« Kapitel A 6 Beschreibung des Oberamts Oberndorf Kapitel B 1 »
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VII. Geschichtlicher Überblick und Alterthümer.


1. Politischer Zustand.

Die Römer, deren Niederlassungen im Bezirk sich durch so viele Spuren bekunden (s. 4. A), wurden am Schluß des 3. Jahrhunderts durch die Alemannen aus diesem Landstrich verdrängt; letztere kamen in unsern Gegenden um 536 unter die Botmäßigkeit der Franken, zunächst übrigens noch unter Scheinherzogen.

Das Oberamt gehörte zu der weitgedehnten Bertholdsbaar, welcher von den Orten desselben Oberndorf, Bochingen, Epfendorf, Harthausen, Irslingen (Burg hieher gehörig), Seedorf, Waldmössingen zugeordnet werden (die Bezeichnungen sind in pago Bara, auch in comitatu Bara, auch Perihtilinpara 786, s. bei Seedorf).

Herren und reiche Besitzer waren allhier in der ältesten Zeit die Bertholde aus dem herzoglichen Hause, welches diesen Schwarzwaldgegenden obigen politischen Namen gab, seit dem 11. Jahrhundert sich von Zäringen nannte und im Jahr 1218 in der Zäringischen oder Hauptlinie ausstarb. Dabei war auch Reichsgut, zusammenhängend mit der nahen Reichspfalz Rottweil; solches macht sich zum Theil durch den Umstand bemerklich, daß K. Heinrich II. Stücke davon an das Hochstift Bamberg vergabte (s. Epfendorf, Oberndorf, Seedorf).

Der Zeitfolge nach tauchen die Orte folgendermaßen in der Geschichte auf:

Beffendorf, Lauterbach 769, Oberndorf 782, Seedorf, Thalhausen 786, Harthausen 882, Bochingen 961, Epfendorf, Waldmössingen 994, Falkenstein 1030, Alpirsbach 1095, Ehlenbogen, Hochmössingen 1099, Fluorn um 1099, Betzweiler 1125, Römlinsdorf 1139, Irslingen 1163, Schönbronn 1179. Anlaß ihrer frühesten Nennung gibt meist die Stiftung an ein Bisthum, wie Bamberg, oder an Klöster, wie Alpirsbach, Gengenbach, Petershausen, St. Gallen, St. Georgen.

Die herzoglich zäringischen Besitzungen, die Herrschaften Oberndorf und Schramberg begreifend, treten erst in ein näheres Licht, als sie sich bereits in den Händen der im 12. Jahrhundert abgezweigten Zäringer Nebenlinie der Herzoge von Teck befanden (s. das Nähere bei Oberndorf). Rechtsnachfolger dieser Herren waren zum Theil die Grafen von Hohenberg als Besitzer der Herrschaft Oberndorf. Neben und nach ihnen treten auf die Grafen von Sulz als Herren von Fluorn, die Herren von Falkenstein als Besitzer der nach ihnen| benannten Herrschaft, die Herren von Zimmern, deren Gebiet am Ende des 15. Jahrhunderts und im 16. einen großen Theil des Bezirks begriff[1] und welche von dem nahen Stammschloß Herrenzimmern über ihre „Herrschaft vor dem Wald“ geboten. Eine weitere Herrschaft dieser Herren war Mößkirch. Im Verlauf der Zeit wurden Hauptbestandtheile des jetzigen Oberamtsbezirks: der österreichische (Herrschaften Oberndorf[2] und Schramberg), der kloster-alpirsbachische (dieser etwa 1/3 des Bezirks) und der stadt-rottweilische (Epfendorf, Hochmössingen, Seedorf, Thalhausen, Winzeln); der Ort Harthausen gehörte zum Ritterkanton Neckarschwarzwald.

Württemberg erwarb zuerst Sulgau mit Hornberg 1423. 1448), dann Fluorn 1471, kam durch die Reformation in den Besitz des kloster-alpirsbachischen Gebiets, durch den Reichsdeputationshauptschluß von 1803 in den der Rottweiler Orte, durch Napoleons Tagesbefehl vom 19. Decbr. 1805 der Oberherrlichkeit über Harthausen, durch den Presburger Frieden vom 26. Decbr. 1805 der Herrschaften Oberndorf und Schramberg.

Das Klosteramt Alpirsbach kam am 11. Nov. 1806 zum Kreis Calw, trat Gößlingen am 25. April 1807, Wittershausen, Boll und Hopfau am 16. April 1808 ans Oberamt Sulz ab, erhielt dagegen von demselben das vormalige Amt Dornhan, wurde aber am 27. Oct. 1810 aufgelöst und unter die Oberämter Freudenstadt, Oberndorf und Sulz vertheilt.

Die Besitzungen der Stadt Rottweil kamen zur Landvogtei Rottweil und wurden unter das Stadt- und das Land-Oberamt Rottweil getheilt.

Aus der Herrschaft Schramberg mit Dotternhausen und Roßwangen| wurde 1806 das Oberamt Schramberg gebildet, aus der Herrschaft Oberndorf das Obervogteiamt Oberndorf geschaffen; Harthausen wurde dem Oberamt Rottweil zugetheilt. Am 11. Nov. 1806 kam dies alles zum Kreis Rottweil.

