Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Ferraris, Joseph Graf
Band: 4 (1858), ab Seite: 198. (Quelle)
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Ferrich, Giorgio (General-Vicar, geb. zu Ragusa 5. Juli 1739, gest. 1820). Erhielt den ersten Unterricht im Jesuiten-Collegium seiner Vaterstadt, trat selbst in. den Orden und vollendete seine Studien zu Loretto, wo er die Doctorwürde erlangte. In seine Heimat zurückgekehrt, trieb er classische Studien und trat in literarischen Verkehr mit den Gelehrten, welche zu jener Zeit in Ragusa lebten. Später wurde er Director des Klosters der h. Clara und als 1773 der Orden aufgehoben wurde, übertrug ihm der Senat die Lehrkanzel der schönen Literatur in Ragusa; 1808 wurde er Propst des Capitels und 1815 nach dem Tode des Bischofs Nicolaus Bani Generalvicar. F. schrieb meistens in lateinischer Sprache und zählt zu den besten Latinisten der neuern Zeit. Seine Arbeiten in illyrischer Sprache, meist Poesien, sind in Festschriften zerstreut. Selbständig erschienen: „Epistola ad Julium Bajamontium Spalatensem“ (Ragusa 1790, 8°.), literarischen Inhalts; – „Paraphrasis in psalmos et cantica utriusque testamenti cum adnotationibus“ (Ebenda 1791); – „Fabulae ab illyricis adagiis desumptae“ (Ebenda 1794), 113 Fabeln nach Art jener des Phädrus, metrisch in Jamben übersetzt; – „Epistola Michaeli Denisio Vindobonensi“ (Wien 1798). Aus Anlaß des Ueberganges Dalmatiens in den Besitz Oesterreichs (1797), enthält eine Skizze der Geschichte Dalmatiens; – „Epistola cum XXXVII poematibus Illyricae linguae latino carmine redditis“ (Ragusa 1798); – „De slavicae gentis antiquitatibus“ (Ebd. 1798); – „Periegesis sive descriptio locorum orae Rachusanae“ (Ebenda 1803, 8°.); eine poetische Beschreibung der Küste von Ragusa, welche F. aus Gedichten, die er bei seinen wiederholten Besuchen dieser Gegenden auf einzelne Puncte geschrieben, zusammengestellt hat. Was mit den von ihm gesammelten Materialien zur Geschichte Dalmatiens, namentlich Ragusa’s geschehen, ist nicht bekannt. – Nikolaus (gest. 1819). Bruder des Obigen, war ein berühmter Kanzelredner u. starb als Bischof von Trebigne und Marcana, welche Würde er 27 Jahre (seit 1792) bekleidet hatte.

[200] Ueber Georg: In slavischen Schriften erscheint er als Ferić Juraj (d. i. Georg). – Chersa (Tommaso), Della vita e delle opere di Mons. G. Ferrich. Discorso (Ragusa 1824, 8°.). – Galleria di Ragusei illustri (Ragusa 1841, 4°.) [enthält Lebensskizze und Porträt des G. Ferrich]. – Giornale arcadico XXX Bd. S. 181 u. f.Zora dalmatinska, d. i. Dalmatinische Morgenröthe (ein Journal) 1845, Nr. 25, 27, 28: „Juraj Ferič“ von A. Kasnacić. – Valentinelli (Gius.), Bibliografia della Dalmazia e del Montenegro ... (Agram 1855, L. Gaj, 8°.) Nr. 39, 475, 978, 1023, 1227, 1244, 1297, 1326, 1402, 1409, 1445. – Gliubich di Città vecchia (Simeone Ab.), Dizionario biografico degli uomini illustri della Dalmazia (Wien 1856, Rud. Lechner, Zara, Battara e Abelich) S. 130. – Düringsfeld (Ida von), Aus Dalmatien (Prag 1857, Bellmann, 8°.) S. 245 und 267. – Ueber Nikolaus: In Farlati’s Illyricum sacrum (V. Bd.) Episcopi Tribunienses et Mercanenses (der letzte Bischof).