Passionsspiel Schwäbisch Gmünd

Passionsspiel Schwäbisch Gmünd
Passionsspiel Schwäbisch Gmünd
Passionsspielbühne, gezeichnet von Dominikus Debler
Texte zum Gmünder Passionsspiel, das von der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts bis 1803 am Gründonnerstag und Karfreitag aufgeführt wurde
Siehe auch Schwäbisch Gmünd und Passionsspiele
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Text des Schwäbisch Gmünder Passionsspiels

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Der Text ist in drei Handschriften (1769, 1783 und 1798) überliefert, die nach Hartmut Müller: Frömmigkeit, Fresken und Filigran. Kulturelles Leben im 17. und 18. Jahrhundert. In: Geschichte der Stadt Schwäbisch Gmünd. Stuttgart 1984, S. 245-264, 595-599, hier S. 245f. "im allgemeinen" übereinstimmen, nur seien in den Handschriften die einzelnen Vor-, Zwischen- und Nachspiele an verschiedenen Stellen eingefügt. Ullrich 2002 (siehe unten Bibliographie) S. 505 gibt als Standort für die Handschrift von 1769 das Diözesanarchiv Rottenburg an, die von 1798 soll sich früher in der Kirchenpflege Schwäbisch Gmünd befunden haben (von Ullrich nicht ermittelt). Dominikus Debler schrieb in seiner Chronik (Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd, Bd. 9, S. 290-470) die Fassung 1783 ab. Müller S. 596 Anm. 3 zitiert eine Abschrift von Anton Nägele im Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd, in der die Ausgabe Holzwarths mit dem Text Deblers und der Handschrift in der Pfarrregistratur verglichen wurde.

Nach Mitteilung des Stadtarchivs Schwäbisch Gmünd befinden sich im Archiv der Münstergemeinde Schwäbisch Gmünd im Original: "Passionsspiel in Gmünd 1769: Vorstellung der Leidensgeschichte Jesu am Gründonnerstag, 1. Teil: Trauerspiel des leidenden Heilands wie es nämlich am grünen Donnerstag zu Nachts von einer Bürgerschaft vorgestellt, Original, Schrank 1.3 Nr.72, 2.Teil: Fortsetzung der Trauergeschichte unseres leidenden und sterbenden Heilands in 12 Stationen am Charfreitag vorgestellt, Original, Schrank 1.3 Nr.73. Passionsspiel von Schwäbisch Gmünd 1769 mit Vorspielen, Text, Abschrift von Pfarrer Rudolf Weser um 1900, Schrank 1.3 Nr. 38"

Das Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd verwahrt: Passionsspiel Schwäbisch Gmünd, nach dem Text im Diözesanarchiv Rottenburg abgeschrieben von Else Gündle; Passionsspiel Schwäbisch Gmünd, Zwischenspiele, Abschrift von Anton Nägele; Passionsspiel-Text, abgeschrieben von Anton Nägele.

Bei der Ordnung der Karfreitagsprozession im Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd, Bestand Reichsstadtarchiv FACH 25 befindet sich ein kleines Heft: Texte und Ordnung der Karfreitagsprozession zusammengestellt von Pfleger Herlikofer, Ostersonntag 1826. Es handelt sich um die bei Hermann Aupperle: Altes und Neues zum Gmünder Passionstheater, In: Gmünder Heimatblätter 5 (1932), S. 110-112 beschriebene Handschrift.

Verfasserschaft

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Als Textverfasser gilt seit Nägele Joseph Sebastian von Rittershausen (1748-1820) aufgrund der Übereinstimmung des Texts des Gmünder Passionsspiels mit jenem von Immenstadt im Allgäu (siehe etwa das ausführliche Referat und die Textproben bei Karl A. Reiser: Sagen, Gebräuche und Sprichwörter des Allgäus [...]. Bd. 2, Kempten 1895, S. 118-124 MDZ nach Alois Schmid im Oberländer Erzähler 1886, S. 122 ff.). Als Verfasser der Immenstadter Passionstragödie wird der aus Immenstadt gebürtige Rittershausen angegeben. Der um die Erforschung des Gmünder Passionsspiels verdiente Stadtarchivar Albert Deibele: Johann [!] Sebastian von Rittershausen. Der Verfasser des Textes zum Gmünder Passionsspiel. In: Gmünder Heimatblätter 22 (1961), S. 17-18 gibt lediglich eine Kurzbiographie Rittershausens aus der Feder von Nägele wieder. Erhebliche Zweifel sind jedoch angebracht, da aus der Existenz der Handschrift von 1769 folgt, dass Rittershausen den Text spätestens 21jährig geschrieben haben und er sofort von Immenstadt nach Gmünd gelangt sein müsste, um dort den bisherigen Text zu ersetzen. Davon geht jedoch Albert Deibele: Das Gmünder Passionsspiel und die Kapuziner. In: Gmünder Heimatblätter 19 (1958), S. 17-19 aus.