Aber schon am 25. April 1807 wurde Schramberg mit dem Oberamt Hornberg, – Oberndorf mit dem Oberamt Rottweil, beide als Unterämter vereint.

Ein eigenes Oberamt Oberndorf wurde erst bei der neuen Organisation vom 27. Oct. 1810 gebildet und der Landvogtei am obern Neckar zugetheilt. Dazu kamen: 1) vom Oberamt Rottweil: Oberndorf, Alt-Oberndorf, Beffendorf, Bochingen, Hochmössingen, Waldmössingen, Winzeln; 2) vom Oberamt Hornberg: Sulgau, Schramberg, Mariazell mit Hardt, Sulgen, Aichhalden und Lauterbach; 3) vom Oberamt Alpirsbach: Alpirsbach, Ehlenbogen mit den 18 Höfen, Schömberg mit Hinter-Röthenberg und Steinwald, Peterzell mit den 5 Höfen, Reuthin und Römlinsdorf, Reinerzau, Röthenbach und Röthenberg mit Bach und Altenberg; 4) vom Oberamt Sulz: Fluorn.[3]

Im J. 1812 erhielt das Oberamt Oberndorf vom Oberamt Rottweil: Epfendorf, Harthausen, Seedorf und Thalhausen, vom Oberamt Sulz: Betzweiler; dagegen trat es an das Oberamt Freudenstadt ab: Schömberg mit Hinter-Röthenberg und Steinwald, Reinerzau. So kam es mit seinem jetzigen Bestand den 11. November 1817 zum Schwarzwaldkreis.


2. Kirchliche Verhältnisse.
a. Vor der Reformation.
Das ganze Oberamt gehörte zum Bisthum Constanz, zu dessen Archidiakonat vor dem Walde und zum Landkapitel Rottweil (früher Kürnbach genannt). (Freiburger Diöcesan-Archiv 1, 35). Vor der Reformation hatte dieses Landkapitel folgende Pfarreien im jetzigen Oberamtsbezirke: Aichhalden mit Filial Heiligenbronn, Alt-Oberndorf, Bochingen, Epfendorf (mit den Filialen Harthausen und Thalhausen), Hochmössingen, Lauterbach mit Filial Falkenstein, Mariazell mit Filial| Beffendorf, Peterzell, Röthenberg, Schramberg, Seedorf, Sulgen, Waldmössingen, Winzeln.
b. Seit der Reformation.

In den altwürttembergischen Bestandtheilen wurde die Reformation wie in Württemberg überhaupt um 1535 eingeführt. In der Herrschaft Schramberg war um dieselbe Zeit auch die neue Lehre eingedrungen unter dem protestantischen Besitzer Hans von Landenberg, und Balthasar Münch war evangelischer Pfarrer zu Sulgen und zugleich Amtmann und Schreiber desselben. Der Nachfolger des Landenbergers, Rochus Merz, dagegen führte um 1558 mit Gewalt die katholische Lehre wieder ein.

Die katholischen Orte gehörten fortwährend zum Landkapitel Rottweil, auch nach der definitiven Organisation der katholischen Kirche vom 3. Nov. 1810. Am 3. Juni 1814 wurde ein eigenes Landkapitel (Dekanat) Oberndorf gebildet, zu welchem Oberndorf, Aichhalden, Alt-Oberndorf, Bochingen, Epfendorf, Harthausen, Hochmössingen, Lauterbach, Mariazell, Schramberg, Seedorf, Sulgen, Waldmössingen und Winzeln kamen. Jetzt umfaßt dieses Dekanat alle katholischen Orte des Oberamts außer Ramstein und Thalhausen, wovon ersteres als Filial von Irslingen, letzteres als Filial von Herrenzimmern zum Dekanat Rottweil gehört.

Nach der Synodalordnung vom 1. August 1547 gehört Sulgau, Filial von Weiler (jetzt badisch), zum Dekanat Hornberg, ferner Fluorn zum Dekanat Sulz. Beide Dekanate stunden unter dem Generalat Tübingen (später Bebenhausen). So blieb es bei der neuen Diöcesaneintheilung vom 14. Juni 1807. Ober-Ehlenbogen gehört von Alters her zu Schömberg (O.-A. Freudenstadt) und mit diesem zum Dekanat Freudenstadt. Sonst gehören alle Evangelischen des Oberamts zum Dekanat Sulz Generalats Reutlingen.


3. Besondere Schicksale.
Bei dem Kampfe König Albrechts mit König Adolf um das Reich tritt Oberndorf hervor, als vom 16/17. April 1298 Herzog Otto von Baiern dem König Adolf zu Hilfe eilend hier übernachtete. Ein eifriger Anhänger König Albrechts, Graf Albrecht von Hohenberg, überfiel ihn allda, und hoffte ihn zu vernichten. Dem Herzog Otto aber wurde der Anschlag verrathen; er griff am 17. mit Tagesanbruch selbst an und trieb seinen Feind gegen Leinstetten. Da fielen auf hohenbergischer Seite ein paar hundert Mann und unter ihnen| Graf Albrecht selbst. Doch gelang es dem Anhang des letzteren den Vormarsch des Baiernherzogs in das Breisgau noch etwas aufzuhalten.

