BLKÖ:Toma, Matthias Rudolph

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Tomadini, Jacob
Band: 46 (1882), ab Seite: 34. (Quelle)
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Toma, Matthias Rudolph (Landschaftsmaler, geb. zu Wien im Jahre 1792, Todesjahr unbekannt). Seine Studien machte er an der k. k. Akademie der bildenden Künste in Wien, an welcher er sowohl mit Zeichnungen als mit Oelbildern mehrere Preise gewann. Als dann Sennefelder’s Erfindung, die Lithographie, auch in Wien sich Bahn brach, und Schwenninger, Schwind, Lancedelly, Kriehuber, Letzterer vornehmlich im Porträtfache, mitunter herrliche Blätter lieferten, versuchte er sich gleichfalls, und zwar mit glücklichem Erfolge, darin. Insbesondere brachte er nach der Natur aufgenommene Landschaften aus der Schweiz, wie: „Lavinenfall“; – „Das Kreuz auf der Geimsel“; – „Näfels Schlachtfeld“; – „Alte Baudenkmäler“ u. d. m. in Qu.-Fol. und 4°. Von 1830 bis 1843 schickte der fleißige Maler auf die Jahresausstellungen der Akademie der bildenden Künste bei St. Anna in Wien theils Lithographien, theils Oelbilder, und zwar 1830: „Der Bretzenbub“, nach Fendi, Lithographie; – „Schloss Stixenstein“, nach Thomas Ender, Lithographie; – „Ideale Landschaft“, Oelbild; – 1832: „Gegend bei Münzsteg“, dieses wie alle folgenden Oelbilder; – „Porträt einer Dame, welche Schiller’s Gedicht: „„Würde der Frauen““ zeigt“; – „Scene auf der Seilerstätte“; – „Stillleben“; – „Scene in einer Küche“ ; – „Eine Waldgegend“; – „Todtes Federwild“; – „Felsenpartien bei Schottwien ; – 1834: „Partie aus dem Prater“; – „Der Kirchhof in Eisenerz“; – „Partie eines Wasserfalles bei Mixnitz“; – 1835: „Ein Früchtenstück“; – „Ein todter Hase und Federwild“; –„Eine Partie bei Berchtesgaden“; – „Partie aus dem Prater“; – „Aussicht vom Kobenzlberg“; – „Ein Mädchen einem Briefboten winkend“; – 1836: „Der Watzmann bei Berchtesgaden“; – „Ein junger Mann einem Mädchen Früchte anbietend“; – 1837: „Der Harfner“, nach Waldmüller, diese und die folgenden Lithographien; – „Ansicht von Gastein“, nach Ender; – „Ansicht von Ischl im Salzkammergut“; – „Landschaften von Buchberg und Wildeck“, nach. Th. Ender; – „Der Christbaum“, nach Waldmüller; – 1838: „Todtes Geflügel“, Oelbild wie alle folgenden; – „Der Rheinfall“; – „Waldpartie“; – 1839: „Geflügel“; – „Partie auf dem Wege von Stixenstein nach Buchberg“; – „Der grosse Eiger in der Schweiz“; – „Porträt“; – 1840: „Partie am Krotensee“; – 1841: „Gegend an der Donau“; – „Waldpartie bei Gallenstein“; – 1843: „Partie bei Neuhaus“. In der k. k. Belvedere-Galerie, Abtheilung moderner Gemälde, ist Toma durch zwei Oelbilder vertreten: „Felsenpartie bei Schottwien, mit Bauern staffirt“, bezeichnet f. 1831 (Holz 1 F. 21/2 Z. h., 11 Z. br.) und [35] „Waldpartie im Vordergrund zwei Knaben“, bezeichnet M. Toma fec. A. 1831 (Cartonpapier 1 F. 5 Z. h., 11 Z. br.). An der historischen Kunstausstellung 1877, welche zur Eröffnung der neuen k. k. Akademie der bildenden Künste zu Wien stattfand, betheiligte er sich mit einem Oelbilde: „Waldinneres, mit Staffage fischender Knaben“ (Carton, 38 Centim. h., 30 Centim. br. und datirt 1831). Im Katalog genannter Kunstausstellung (Wien 1877, k. k. Akademie, 8°.) steht S. 293, Nr. 2973: daß M. R. Toma nach 1836 gestorben. Diese Angabe können wir insoweit berichtigen, daß unser Maler 1843 noch am Leben war, da er bis zu diesem Jahre ausgestellt hat; ja nach einem im Februar 1861 im österreichischen Kunstverein ausgestellten Oelbilde: „Todtes Wild“ (180 fl.), welchem im Katalog (123. Ausstellung, Nr. 55) die Wohnungsadresse des Künstlers (Wieden 821) beigefügt war, könnte man vermuthen, daß er noch im genannten Jahre gelebt habe, was aber nicht der Fall ist. – Sein Sohn Theodor (geb. zu Schaffhausen in der Schweiz 1826) trat im Mai 1841 als Zögling in die k. k. Akademie der bildenden Künste in Wien. Ueber die Erfolge und späteren künstlerischen Leistungen desselben ist dem Herausgeber dieses Lexikons nichts Näheres bekannt.

Tschischka (Franz). Kunst und Alterthum im österreichischen Kaiserstaate (Wien 1836, Fr. Beck, gr. 8°.) S. 45, 56 und 403. – Nagler (G. K. Dr.). Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. XVIII, S. 548. – Kataloge der Jahresausstellungen der k. k. Akademie der bildenden Künste bei St. Anna in Wien 1830, 1832 und 1834–1840.