Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Zakrzewska, Maria E.
Nächster>>>
Zaleski, Wenzel
Band: 59 (1890), ab Seite: 105. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Joseph Zalár in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Zalár, Joseph|59|105|}}

Zalár, Joseph (ungarischer Poet, geb. zu Gyöngyös im Heveser Comitat Ungarns 1825). Sein ursprünglicher Familienname ist Hizli. In Gyöngyös beendete er das Gymnasium, darauf kam er, um Theologie zu studiren, in das Erlauer Seminar, wo er den philosophischen und theologischen Curs hörte; aber noch vor Abschluß des letzteren trat er aus [106] und begann nun die Rechte zu studiren. Als jedoch die ungarische Rebellion im Jahre 1848 ausbrach, schloß er sich derselben an und wurde mit Lisznyai, Köváry, Freibeiß, Dobozsy und Mészáros zum Nationalhistoriographen des Schlachtfeldes ernannt, zu welchem Zwecke er sich in das Lager des Generals Damjanics begab. Nach Niederwerfung der Rebellion wendete er sich wieder friedlicher Beschäftigung zu und war von 1850 in Gömör, Heves, Pesth und Wien als Erzieher thätig. 1858 finden wir ihn als Lehrer der Geschichte in der Privat-Erziehungsanstalt des Joseph Szendes in Pesth. Seine weiteren Schicksale sind uns nicht bekannt. Frühzeitig beschäftigte er sich mit Poesie, und Einzelnes erschien noch vor der Revolution im „Pesti divatlap“ unter seinem Familiennamen Joseph Hizli. Anderes wieder ließ er unter dem Pseudonym Hunfi drucken. 1869 gab er eine Sammlung seiner Gedichte unter dem Titel: „Szabadságdalok“, d. i. Freiheitslieder, heraus. Eine Sammlung seiner sämmtlichen Dichtungen wurde 1855 von Emmerich Vahot unter dem Titel: „Zalár költeményei“, d. i. Gedichte von Zalár, veranstaltet. Im „Erdélyi Muzeum“ befindet sich sein schönes Gedicht „Bank bán“ und in Vahot’s „Magyar irók pályakönyve“, d. i. Preisbuch ungarischer Schriftsteller, ist sein mit dem Preise gekröntes Gedicht „Samyl hazája“, d. i. Samyl’s Vaterland, abgedruckt. Man rühmt seinen Dichtungen tiefes Gefühl, hohe Phantasie und begeisternde Vaterlandsliebe nach. Der Umstand, daß Emmerich Vahot die gesammelten Dichtungen Zalár’s 1855 herausgab, läßt vermuthen, daß unser Dichter schon vor diesem Jahre gestorben.

Kertbeny (K. M), Album hundert ungarischer Dichter. In eigenen und fremden Uebersetzungen (Dresden und Pesth 1854, Schäfer und Geibel, gr. 32°.) S. 527. – Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik, zweiter, den ersten ergänzender Band (Pesth 1856, Gustav Emich, 8°.) S. 378.
Porträt. Unterschrift: Facsimile des Namenszuges Zalár. Barabas (lith.) 1857 (Reiffenstein und Rösch in Wien, Fol.).