Ἐρυθραῖον ἄκρον (Ptolem. III 17, 4 = III 15, 3 M.), von der rötlichen Farbe des Gesteins wie andere Ortsnamen (vgl. den heutzutage von Griechen oft gebrauchten Namen Κόκκινο für derartige Örtlichkeiten, s. o. S. 574, 56ff.), ein Vorgebirge an der Südküste der Insel Kreta. C. Bursian (Geogr. v. Griechenl. II 577) glaubte, E. sei der jetzige Κάβος Γούδουρα; C. Müller zu Ptolem. a. a. O. vermutete, es sei der jetzige Κάβος Λαγκαδᾶ oder Λαγκάδι gegenüber den Eilanden Στρογκυλό und Λαφονήσι und dem Inselchen Κουφονήσι oder Λευκή (alt Arados). Das ist jedenfalls wahrscheinlicher, da dieses stattliche, wenn auch nicht besonders hohe Vorgebirg eine Landmarke ersten Ranges ist. C. Müller irrt übrigens, wenn er meint, Ἐ. ἀ. sei identisch mit Chersonesos des Strabon (XVII 838), d. h. Χερσόνησος Ἐτεοκρήτω. Der Unterschied von 5° in der Länge zwischen Hierapytna und Ἐ. ἀ. paßt etwas besser zu dem Κάβος Λαγκαδᾶ als zu dem Κάβος Γούδουρα; entscheidend aber ist die ins Rötliche fallende Färbung des Κάβος Λαγκαδᾶ.