Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Pomezanska, Maria
Band: 23 (1872), ab Seite: 94. (Quelle)
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Pompéri, Johann (Schriftsteller, geb. zu Miskolcz 21. Juni 1819). Besuchte das Gymnasium seiner Vaterstadt durch fünf Jahre und kam im October 1835 auf die Universität zu Pesth, studirte später zu Eperies die Rechte und lebte 1839–1840 als Patvarist in Borsod. 1842 wurde er Advocat und 1843 bis 1844 Abgeordneter auf dem Reichstage zu Preßburg. Während der Jahre 1845 bis 1847 hielt er sich zu Wien auf, wurde Erzieher im Hause des Grafen Karl Eßterházy und war durch 21/2 Jahre Obergespan in Raab. 1849 fungirte er als Deputirter der Jaßyger und Kumaner, in Folge dessen er vor das Kriegsgericht gestellt wurde, aber 1850 wieder die Freiheit erlangte. Schon 1835 erschienen von ihm mehrere Arbeiten im „Társalkodó“, 1841 veröffentlichte er im „Athenäum“ eine Erzählung: „Laura“ unter dem Pseudonym Aldo. Außerdem [95] betrieb er historische Studien und sammelte Materialien zu einer sehr umfangreichen (über 100 Bogen starken) Geschichte Ungarns im 18. Jahrhundert. Während seines Aufenthaltes zu Preßburg schrieb er die „Briefe an Yole“ für die Zeitschrift „Eletképek“, die damals Aufsehen erregten. Eine größere Anzahl von Novellen gab er späterhin unter dem Pseudonym Ervin heraus. Außer seinen historischen Studien beschäftigte er sich auch mit Naturwissenschaft, war ferner Mitarbeiter des „Pesti napló“, für den er patriotische Aufsätze im Interesse der Waisen Karay’s, dann für Theater und Vereine schrieb, bis er endlich die Redaction des „Magyar Ország“ übernahm. Bisher sind von ihm in Zeitschriften erschienen, und zwar im Athenaeum, 1841: „Laura“, eine Erzählung unter dem Pseudonym Aldor; – im Eletképek: „Briefe an Yole; – 1845: „Das Leben“ (Az élet); – 1847: „Zweier Damen Liebe“ (Két hőlgy szerelme); – 1850: „Das Haus Tardi“ (A Tardi ház); – 1852: „Die Broschürenfabrik“ (Röpiralgyar); – im Honderű 1844: „Die Untrennbaren“ (Az elválhattanok); – im Pesti napló: „Das blumige Grab“ (A virágos sir); – im Magyar hirlap: „Yole“; – „Clarissa“, eine Erzählung; – „Néma András“, eine poetische Novelle; – im Delibáb: „Ein Brief an meine Mutter“ (Levél anyámhoz) und „Yolehor“. Eine Sammlung seiner Schriften gab er unter dem Titel: „Novellai“ (Pesth 1853, 8°. in 2 Bänden) und unter dem Pseudonym Ervin; – eine zweite unter dem Titel „Beszelyek“, d. i. Erzählungen (ebd. 1853, zweite Aufl. 1864, 8°.) auch in 2 Bänden und unter gleichem Pseudonym heraus. Mehrere dieser Erzählungen hat Dr. Falk in deutscher Uebersetzung (ebd. 1857) veröffentlicht. Pompéri gilt in seinem Vaterlande als ebenso graziöser wie sprachgewandter Novellist.

Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjté Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1856, Gustav Emich, 8°.) Bd. I, S. 369. – Kertbeny (C. M.), Album hundert ungrischer Dichter. In eigenen und fremden Uebersetzungen (Dresden und Pesth 1854, Schäfer, Geibel, 12°.) S. 514. – Dudumi (Demeter), Pesther Briefe über Literatur, Kunst, Theater und gesellschaftliches Leben (Pesth 1856, Lauffer u. Stolp), 2. Lieferung, S. 40. – Ungarns Männer der Zeit. Biografien und Karakteristiken hervorragendster Persönlichkeiten. Aus der Feder eines Unabhängigen (C. M. Kertbeny) (Prag 1862, A. G. Steinhauser, 8°.) S. 191. – Jelenkor. Politikai és társas élet Encyclopaediája, d. i. Die Gegenwart. Politische und Real-Encyklopädie (Pesth 1858, G. Heckenast, gr. 8°.) S. 214. – Válkai (Imre), Irodalmi s művészeti daguerreotypek (Wien 1858, Sommer), S. 71.