus divinae Deanae Abnobae vom Jahr 193) u. a. Vgl. I. Becker Archiv f. Frankfurts Gesch. u. Kunst. N. F. III 1865, 24. Möller a. O. Ebenso erfahren wir durch Inschriften von der Verehrung der dea Arduenna, der Personification des Ardennenwaldes.

[Ihm. ]

Nachträge und Berichtigungen

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Band S I (1903) S. 4 (EL)
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S. 104, 48 zum Art. Abnoba:

Eine weitere Votivinschrift wurde in dem Limescastell Waldmössingen gefunden (Der Obergerm.-raet. Limes, Castell nr. 61 b S. 8). Über einen Dianatempel auf den Höhen des Schwarzwalds handelt K. Schumacher Beilage zur Allg. Ztg. (München) 1897 nr. 279.

[Ihm. ]
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Band R (1980) S. 5
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Abnoba

Germ. Gebirge. (L) S I.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Ammianus Marcellinus 21,8,2: „Im Begriff, durch die Marcianischen Wälder und über die Straßen entlang den Ufern der Donau aufzubrechen, geriet er [d. h. Julian, auf dem Weg zum Kampf gegen Constantius II. (361 n. Chr.)] inmitten der plötzlichen Vorgänge in heftige Ungewißheit und befürchtete, man könnte ihn wegen seiner an Zahl geringen Begleitung geringschätzen und er würde auf eine ihm widerstrebende Menge stoßen“. Zit. nach Ammianus Marcellinus, Römische Geschichte, Lateinisch und Deutsch und mit einem Kommentar versehen von Wolfgang Seyfarth, Bd. 2, Akademie Verlag, Berlin 1970.