Im Jahr 1311 verheerten die Rottweiler in einer Fehde mit Konrad von Zimmern, dem Anhänger des Grafen Eberhard von Württemberg, Seedorf und andere Zimmerische Ortschaften (Zimmerische Chronik 1, 162).[WS 1]

Im Bauernkrieg von 1525 befehligte als Oberster eine Bauernabtheilung Thoman Mayer von Vogelsberg. Derselbe mit den Räthen des „versammelten Haufens vor dem Wald“ schrieb am 4. Mai d. J. unter Drohungen an die Stadt Oberndorf: sie möchte ihre Bürger nicht zum schwäbischen Bunde lassen und keine Bündischen aufnehmen. Ihrerseits aber suchte die Stadt die Ihrigen vom Kriege abzubringen. Indeß konnten doch Einzelne ihre Mitbürger aufstiften und es wurde ein heimlicher Verkehr mit den Bauern, welche damals Albeck belagerten, eingeleitet, wobei es auf Ermordung Wilhelm Werners (damaligen Inhabers von Oberndorf) abgesehen war. Dies wurde entdeckt. Wilhelm Werner verließ Oberndorf; die Bauern aber zogen mehrentheils wieder nach Hause, zum Theil zu dem schwarzwäldischen Haufen vor Herrenberg (Zimmerische Chronik 1, 54–58)[WS 2]. Im Alpirsbachischen Klostergebiet hielten sich die Einwohner der Herrschaft Losburg (O.-A. Freudenstadt) nach dem eigenen Zeugnisse des Abtes „redlich und wohl,“ dagegen schlossen sich die von Hönweiler, „welche sich aufs tapferste tummelten und dem Kloster viel Schaden zufügten,“ Peterzell, Reuthin und Römlinsdorf an den Aufruhr an, wollten keine Steuern mehr zahlen, keine Frohnen und andere Dienste mehr leisten; der Dornstetter Haufen, gegen 4000 Mann stark, erschien zu Alpirsbach, zwang die Bewohner zum Anschluß, den Abt zur Huldigung, führte das Vieh, den Wein und die Früchte nach Dornstetten und ließ eine kleine Besatzung darin zurück. Dafür mußten nach Unterdrückung des Aufstandes die empörten Unterthanen Urphed schwören, 1000 fl. zur Strafe zahlen und versprechen, Steuern und Frohnen künftig gebührlich zu leisten (23. Oct. 1525).

Die Leiden des 30jährigen Krieges begannen für Oberndorf im Jahr 1620 damit, daß dessen Besitzer, der Erzherzog Leopold Geld zu Kriegsrüstungen forderte und mehrere Jahre diese Forderungen fortsetzte. Eine Zeit lang, bis zur großen Wendung der Dinge durch die Nördlinger Schlacht vom 27. August (6. Sept.) 1634, waren Oberndorf und Schramberg unter württembergischer Herrschaft. Schramberg (ohne die Veste) war im Sept. 1632, auf Befehl Herzogs Julius| Friedrich von Württemberg durch den Obersten Rau zeitweilig besetzt. Ihrerseits erlitten die Württemberger (300 Musketiers unter dem Hauptmann Maisenbach) im November 1632 Einbuße im Walde bei Seedorf durch Rottweiler Unterthanen, welche sie überfielen, manche tödteten und den Rest zerstreuten.

Im Juni 1633 belagerten der württembergische Major Grün und diesem zu Hülfe geschickt Major Konrad Wiederhold die Veste Schramberg und zwang sie trotz deren tapferen Gegenwehr am 12. Aug. zur Kapitulation; in solche war die Übergabe der ganzen Herrschaft einbedungen (Sattler Herz. 7. Beil. S. 67) und am 24. Jan. 1634 schworen alle Einwohner dem Herzoge von Württemberg unter dem Vorbehalt, daß sie bei ihrer Religion bleiben und die lagerbüchlichen Rechte behalten dürften.

Im April 1634 machten die Villinger einen Einfall in das württembergische Röthenberg, wo sie Vieh raubten, 2 Personen tödteten und 2 Häuser verbrannten, alsdann aber durch den Verwalter von Alpirsbach mit Mannschaft des Landesaufgebots wieder zurückgedrängt wurden. Die Kriegszeit brachte im Jahr 1634 und 1635 verheerende Seuchen. Schwer durch die Feinde heimgesucht wurden nach der Nördlinger Schlacht die damals württembergischen Orte. Aber auch, wenn sie in Freundesland lagen, mißhandelten die katholischen Truppen, z. B. die, welche 1635 und 1636 zu Oberndorf Quartier hatten, die Einwohner äußerst. Im Frühjahr 1638 fielen die weimaranischen Truppen in die Umgegend von Oberndorf ein, raubten und plünderten und brandschatzten die Stadt selbst.[4]

Im August 1642 lagerten bairische Truppen unter General Mercy 16 Tage lang in Fluorn, Waldmössingen und Winzeln und im Jahr 1643 plünderten Lothringer und Baiern die Stadt Oberndorf und die Umgegend. Nach dem westphälischen Frieden von 1648 ließ sich Erzherzog Ferdinand den 24. October 1651 in der Stadt und der Herrschaft von neuem huldigen.

