Ἐφετίνδα erscheint bei Hesych. s. v. und Eustath. Od. VI 115 (1554, 35) als anderer Name des sonst φενίνδα (s. d.) (φαινίνδα) oder φεννίς genannten Ballspieles, einer Art Fangball, bei dem der Werfende so tat, als ob er einem den Ball zuwerfen wollte, dann aber ihn einem anderen zuwarf (Poll. IX 105). Doch herrscht offenbar in diesen Angaben große Konfusion. Das Wort wird in ganz unmöglicher Weise von φενακίζειν abgeleitet, und umgekehrt Etym. M. s. φεννίς dieses und φενίνδα erklärt ἀπὸ τῆς ἀφέσεως τῶν σφαιριζόντων. Ferner wird bei Eustathios vermutet, es sei dies das Spiel der Nausikaa, worauf bei Homer nichts deutet. Der Name E. kann nicht wohl etwas anderes bedeuten als ,Zuwerfspiel‘, datatim, also ein einfaches Fangballspiel. Es wird also wohl φενίνδα eine Unterart des Ἐ. sein, mit Gestattung obigen Kunstgriffs. Denn regelmäßig angewandt würde ja derselbe seine Wirkung verfehlen.
Nach Poll. IX 110. 117 (wo ἐφεντίνδα überliefert) ist Ἐ. ein Scherbenspiel, bei dem es darauf ankam, eine Scherbe in einen Kreis zu werfen. Nach Etym. M. 402, 39 hatte Kratinos Ἐ. scherzhaft von der Berufung (ἔφεσις) im Gerichtsverfahren gebraucht; über die Art des Spiels ist aus dieser Stelle nichts zu entnehmen. Grasberger Erziehung und Unterricht I 61. 91.