BLKÖ:Ferro, Pascal Joseph

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Ferrich, Giorgio
Band: 4 (1858), ab Seite: 200. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Pascal Joseph de Ferro in der Wikipedia
Pascal Joseph de Ferro in Wikidata
GND-Eintrag: 116472944, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Ferro, Pascal Joseph|4|200|}}

Ferro, Pascal Joseph (Arzt, geb. zu Bonn 1749, gest. zu Wien 21. Aug. 1809). Nach Beendigung seiner Studien ließ er sich als praktischer Arzt in Wien nieder und entwickelte nebstbei in seinem Fache schriftstellerische Thätigkeit. 1793 wurde er Regierungsrath und Referent in Sanitätssachen für Niederösterreich, 1800 Stadt-Physikus, 1809 Vicedirector der medicinischen Facultät. Im nämlichen Jahre aber starb er im Alter von 60 Jahren. Von seinen Schriften sind zu nennen: „Vom Gebrauche des kalten Bades“ (Wien 1781 und 90), worin er den Gebrauch der kalten Bäder dringend empfiehlt; – „Versuche mit neuen Arzneimitteln“, 1 Theil (Wien 1793), handelt von der Anwendung der Angusturawurzel[WS 1] und des Oxygengases, welches letzteres eingeathmet, die entzündliche Tendenz bei der Phthysis vermindern soll; darüber gerieth er mit Scherer in eine literarische Polemik; – „Ueber die Wirkungen der Lebensluft“ (Wien 1793) und die Fortsetzung (Ebenda 1795). – Praktischen Werth besitzt noch heute seine „Sammlung aller Sanitäts-Verordnungen im Erzherzogthum Oesterreich unter der Enns“, 2 Bände (Wien 1798–1807), die Gesetze aus der Regierungsperiode 1797–1807 des Kaisers Franz enthaltend, welche später von Guldener von Lobes, H. v. Böhme und zuletzt von Dr. J. J. Knolz fortgesetzt wurde. Auch begründete F. bereits 1799 ein medicinisches Journal in Wien unter dem Titel: „Medicinisches Archiv von Wien und Oesterreich unter der Enns“, wovon 5 Jahrgge. (1799–1803) erschienen sind.

Baur (Samuel), Allgem. histor.-biograph.-literarisches Handwörterbuch aller merkwürdigen Personen, die im 1. Jahrzehend des 19. Jahrhundts. gestorben sind (Ulm 1816, Stettini, 2 Bde., gr. 8°.) I. Bd. S. 401 [nach diesem geb. 1753]. – Ersch (J. S.) und Gruber (J. G.), Allg. Encyklopädie der Wissensch. u. Künste (Leipzig 1822, Gleditsch, 4°.) I. Sect. 43. Bd. S. 247 [nach dieser geb. 1753]. – Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer und Czikann), (Wien 1835) II. Bd. S. 127 [nach dieser geboren 1749]. – Meusel (J. G.), Das gelehrte Teutschland (Lemgo 1783, 8°.) 4. Auflage I. Bd. S. 444. – I. Nachtrag S. 166. – Kayser (Christian Gottlob), Vollständiges Bücher-Lexikon (Leipzig 1834, 4°.) II. Bd. S. 205 [enthält die Uebersicht seiner Schriften].

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Augusturawurzel.