BLKÖ:Mielichhofer, Ludwig

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Mielichhofer, Karl
Band: 18 (1868), ab Seite: 233. (Quelle)
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Mielichhofer, Ludwig (Schriftsteller, geb. zu Salzburg 1. Mai 1814). Sohn des als Naturforscher bekannten k. k. Bergrathes Mathias Mielichhofer [s. d. Folg.]. Die deutschen Schulen und das Gymnasium, sowie die philosophischen Studien beendete er in Salzburg, und schon als Studiosus versuchte er sich in belletristischen Arbeiten verschiedener Art. Im Jahre 1831 bezog er die Universität zu Wien und beendete dort im Jahre 1836 die medicinischen Studien. Schon während derselben beschäftigte er sich mit Vorliebe mit Literatur, trieb ästhetische Studien, und brachte zahlreiche Novellen, lyrische Gedichte und kunsthistorische Artikel in in- und ausländischen Journalen vor die Oeffentlichkeit. Nach Beendigung der medicinischen Studien widmete er sich ausschließlich der journalistischen Laufbahn, und war bald ein fleißiger Mitarbeiter der „Wiener Zeitung“, der Witthauer’schen „Wiener Zeitschrift“, der „Theater-Zeitung“, der „Sonntagsblätter“, des „Wanderer“ u. s. w., und thätiger Correspondent mehrerer Journale in Dresden, Prag, München, Berlin u. s. w. Auch für die damals blühende Almanach-Literatur lieferte er zahlreiche Novellen und Gedichte. Im Jahre 1838 ging er nach München und betheiligte sich dort an der Redaction des „Museums für Kunst und Literatur“, und veröffentlichte nebst mehreren Novellen auch eine „Physiognomie der Münchener Kunstzustände“. Im Jahre 1839 kehrte er wieder nach Wien zurück, und im Jahre 1842 ging er nach Salzburg, um daselbst der Enthüllung der Mozartstatue und dem damit verbundenen Musikfeste beizuwohnen. Bei dieser Gelegenheit gab er eine Broschüre über das Mozartfest heraus. Vom Jahre 1843–1847 wirkte er wieder als Journalist in Wien, wo er sich besonders durch seine ästhetischen und kunsthistorischen Aufsätze, durch seine unparteiischen gehaltvollen Kritiken über Musik und Malerei, und durch satyrische Zeitbilder einen geachteten Namen machte. Mielichhofer gehörte schon vor dem Jahre 1848 der freisinnigen liberalen Partei an, und war im Jahre 1845 Mitunterzeichner der bekannten Petition der Wiener Schriftsteller an den Staatskanzler Fürsten Metternich um Aufhebung der Censur in Oesterreich, welche dem Ueberreicher, Hofrath von Hammer, und den Unterzeichnern unter anderen Unannehmlichkeiten Sedlnicky’s Ungnade zuzog. Im November 1847 rief ihn die letzte Krankheit seines Vaters nach Salzburg, wo er zum Leichenbegängnisse desselben eintraf. Im Jahre 1848 übernahm er die Redaction der [234] „Salzburger Zeitung“, welche er seit dieser Zeit fortführt und zugleich als Secretär der Salzburger Handelskammer thätig ist. Als solcher veröffentlichte er die ersten ausführlichen Berichte über den Zustand der Industrie, der Landescultur und des Handels im Herzogthume Salzburg, welche auf der Weltausstellung in London im Jahre 1862 mit einer Ehrenmedaille betheilt wurden.

Handschriftliche Notizen. –