Bei dem Einfall der Franzosen zu Ende des Jahres 1688 bewaffnete sich das Landvolk auf dem Schwarzwald; dennoch wurde am 1. (11.) Januar 1689 Schramberg eingenommen, die Veste in Brand gesteckt, worüber das Landvolk in solchen Schrecken gerieth, daß es auseinander ging, worauf auch Hochmössingen geplündert wurde. Überhaupt brachten um diese Zeit Durchmärsche und Kontributionen an die Franzosen und der Rückmarsch der Reichsarmee von| Pfohren nach Heidelberg große Einbußen. Eine achttägige Lagerung von 14000 Kaiserlichen zwischen Harthausen und Trichtingen im September 1689 verursachte bedeutenden Schaden. Auch im September 1691 war ein kaiserliches Lager bei Winzeln.

Im spanischen Erbfolgekrieg rückte im Juli 1704 der französische Marschall Tallard mit 35000 Mann dem Kurfürsten von Baiern zu Hilfe über Hornberg heran und schlug sein Lager auf dem Hardt. Auch die entlegensten Orte wurden von den Franzosen geplündert, das Vieh weggetrieben und die Früchte abgemäht. Mehrere Dörfer, wie Mariazell, wurden angezündet.

Im österreichischen Erbfolgekrieg litt Oberndorf 1744–45 durch Quartiere, Durchmärsche und Lieferungen an Österreicher und Franzosen; in Schramberg war im Winter 1744–45 ein französisches Militärspital. Am 28. März 1793 war in Oberndorf das Hauptquartier des Prinzen Condé; 1795 wurde das Condésche Corps zum Theil in der Herrschaft einquartiert und als er am 13. Mai abzog, blieb im Augustinerkloster ein Spital zurück.

Als 1796 der französische General Moreau den Übergang über den Rhein erzwungen hatte, besetzten die schwäbischen Kreistruppen auf ihrem Rückzug auch Oberndorf Schramberg und Alpirsbach; beim letzteren Orte wurden sie am 10. Juli von den Franzosen angegriffen, erhielten aber Verstärkung und trieben sie zurück. Auch am 12. Juli drängte bei Betzweiler eine schwache Abtheilung schwäbischen Fußvolks 500 Franzosen gegen Dornhan, und von da eine andere Abtheilung dieselben nach den 24 Höfen. Als jedoch der Fürst von Fürstenberg erfuhr, daß der Erzherzog Karl sich nach Pforzheim zurückgezogen habe, beschloß auch er, mit den bei Sulgen stehenden Kreistruppen seinen Rückzug nach Horb über Oberndorf anzutreten, wurde aber am nämlichen Tage (14. Juli) von den Franzosen angegriffen. Diese verdrängten seine Vorposten aus Haslach, Hausach und Alpirsbach, Peterzell und Röthenberg und letztere zogen sich nun mit den bei Aichhalden und Hochmössingen aufgestellten Abtheilungen über Waldmössingen, Heiligenbronn und Epfendorf nach Oberndorf zurück. Allhier hatte der Fürst sein Hauptquartier aufgeschlagen, marschirte aber in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli nach Haigerloch ab, wohin ihm die in Oberndorf zurückgelassene Besatzung in Kurzem nachfolgte. – Beim Rückzug der Franzosen im Herbst dieses Jahrs kamen am 28. Sept. die Österreicher unter dem Feldmarschalllieutenant Petrasch nach Oberndorf.

Im März 1799 im Dominikanerkloster einquartirt, erpreßte der| französische General Vandamme, welcher bereits im Juli 1796 allhier im Augustinerkloster gelegen hatte, harte Kontributionen; 1799 forderte er in eigener Person Brandschatzung zu Epfendorf. Beim Rückzug der Franzosen gelangten am 4. April d. J. die Vorposten der Österreicher nach Alpirsbach.


4. Alterthümer.
A. Römische.

Die Römer, welche bekanntlich bei dem nahe gelegenen Rottweil eine ansehnliche Niederlassung gegründet und von da ihre Hauptmilitärstraße durch unseren Oberamtsbezirk zu der Hauptstadt des römischen Zehentlandes Rottenburg (Sumalocennis) geführt hatten, hinterließen nicht allein in der Neckargegend, sondern auch auf der Hochebene zwischen dem Neckarthale und dem Schwarzwald viele sprechende Spuren ihres ehemaligen Aufenthalts im dermaligen Oberamtsbezirk Oberndorf. Besonders reich ist der Bezirk an römischen Straßen, die unter den Benennungen Hochstraße, Hochsträß, Heerstraße etc. nach allen Richtungen denselben durchziehen und meist noch gut als solche erkennbar sind. Dieser Straßenreichthum ist hauptsächlich durch einen auf dem sog. Schänzle bei Röthenberg gelegenen römischen Hauptpunkt bedingt (s. unten), welcher am obersten Rande des eigentlichen Schwarzwaldes liegt und den Schlüssel in den Schwarzwald und durch diesen in die Rheinebene, namentlich nach Straßburg (Argentoratum) bildet; auf diese beim Schänzle gelegene römische Niederlassung ziehen aus verschiedenen Gegenden des römischen Zehentlandes römische Straßen und gehen von dort vereint in das Kinzigthal und von diesem bis in die Rheinebene.

