BLKÖ:Rammelmayer, Adam

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Rammershoffer
Band: 24 (1872), ab Seite: 311. (Quelle)
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Rammelmayer, Adam (Bildhauer, geb. zu Wien um das Jahr 1810). Von bürgerlichen Eltern, sollte er anfänglich ein Gewerbe erlernen und Pfeifenschneider werden, aber sein ausgesprochenes Talent für die Kunst verhalf ihm zu einer edleren Laufbahn. Er erlangte die Erlaubniß, die k. k. Akademie der bildenden Künste in Wien zu besuchen, wo er tüchtige Fortschritte machte, einen Preis und mit diesem die Anwartschaft zu einer Reise nach Rom erhielt. Er bildete sich nun längere Zeit als Pensionär in Rom, kehrte dann in das Vaterland zurück, wo er sich in Wien als Bildhauer seßhaft machte und bis zur Stunde seine Kunst ausübt. Seit 1832 stellte er bis 1848 ziemlich fleißig in den Jahres-Ausstellungen der k. k. Akademie der bildenden Künste bei St. Anna in Wien aus und waren von seinen Arbeiten zu sehen im Jahre 1832: „Anchises, nachdem er seine Liebe mit Venus bei einem Gelage verräth, wird von Jupiter mit dem Blitze verfolgt, den Venus auffängt“, Gruppe in Stein; – 1837: „Christus das Kreuz tragend“; die Basreliefs am Piedestal stellen dar: „Die Schöpfung des Menschen“; – „Den Sündenfall“; – „Den Zustand nach der Sünde“; – „Den alten und neuen Bund“; – 1838: „Die Mutterliebe“, in bronzirter Massa; – 1839: „Christus am Kreuze mit Maria und Johannes“, aus Metall; – 1840: „Das Nest der Amoretten“; – 1843: „Se. Kais. Hoheit Erzherzog Karl Ludwig“, Statuette aus Carrara-Marmor; – „Der Staatskanzler Fürst von Metternich-Winneburg“, Statuette aus Carraramarmor; – 1846: „Der H. Hubert“, in Zink gegossen von Karl Mohrenberg, Eigenthum des Grafen Harnoncourt-Unverzagt; – „Rebekka“, Modell zu einem Zinkguß für Brunnen; – „Ein musicirender Engel“, in Marmor gearbeitet, Eigenthum Ihrer Majestät der Kaiserin-Mutter; – 1847: „De H. Cäcilia“, Modell aus Gyps; – „Herkules“, Statue, in Bronze gegossen in Wien von Joseph Glanz. Diese Statue kam zufolge des Allerh. bewilligten Antrages des k. k. Banater Militär-General-Commando’s nach Mehadia, wo sie in den dortigen Herkulesbädern aufgestellt wurde; – „Madonna mit dem Kinde“, Hautrelief, in Zink ausgeführt von Karl Mohrenberg in Wien (80 fl.); – 1848: „Ein Becher“, nach einer Zeichnung von Eduard Van der Nüll und Eduard Engerth, mit R.’s Beihilfe in Silber ausgeführt [312] von Joseph Glanz. Er wurde dem Director der drei allgemeinen österreichischen Gewerbe-Ausstellungen, Herrn Jacob Reuter, von den Ausstellern als Ehrengabe verehrt. Außer diesen öffentlich[WS 1] ausgestellt gewesenen Arbeiten R.’s sind mir noch bekannt: eine lebensgroße „Statur des Kaisers Franz I.“, in sitzender Stellung, im Jahre 1842 gearbeitet; – eine im Jahre 1847 von dem Künstler aus Rom an die Wiener Kunstakademie geschickte Zeichnung zu einem Monumente für Mozart, Beethoven, Gluck und Haydn, das in der Wiener Karlskirche in der Seitencapelle rechts – links befindet sich das Denkmal des Dichters Collin – aufgestellt werden sollte; – dann eine im Jahre 1847 für das Sopraportal des Eingangs der Capelle vom Mirabellplatze[WS 2] in Salzburg ausgeführte plastische Arbeit. Von seiner Hand sind auch die Modelle der in Radetzky’s Ruhestätte zu Wetzdorf aufgestellten Statuen, welche in der Salm’schen und Mohrenberg’schen Gießerei gegossen worden sind, sich aber nicht über gewöhnliche Dutzendarbeit erheben.

Kataloge der Kunstausstellungen in der k. k. Akademie der bildenden Künste bei St. Anna in Wien (8°.) 1832, 1837–1840, 1843, 1846 bis 1848 [in denen er stets mit einem m, Ramelmayer, geschrieben erscheint]. – Frankl (Ludw. Aug. Dr.), Sonntagsblätter (Wien, 8°.) 1842, S. 23; 1844, S. 300; 1847, S. 38 u. 47.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: öffenlich.
  2. Vorlage: Mirabelplatze.