BLKÖ:Kovacsóczy, Michael
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 13 (1865), ab Seite: 86. (Quelle) | |||
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Vörösmarty’s „Aspasia“, in der „Aurora“, im „Muzarion“ und in der oberungarischen „Minerva“. In einiger Zeit wurde er zum Supplenten an der Akademie in Kaschau ernannt und entwickelte auf diesem Posten nach verschiedenen Richtungen hin eine unermüdete literarische Thätigkeit, und zwar als Redacteur und Herausgeber von Zeitschriften und Almanachen, als Uebersetzer, Verfasser selbstständiger Arbeiten und als Theaterdirector. Nachdem er bald nach seiner Ankunft in Kaschau mit Csernecky gemeinschaftlich das Journal „Szemlélő“, d. i. der Beobachter, redigirte, später, 1836 und 1837, es allein herausgab, zugleich aber als dessen Beilage die „Litératurai lapok“, d. i. die Literaturblätter, begründete, begann er unter Einem die Herausgabe zweier Almanache, eines [87] schöngeistigen, betitelt: „Nefelejts“, d. i. Vergißmeinnicht, und eines historischen, betitelt: „Arpadia“, von deren jedem drei Bände erschienen sind. Zugleich arbeitete er an einer Geschichte des Johanniterordens, welche unter dem Titel: „Jerusálemi sz. János lovagrendje története“ (1837, 8°.) herauskam, und besorgte die Uebersetzung zweier in jener Zeit der religiösen Verwicklungen veröffentlichten, wichtige kirchliche Fragen behandelnden Werke, u. z. des von Elig. Engelbert Richter: „Die christlich-katholische Religion ist ein Schutzgeist der Staaten und Throne“, unter dem Titel: „A Kér. Kath. vallás vedlelle a birodalmaknak és trónoknak“ (1837), und Abbé Trevern’s freundschaftliche Erörterung über die anglicanische Kirche und die Reformation überhaupt unter dem Titel: „Barátságos vizsgálat az angol egyházról és reformatióról“, 2 Bde. (1838). Im Auftrage des Abaujvarer Comitates hatte er auch noch die Leitung des Kaschauer ungarischen Theaters übernommen, für dessen Repertoire er durch Uebersetzung mehrerer Stücke sorgte. Um das Jahr 1841 übersiedelte K. nach Pesth und redigirte dort zuerst die „Literaturai lapok“, d. i. die literarischen Blätter, und dann die „Közlemények“, d. i. Mittheilungen, ein belletristisches Journal. Anfangs Juni 1843 übernahm er noch die Redaction der „Nemzeti ujság“, d. i. National-Zeitung, welche er bis Ende 1844 und eine kurze Zeit gemeinschaftlich mit Johann Grafen Majláth führte. Mehrere andere Werke, theils Originale, theils Uebersetzungen, sind bald anonym, bald unter angenommenen Namen von ihm herausgegeben worden. Vieles ist Handschrift geblieben und nach seinem Tode verloren gegangen. Den in den letzten Jahren schwer Leidenden ereilte der Tod bereits im Alter von erst 44 Jahren. K., welcher nicht gewöhnliche Kenntnisse in verschiedenen wissenschaftlichen Zweigen und vornehmlich in Sprachen besaß, der sich, wie sein Biograph meldet, durch Schaffung neuer Kunstausdrücke um die magyarische Sprache manches Verdienst erworben hat, hat durch Flüchtigkeit in seinen Arbeiten denselben geschadet und ungeachtet er so viel geschrieben, doch nichts vollendet, das bleibenden Werth behalten dürfte.
Kovacsóczy, Michael (Schriftsteller, geb. zu Sző-dön im Pesther Comitate im Jahre 1802, gest. zu Pesth 13. Jänner 1846). Der Sohn eines herrschaftlichen Oekonomen, beendete im Erlauer Seminar – es scheint, daß er Theolog werden sollte – die philosophischen Studien, verließ aber das Seminar und begab sich nach Pesth, wo er die Rechte hörte und nach deren Beendigung ein Advocaten-Diplom erhielt. Statt sich aber der Advocatur zuzuwenden, versah er Erzieherdienste in mehreren vornehmen Häusern und beschäftigte sich mit literarischen Arbeiten. Seine Erstlinge in Poesie und Prosa erschienen in- Danielik (József), Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Második az elsőt kiegészítő kötet, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Zweiter, den ersten ergänzender Band (Pesth 1858, Gyurian, 8°.) S. 165.