Von römischen Straßen sind bis jetzt folgende aufgefunden und als solche anerkannt worden:

1) Die römische Hauptmilitärstraße (Consularstraße), welche von Windisch (Vindonissa) in der Schweiz über Rottweil nach Rottenburg etc. führte, erreicht 1/4 Stunde südöstlich von Seedorf den Bezirk, führt ziemlich gut erhalten östlich an Seedorf vorüber auf die Burghalde, 1/4 Stunde nordöstlich von Waldmössingen, von da zwischen Fluorn und Hochmössingen durch, einige 100 Schritte östlich am Hardtwald vorüber und verläßt beim Tannenwald den Oberamtsbezirk, um gegen Dornhan etc. weiter zu führen (s. die Oberamtsbeschreibung von Sulz).

2) Von dem kleinen Heuberg her führt eine Römerstraße unter den Benennungen Hardtweg, Dietweg (d. i. Heerweg), Heusteig, Heerstraße| etc., südlich an Harthausen vorüber nach Epfendorf, und von da zu der römischen Niederlassung bei Waldmössingen, wo sie die ad 1 beschriebene Straße kreuzt, weiter bis zu dem Schänzle bei Röthenberg und von hier die sog. Brandsteige hinab in das Kinzigthal bis an den Rhein zog. Mit bewunderungswürdiger Terrainkenntniß haben hier die Römer den besten Weg durch den Schwarzwald gefunden, indem das Kinzigthal von der Rheinebene aus am tiefsten in den Schwarzwald einbricht und ihn beinahe in seiner ganzen Breite durchschneidet, so daß es von der Hochebene an dem östlichen Saum des Schwarzwaldes nur der Anlage der sog. Brandsteige bedurfte um in das Kinzigthal zu gelangen, in welchem alsdann die Straße vollends eben bis zum Rhein fortgeführt werden konnte. Bei jeder anderen Führung hätte man mit weit größeren, zum Theil unüberwindlichen Terrainschwierigkeiten zu kämpfen gehabt. Diese Straße, welche, wie oben gezeigt wurde, die von Rottweil herkommende Consularstraße bei Waldmössingen kreuzt, stellt somit auch die Verbindung der römischen Niederlassung bei Rottweil mit der Rheingegend her.

3) Von dem befestigten römischen Wohnplatz bei Loßburg (s. die Oberamtsbeschr. von Freudenstadt) führte eine römische Straße über die 24 Höfe, östlich an Peterzell vorüber, durch den Fluorner Wald, durch Wald „Götzenstruht“ und über die sog. alte Brücke, südlich von Röthenberg, ebenfalls nach dem Schänzle bei der Brandsteig.

4) Eine von Rottenburg herkommende römische Straße führte über den Bergrücken zwischen dem Neckar und der Glatt, östlich an Hochmössingen vorüber bis zur römischen Niederlassung bei Waldmössingen und von da über Sulgen, Sulgau, Hardt, vermuthlich nach Villingen im Großherzogthum Baden. Durch den Punkt bei Waldmössingen, von dem, wie angeführt wurde, eine Römerstraße nach dem Schänzle führt, war nun auch Rottenburg mit der Rheingegend auf näherem Wege als auf der einen Bogen beschreibenden Consularstraße in Verbindung gesetzt.

5) Die römische Straße, welche von Rottweil nach dem römischen Wohnplatz bei Sulz und weiter nach der römischen Niederlassung bei Unter-Iflingen führte, berührt 1/2 Stunde östlich von Alt-Oberndorf den Bezirk, zieht sich am Fuß des Raubergs, 1/8 Stunde östlich an Bochingen vorüber und verläßt den Bezirk nördlich von der sog. Schelmenhecke, um von da schnurgerade nach Sulz etc. fortzusetzen. Endlich haben wir noch zwei alte Straßen zu erwähnen, die jedoch als ursprünglich römische Anlagen nicht verbürgt werden können; die eine lief von Schramberg unter dem Namen Hochsteige über die Burg| Schramberg und den Brunnenstuben-Wald nach Straßburg, die andere, ursprünglich gepflasterte, von Alpirsbach nach Romishorn, Loßburg etc.

