Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Raab, Ignaz Joseph
Band: 24 (1872), ab Seite: 158. (Quelle)
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Raab, Ignaz (Rechtsgelehrter, geb. zu Mauthhausen in Oberösterreich am 20., n. A. 28. April 1743, gest. 9. Mai 1811). Beendete die juridischen Studien an der Wiener Hochschule und erlangte am 20. November 1770 an derselben die Doctorwürde. Alsdann betrat er die Laufbahn als Sachwalter, in welcher er durch 40 Jahre wirkte und sich durch seine Gründlichkeit und Rechtlichkeit einen geachteten Ruf erwarb. In Folge dieser Eigenschaften und seiner Gesetzeskenntniß wurde er als Vertreter der höheren Stande und selbst des Landesfürsten in besten privatrechtlichen Geschäften gewählt und im Jahre 1798 zu den Berathschlagungen der Hofcommission in Gesetzessachen über die Gerichtsordnung und das Wechselrecht beigezogen. Als Fachschriftsteller gleichfalls thätig, gab er heraus: „Untersuchung der Frage: ob im Wege der Execution oder bei Ganthandlungen die gerichtliche Veräusserung der Güter des Schuldners in Ermangelung besserer Käufer auch unter dem Schätzungswerthe vorgenommen werden solle“ (Wien 1798, 8°.) und „Meine Gedanken über eine Schätzungsordnung“ (Wien 1802, Trattner, 8°.). Beide Schriften fanden ihrer gründlichen und freimüthigen Bemerkungen wegen über eine wichtige juridische Frage ihrer Zeit Beachtung und bewirkten auch eine transitorische Abänderung in der Gesetzgebung über den Verkauf unter dem Schätzungswerthe. R. starb in Wien im Alter von 68 Jahren.

Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. IV, S. 331 [nach dieser geb. am 20. April 1743]. – Pratobevera, Materialien für Gesetzkunde und Rechtspflege in den österreichischen Erbstaaten (Wien 1815, Geistinger, 8°.) Bd. I, S. 303 [nach diesem geb. am 28. April 1743]. – (Schwaldoppler), Historisches Taschenbuch. Mit besonderer Hinsicht auf die österreichischen Staaten (Wien, Anton Doll, 8°.) II. Jahrg. (1802), S. 152.