Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 18 (1868), ab Seite: 232. (Quelle)
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Miel, Peter (gelehrter Jesuit, geb. zu Sanct Margarethen in Ungarn 30. November 1681, gest. zu Wien 31. October 1755). Trat, 17 Jahre alt, in den Orden der Gesellschaft Jesu, in welchem er die philosophischen und theologischen Studien vollendete und aus ersteren die Magisterwürde erlangte. Dann im Lehramte verwendet, trug er zu Tyrnau die Dichtkunst und Mathematik vor, später übte er das Predigtamt zu Klausenburg, Preßburg und Wien aus. Nun ging er als Beichtvater des weiblichen Hofstaates der Erzherzogin Maria Elisabeth und der Erzherzogin selbst, welche nach Eugen’s Tode zur Regentin der Niederlande erwählt worden, dahin ab, und versah durch 16 Jahre diesen Dienst, bis er die Leitung des Feld-Consistoriums der kaiserlichen Truppen in Belgien übernahm, welche Stelle er durch vier Jahre bekleidete. Nach seiner [233] Rückkehr wurde er Superior zu St. Martin bei Preßburg und kam von dort als Präfect des Collegiums nach Wien, wo er im Alter von 64 Jahren starb. Die von ihm herausgegebenen Schriften sind: „Somnium catholicum de haeresi in Hungaria“ (Tyrnaviae 1715, 12°.); – „Stratagemata Martis hungarici stilo historico“ (ibid. 1716); – „Genethliacus Seren. Leopoldo, recens nato, dictus“ (ibid. 1716); – „Orationes rhetorum Tyrnavensium per anni decursum factae“ (Tyrnaviae 1716, 12°.). – „Predigten an Sonn- und Feiertagen“ (Regensburg 1747, Montag u. W., Fol.). Miel erscheint auch mit einem doppelten l, als Miell, geschrieben.

Fejér (Georgius), Historia Academiae scientiarum Pazmaniae Archi-Episcopalis ac M. Theresianae regiae literaria (Budae 1835, 4°.) p. 71. – Stoeger (Joh. Nep.), Scriptores Provinciae Austriacae Societatis Jesu (Viennae 1855, Lex. 8°.) p. 228.