Aus dem Ganzen geht hervor, daß unser Bezirk in Beziehung der römischen Straßenzüge zu den interessantesten des Landes gehört; namentlich sind es die zwei Punkte Schänzle bei Brandsteig und die Burghalde bei Waldmössingen, welche eine bedeutende Rolle in dem römischen Straßennetze zwischen dem Schwarzwald und der oberen Neckargegend spielen. Auf den ersteren laufen mehrere Römerstraßen aus dem Zehentlande, um in eine Straße vereinigt nach dem Rhein zu führen; der andere bei Waldmössingen ist der Kreuzungspunkt, vielmehr der Vermittlungspunkt einiger Straßen, die hier in eine Straße vereinigt dem Schänzle zuführen.

Was nun die römischen Wohnplätze betrifft, so sind bis jetzt folgende im Bezirk entdeckt worden:[5]

1) Auf dem Schänzle, 1/2 Stunde westlich von Röthenberg, oben an dem Steilabhang gegen das Kinzigthal gelegen, von dem man eine herrliche Aussicht in das Kinzigthal und über den Schwarzwald genießt. Hier auf einer etwa 2–3 Morgen großen Fläche wurden schon im Jahr 1823 und noch etwa 25 Jahre früher römische Säulen ausgegraben, die aus rothem Sandstein gearbeitet mit Fuß und Kapitell 9′ 5″ hoch waren; der 6′ 5″ lange Säulenschaft verjüngt sich gegen oben und unten bis zu 11″ Durchmesser, während er in der Mitte 13″ mißt. Die Säulen wurden auf verschiedene Weise verwendet und noch dienen mehrere als Stützen unter Backöfen in Röthenberg. Im Jahr 1825 entdeckte man auf dieser Stelle neben mehreren eisernen und bronzenen Gegenständen, römischen Münzen, Bruchstücken von Gefäßen und Ziegeln einen merkwürdigen 5′ hohen, 4′ 8″ breiten und 1′ dicken römischen Altar mit der Inschrift:


ABNOBAE
Q. ANTONIVS
SILO > LEG I A
DIVTRICIS ET
LEG II ADIVTRI
CIS ET LEG III AVG
ET LEG IIII FF
ET LEG XI CPF
ET LEG XXII PFD
     VSLLM.

| Abnobae Q. Antonius Silo centurio legionis I. adjutricis et legionis II. adjutricis et legionis III. Augustae et legionis IIII. Flaviae felicis et legionis XI. Claudiae piae fidelis et legionis XXII. piae fidelis votum solvit libens lubens merito.

Q. Antonius Silo, Hauptmann der ersten, zweiten, dritten, vierten, eilften und zweiundzwanzigsten Legion (versteht sich nach einander) hat dieses Denkmal der Abnoba geweiht und sein Gelübde gern, willig und verdienter Maßen gelöst.

Abnoba ist eine Wald- und Gebirgsgöttin, eine Provinzialgottheit, die ihren Namen dem Abnobagebirge (Schwarzwald) dankt (siehe auch Württemb. Jahrb. 1825. Heft I. S. 72 ff., 1835. Heft I. S. 89 ff.). Außer diesem Altar sollen schon früher zwei weitere Denksteine mit Inschriften aufgefunden worden sein, die aber nicht beachtet, und zu gewöhnlichen Zwecken verwendet wurden.

Eine gleichfalls auf dem Schänzle vom K. statistisch-topographischen Bureau durch Revierförster Warth und Kameralverwalter Pflüger im Jahr 1835 veranstaltete Ausgrabung (s. Württ. Jahrb. 1834. Heft II. S. 422 ff.) förderte außer mehreren Gebäudesubstruktionen, einen als Hautrelief, aus grobkörnigem Buntsandstein roh gearbeiteten Kopf, verschiedene Antikaglien und 15 römische Bronzemünzen aus dem ersten und zweiten Jahrhundert zu Tage. Die interessanteren aufgefundenen Gegenstände sind: eine 5″ 2‴ hohe Ariadne mit Traubenlaub bekränzt, Bronze-Herme mit beiden Füßen, zwei sehr zierliche Hündchen von Bronze, eine Speerspitze mit drei Widerhacken von Bronze, drei Glöckchen, ein dünnes Goldplättchen, ein silbernes Plättchen, worauf ein Genius dargestellt ist, ein 11/2″ langes Äxtlein von Silber, eine silberne Agraffe (fibula) etc.