Nach Albert Deibele: Vom Gmünder Passionsspiel. Zur Wiederauffindung der Bühnenmusik. In: Gmünder Heimatblätter 17 (1956), S. 81-83 sei das Immenstadter Stück als Ganzes nicht überliefert, sondern nur in den Bruchstücken von Schmid 1886 erhalten. Bei Reiser S. 118 (der sich auf Schmid beruft) steht ein Satz über das Textbuch, der wörtlich in Holzwarths Einleitung S. 119 vorkommt.

1816 wurde in Burgau ein Passionsspiel Rittershausens aufgeführt, das gedruckt wurde und online vorliegt: MDZ. Zur Aufführung siehe: Programm zur Festwoche anlässlich des 250. Geburtstags von Franz Bühler (1760-1823). Burgau 2010.

Karfreitagsprozession und Palmeselprozession

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Prozessionsordnung 1773 im Stadtarchiv Schwäbisch Gmünd, modernisiert wiedergegeben bei Albert Deibele: Die große Karfreitagsprozession zur Reichsstadtzeit. In: Gmünder Heimatblätter 20 (1959), S. 17-19

Die im Städtischen Museum erhaltene Urgericht Christi wurde der Karfreitagsprozession, die Teil des Passionsspiels war, vorangetragen.

Palm-Esels- und Charfreitags-Prozession zu Schwäbisch-Gemünd. In: Curiositäten der [...] Vor- und Mitwelt. [Hrsg. von Christian August Vulpius] 6 (1817), S. 370-373 Google, Thulb Jena. Quelle war: Sitten, Gebräuche und Narrheiten alter und neuer Zeit. Berlin 1806, S. 234-237 Google

Palmtag zu Schwäbisch-Gemünd. In: Kurbaierisches Wochenblatt vom 15. Juli 1803 Google stammt aus der National-Zeitung der Teutschen vom 30. Juni 1803 Google. Die Palmeselprozession wurde in verschiedenen gedruckten Blättern der Zeit um 1800 getadelt, worauf auch der Reichs-Anzeiger vom 26. März 1804, Sp. 1083f. Google Bezug nimmt (in der Besprechung zu Geographie und Statistik Wirtembergs (Röder): Gmünd). Siehe auch Politisches Journal 1802 II, S. 670 Google; Geist der Journale 6 (1802), S. 1241 Google. Weitere Hinweise: https://archivalia.hypotheses.org/197181.

Darstellungen

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  • Das Passionsspiel. In: Michael Grimm: Geschichte der ehemaligen Reichsstadt Gmünd von Anbeginn bis auf den heutigen Tag. Gmünd 1867, S. 401-417 (stark an Holzwarth angelehnt)
  • Eberhard Johannes Eckardt: Studien zur deutschen Bühnengeschichte der Renaissance. Mit einem Anhang Das Passionstheater von Schwäbisch-Gmünd. Leipzig 1931 Internet Archive
  • Anton Nägele: Das alte Gmünder Passionsspiel und seine neueste "bühnengeschichtliche" Untersuchung. In: Theologische Quartalschrift 121 (1940), S. 26-35, 103-116 UB Tübingen - Auseinandersetzung mit Eckardt

Bibliographie

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  • Hermann Ullrich: Das Gmünder Passionsspiel - sein Ende, seine Rezeptionsgeschichte und musikalische Überlieferung. In: Verein für Augsburger Bistumsgeschichte. Jahrbuch 36 (2002), S. 497-516 mit Bibliographie der gedruckten Veröffentlichungen zum Passionsspiel. Wiederabdruck unter gleichem Titel in: Gmünder Studien 8 (2010), S. 85-104
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