Geschichte von Kloster Heilsbronn/Die Klösterlinge
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Es ist oben berichtet worden, daß das Leben der heilsbronner Klösterlinge zu keiner Zeit ein dissolutes und daß die Geistesrichtung vieler Konventualen in Heilsbronn schon vor dem Reformationsanfang reformatorisch war. Als nun Luther klar aussprach, was ihnen noch unklar vorschwebte, besonders hinsichtlich der Klostergelübde, da verließen Viele das Kloster und wendeten sich zu bürgerlichen Handthierungen. Der 26. Abt Wenk, welcher im Jahr nach dem Reformationsanfang die Regierung antrat, dachte anders: er war der Reformation abgeneigt, dabei ein ehrenwerther Charakter, streng in der Handhabung der Klosterzucht und bemüht, das gelockerte Band fester zu knüpfen. Allein die Majorität im eigenen Hause trat ihm entgegen, dazu der [102] Markgraf Georg, so daß ihm nichts übrig blieb, als aus dem Wege zu gehen und zu resigniren. Sein Nachfolger Schopper, gleich ehrenwerth, aber der Reformation sehr zugethan, hielt gleichfalls gute Zucht im eigenen Hause. In der Klosterkirche behielt er manches Mönchische bei, wenn es nicht geradezu gegen den lutherischen Lehrbegriff war. In der Katharinenkirche, der Kirche für das Volk, ordnete er Alles im lutherischen Sinne, predigte selbst dort in diesem Sinne, oder ließ Andere, wie wir nachher sehen werden, daselbst predigen und die Sakramente verwalten. Der darauf folgende Abt Wagner trat aus dem Kloster und heirathete. Die Äbte Greulich und Wirsing fuhren fort, reformatorisch zu denken und zu handeln, ungeachtet des von Albrecht Alcibiades zum Schein eingeführten kaiserlichen Interims. In Folge dieser Einführung kamen nach Heilsbronn ein Paar leichtfertig gesinnte Konventualen aus andern Klöstern, z. B. der oben beim 30. Abt Wirsing genannte Excedent J. Hiller und der ihm gleichgesinnte 33. Abt Schörner. Nach Beseitigung des Markgrafen Albrecht und seines Interims wurde Alles wieder, wie früherhin, im lutherischen Sinne gehalten. So blieb es unter den drei letzten Klosteräbten bis zur Auflösung des Klosters.