2) Auf der sog. Burghalde bei Waldmössingen, wo sich mehrere Römerstraßen kreuzen (s. oben), stand auf einem ziemlich steil gegen das Heimbachthal abfallenden Terrainvorsprung, von dem man eine ausgebreitete Rundsicht genießt, eine ohne Zweifel wohl befestigte römische Niederlassung; am Fuß des Terrainvorsprungs lagen zwei große, nun trocken gelegte Weiher, zwischen denen die jetzt noch sichtbare Römerstraße nach dem Schänzle durchführte. Ohne Zweifel wurden diese Weiher schon von den Römern zum Schutz ihrer Niederlassung hier angelegt. Auf der Burghalde selbst findet man ziemlich ausgedehnte Grundreste von Gebäuden und seit vielen Jahren fördert der Pflug eine Menge Fragmente römischer Gefässe, worunter viele von Siegelerde mit Verzierungen, ferner Ziegel, Heizröhren (tubuli), römische Bronzemünzen etc. zu Tage; auch wurde daselbst ein zierlich| gearbeiteter, schlangenförmig gewundener Goldring aufgefunden. Ein hier entdecktes ausgemauertes Grab, das neben dem menschlichen Skelett ganz erhaltene Gefäße von Siegel- und anderer Erde enthielt, ist unzweifelhaft römischen Ursprungs. Unweit (südlich) der Burghalde ist man an dem sog. Ziegelsteigle in neuerer Zeit auf die Reste eines römischen Kalkofens (Töpferofens) gestoßen; es scheint, daß die Römer die an der Burghalde vorkommende Thonerde, welche hier für die Porcellanfabrik in Schramberg gewonnen wird, schon gekannt und benützt haben. Bemerkenswerth ist endlich, daß die Burghalde gerade auf der Wasserscheide zwischen dem Neckar und der Kinzig und zugleich auf der Wasserscheide zwischen dem Heimbach und der Eschach liegt, was mitunter die Ursache sein mag, warum sich gerade hier einige Römerstraßen kreuzen, da bekanntlich die Römer ihre Straßen möglichst auf den Wasserscheiden hinführten.

3) Auf der 1/8 Stunde südwestlich von Waldmössingen gelegenen Flur „Weiler“ † stand ein ziemlich ausgedehnter römischer Wohnplatz, der, wie es scheint, mehr eine bürgerliche Bestimmung hatte, während die Stelle auf der Burghalde militärischen Zwecken, hauptsächlich zur Überwachung der Heerstraße diente. Auch hier findet man außer Grundmauern Bruchstücke von römischen Gefässen, worunter von Siegelerde, Ziegel etc.

4) Im Wald Götzenstruth (Mark. Winzeln) findet man in der Nähe der vom Schänzle gegen Peterzell führenden Römerstraße (siehe oben) Spuren eines römischen Wohnplatzes. †

5) Auf der Flur „Weiler“, 1/4 Stunde südlich von Winzeln, stand nicht ferne von der oben angeführten Burghalde, ein kleiner Römerort, von dem man immer noch Gebäudeschutt, römische Ziegel etc. auffindet. † Auch auf der Flur Kalkofen standen römische Gebäude. † Überdieß kommen auf der Markung Winzeln Flurbenennungen vor, die auf hohes Alterthum und vermuthlich auf die zahlreiche Ansiedlung der Römer in dieser Gegend hinweisen, wie Römlichen, Heidenwäldle, Wehrstein etc.

6) Etwa 1/4 Stunde östlich von Seedorf auf der hart an der Römerstraße (Consularstraße) von Rottweil nach Hochmössingen etc. gelegenen Flur „Altdorf“ beurkunden Gebäudesubstruktionen, römische Ziegel und Bruchstücke von römischen Gefässen einen hier abgegangenen Römerort. †

7) Westlich von Seedorf stand auf der Flur „Weiler“ ebenfalls ein römischer Wohnplatz † und 1/4 Stunde südlich vom Ort sollen| auf der Flur Birken schon Grundmauern von Gebäuden aufgedeckt worden sein, die vermuthlich auch von einem Römerort herrühren.

8) auf der Markung Epfendorf lag nahe (südlich) vom Rindenhof eine römische Niederlassung, † von der man immer noch Gebäudeschutt ausgräbt, und auf der Stelle derselben liegen zerstreut eine Menge römischer Ziegel, Bruchstücke von römischen Gefässen, Heizröhren etc.

9) Dieser Stelle gegenüber standen über der Käpeleshalde ebenfalls römische Gebäude; † zwischen beiden Punkten führte die Römerstraße von Epfendorf nach dem Schänzle hindurch.

10) Auf der Flur „Breite“, 1/4 Stunde südöstlich von Bochingen, wurden römische Grundmauern mit den Resten eines Hypocaustums auf einem dem Michael Geiser von B. gehörigen Grundstück ausgegraben; dabei fand man neben anderen Gegenständen auch schön behauene verzierte Steine, von denen zwei in Gebäude im Ort eingemauert noch zu sehen sind. †

Außer diesen nachgewiesenen römischen Wohnplätzen standen vermuthlich noch weitere in Hochmössingen, bei Röthenberg auf der Flur „Römlichen“ und bei Römlinsdorf auf dem sog. Kalköfele und auf dem Burgösch. Bei Fluorn und Hochmössingen wurden römische Kaisermünzen gefunden.


B. Deutsche.

Altgermanische Überreste, wie Grabhügel, sind im Bezirke nicht vorhanden, was im Schwarzwald, wo sie überhaupt fehlen, nicht auffällt, dagegen ist es seltsam, daß sie auch auf der Hochebene zwischen dem Neckarthale und dem Schwarzwald nicht vorkommen; ohne Zweifel hat sie hier die Kultur im Laufe der Zeit eingeebnet.

Grabstätten aus einer späteren Periode, sog. Reihengräber, wurden bis jetzt an folgenden Stellen entdeckt: in- und außerhalb des Dorfs Fluorn, bei der Agathakapelle, nördlich an Hochmössingen, auf den Fichtenäckern, 1/8 Stunde südlich von Peterzell, und bei der Kirche zu Römlinsdorf.

