BLKÖ:Pajer, Anton
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 21 (1870), ab Seite: 175. (Quelle) | |||
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[176] Oberen zuzog, worüber sich aber der zur Poesie hinneigende Jüngling zu trösten wußte. Im Jahre 1842 erhielt er die Priesterweihe. Statt in die Seelsorge zu treten, übernahm er auf Empfehlung seines Bischofs die Erzieherstelle bei einem Edelmann. Während er nun lehrte und unterrichtete, benützte er diese Gelegenheit (docendo discimus), selbst noch zu lernen und sich weiter auszubilden. Die Anstrengung des Unterrichtertheilens griff jedoch seine Gesundheit an, so daß er seine Erzieherstelle aufgeben und nun in die Seelsorge treten mußte. Er wurde nun zunächst Capellan zu Füzes Abony. Auf diesem Posten, so sehr sich P. früher davor scheute, fühlte er sich bald sehr behaglich. Das Idyllische des Landlebens verbunden mit dem Weihevollen des priesterlichen Berufes sagte dem jungen, zur Poesie hinneigenden Priester um so mehr zu, als er sich immer mehr und mehr die Liebe der Gemeinde zu erwerben wußte, die mit Thränen von ihm Abschied nahm, als er im Jahre 1844 seinem Rufe als Domprediger an der Erlauer Kathedrale folgte. Nach dreijähriger Wirksamkeit auf diesem Posten wurde er im März 1847 zum Professor der Präparanden-Anstalt ernannt, von wo er nach einiger Zeit als Pfarrer nach Tißafüred kam, welche Stelle er wohl noch bekleiden mag. Schon während seiner Studienzeit beschäftigte er sich, wie oben bemerkt, viel mit Literatur und versuchte sich auch in einigen schriftstellerischen Arbeiten; so veröffentlichte er denn seine ersten Versuche, einige Gedichte, Volkslieder u. dgl. in der von Michael Kovácsóczy [Bd. XIII, S. 86] herausgegebenen Zeitschrift „Szemlélő“, d. i. Der Beobachter, dann in anderen Unterhaltungsblättern, als „Regélő“, „Pesti Divatlap“, „Athenaeum“, „Honderü“, und in den Almanachen: „Emlény“, „Aurora“, „Nemzeti Almanach“, „Szivárvány“ u. a. Im Jahre 1841 wurde seine Ballade: „Titus Dugonics“ von der Kisfaludi-Gesellschaft durch ehrenvolle Erwähnung ausgezeichnet. Die erste Sammlung seiner Gedichte: „Versei“, erschien in Pesth im Jahre 1847; – dann folgten: „Szent lant“, d. i. Heilige Leier (Pesth 1857), eine Sammlung kirchlicher Lieder, Balladen, Hymnen u. s. w.; – „Villámok. Költemények“, d. i. Blitze. Dichtungen (ebd. 1860) – und „Orgona virágok. Költemények“, d. i. Fliederblüthen (ebd. 1860). Pajer zählt zu den begabtesten Poeten der jungmagyarischen Dichterschule und ist besonders als geistlicher Liederdichter ob seiner innigen, schlichten und doch erhebenden Ausdrucksweise sehr geschätzt.
Pajer, Anton (ungarischer Poet, geb. zu Maklár im Heveser Comitate Ungarns 20. Mai 1817). Sein Vater, ein unbemittelter Steinmetz, schickte den talentvollen Jungen in die Schule, zuerst in Erlau, später in Gyöngyös. Im Jahre 1835, damals 18 Jahre alt, trat er in das Erlauer Seminar, wo er die philosophischen und theologischen Studien beendete, aber schon damals seine Vorliebe für die Literatur seines Vaterlandes beurkundete, die ihm bei der getroffenen theologischen Standeswahl mancherlei Unannehmlichkeiten von Seite seiner- Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakabb és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1856, Gustav Emich, 8°.) I. Theil, S. 349; – desselben zweiter, den ersten ergänzender Theil, von Danielik, S. 413. – Album hundert ungrischer Dichter. Von C. M. Kertbeny (Dresden, Pesth, Wien 1854, 32°.) S. 349 u. 511. – Ungarns Männer der Zeit. Biografien und Karakteristiken hervorragendster Persönlichkeiten. Aus der Feder eines Unabhängigen (Prag 1862, A. G. Steinhausser, 8°.) S. 320. –