Von Schlössern, Burgen, Burgruinen und Stellen ehemaliger Burgen, Kirchen, Kapellen etc. finden sich im Bezirk folgende: ganz oder doch zum größten Theil noch erhalten das ehemalige Augustinerkloster in Oberndorf, das Kloster und das sog. alte Schloß in Alpirsbach, das Schloß Lichtenegg und das Schloß bei Schramberg.

Größtentheils oder ganz abgegangen sind folgende Burgen, Klöster etc.:

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Auf der Markung Oberndorf, die Burg Wasseneck und die Schanze im Aichwald, welch letztere jedoch noch aus römischer Periode stammen könnte.
Aichhalden, auf den Käpelesäckern und auf dem sog. Mooskäpele standen Kapellen.
Alpirsbach, auf der Burghalde soll eine Burg gestanden sein.
Bochingen, eine Burg und ein Kloster (Klause) standen im Ort.
Ehlenbogen, die Burg Altenburg.
Epfendorf, die Burgen Schenkenberg und Irslingen.
Fluorn, eine Burg auf der Stelle des jetzigen Pfarrhauses.
Hochmössingen, eine Burg bei der Kirche.
Lauterbach, eine Burg nahe am Ort.
Peterzell, auf der Käpelesegart stand eine Kapelle.
Schramberg, die Burgen Schramberg, Schilteck, Falkenstein, Berneck und bei Thierstein.
Seedorf, die Burg der Herren von Seedorf am Ort; auf den Käpelesäckern stand eine Kapelle.
Sulgen, ein Burgstall bei Heiligenbronn und in Hinter-Sulgen stand eine Kapelle.
Waldmössingen, ein kleines Frauenkloster (Klause) im Dorf.

Näheres über die genannten Schlösser, Burgen etc. findet sich in den Ortsbeschreibungen.

Abgegangene Orte, von denen sich einzelne Spuren oder die Namen noch erhalten haben, kommen vor:

Auf der Markung Oberndorf, der Ort Ruth, Ruti, Röttin, später Reutheim und ein Badhaus bei der Stadt.
Alpirsbach, ein Meierhof auf dem Sulzberg.
Fluorn, die Danbachmühle.
Römlinsdorf, der Ort Heimbach. (S. auch die Ortsbeschreibungen.)
| Überdieß kommen noch Flurbenennungen vor, die auf abgegangene Wohnorte, Burgen u. s. w. hindeuten und zwar: auf der Markung Aichhalden „hinter Stadt“, auf der Markung Beffendorf „Kalkofen“, auf der Markung Epfendorf „auf Hofen“, „Höhingen“, und bei Thalhausen „Nußburg“, auf der Markung Seedorf „Wangen“, auf der Markung Waldmössingen „Schuhhäusle“, auf der Markung Winzeln „hinter den Höfen“ u. s. w.
  1. Ein umfangreicher Zimmerischer Wildbann wird in der Bestätigungsurkunde K. Sigmunds vom 6. Mai 1434 für Johann von Zimmern durch folgende Markorte umschrieben: Laubenlinden, Heiligenbronn, die Eschach hinauf bis zum Rappennest, von da vor Röthenberg herum bis an Wolfsgarten, von hier die Straße ab gen Marschalkenzimmern (O.A. Sulz), von M. bis an das Amenthal, vom A. gen Weiden (O.A. Sulz), von W. gen Reuten (abgegangen bei Oberndorf), von R. in das Aichach, von da auf der Neckarhalden gen Epfendorf, gen Hohenstein (O.A. Rottweil); von Lackendorf (O.A. Rottweil) herein zwischen Dunningen und Bärnberg (O.A. Rottweil) bis auf die Straße und dann die Straße in und ein bis gegen Schönbronn, von Sch. bis gegen Sulgen, von S. gen Laubenlinden (Zimmerische Chronik 1, 242, Ruckgaber Zimmern 77).
  2. In O. nebst den zugehörenden Dörfern Waldmössingen, Beffendorf, Bochingen und Alt-Oberndorf hatte Österreich Landeshoheit, Blutbann, Geleit und Forstherrlichkeit. Über Schramberg (s. d. im topogr. Theil).
  3. Die zur Kammerschreiberei (Schloßverwaltung Marschalkenzimmern) gehörenden, mittelbar unter dem Oberamt Sulz stehenden bürgerlichen Höfe Ramstein, Butsch- und Wenthof kamen 1807 von der Hof- und Domänenkammer an die Finanzkammer und bei der neuen Eintheilung der Oberamtsbezirke zuerst zu dem von Rottweil, 1810 zum O.A. Oberndorf.
  4. Diese wurde 1642 an den schwächsten Stellen mit Pallisaden versehen und 1643 durch ein Blockhaus im Zwinger geschützt.
  5. Die mit † bezeichneten Wohnplätze sind von dem Verfasser, Finanzrath Paulus, selbst entdeckt worden.
  1. siehe Zimmerische Chronik 1, 172
  2. siehe Zimmerische Chronik 2, 625Zimmerische Chronik 2, 629
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