Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Farsetti, Daniel
Band: 4 (1858), ab Seite: 147. (Quelle)
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Farlati, Daniel (Kirchenhistoriker und Priester der Gesellschaft Jesu, geb. zu San Daniele im Friaul’schen 1690, gest. zu Padua 23. April 1773). Besuchte das Collegium der Jesuiten zu Graz und trat dann selbst in ihren Orden. Dieser schickte ihn nach Padua, wo er die Humanitäts-Classen lehrte. Nach Rom berufen, erwarb er sich die Freundschaft hochgestellter Männer, mußte aber 1722 nach Padua zurückkehren, um den P. Filipp Riceputi bei der Abfassung der Geschichte der illyrischen Kirche zu unterstützen. 20 Jahre brachte er daselbst zu, um das reiche von Riceputi gesammelte Materiale zu sichten und zu ordnen. Als Riceputi 1742 starb, übernahm F. dessen Aufgabe, änderte aber den ganzen Plan, sammelte neue von verschiedenen Gelehrten Italiens ihm übergebene Materialien, unternahm zu diesem Zwecke eigene Reisen und begann endlich 1751 mit der Herausgabe dieser Riesenarbeit, welche er selbst nur bis zum 4. Bde. brachte, die Fortsetzung übernahm Coleti (s. d. II. Bd. S. 404 und Nikolaus Coleti ebenda S. 407). Das Werk erschien unter dem Titel: „Illyricum sacrum“ (Venedig 1751–1819) und besteht vollständig aus acht Bänden, es enthält die Kirchengeschichte von Salona (I. Bd.), die Geschichte des Kaisers Diokletian und seines Hauses, die Inschriften von Salona (II.); – die Geschichte der Kirchen von Spalato (III.); – der Suffraganate von Spalato: Macarsca, Nona, Lessina, Trau u. Sebenico (IV.). – Die folgenden von Coleti edirten Bände enthalten die Geschichte der Kirchen von Zara (V.); von Ragusa und der Suffraganate: Trebigne, Mercana, Stagno, Curzulo, der Bischöfe von Risano und jener von Cattaro (VI.); – der Kirche von Budua (VII.) und endlich die Geschichte der in Dalmatien nicht gelegenen doch zur illyrischen Kirchenprovinz gehörigen Kirchen und das illyrische Martyrologium (VIII.). [Vergl. Ebert 73446]. Außerdem gab F. selbst noch heraus: „De artis criticae inscitia antiquitati objecta“ (Venedig 1777, 4°.) [148] und hielt mehrere Lobreden und Predigten in den Kirchen Padua’s.

Im fünften Bande des von F. begonnenen und bis zum vierten Bande fortgeführten Werkes „Illyricum sacrum“ ist F.’s Lebensbeschreibung enthalten. – Aug. et Alois de Backer, Bibliothèque des Ecrivains de la Société de Jésus. – Tipaldo, Biografìa degli Italiani illustri I. Bd.Valentinelli (Giuseppe), Bibliografia della Dalmazia e del Montenegro (Agram, 1855, Ljud. Gaj, 8°.) Nr. 33, 84, 574, 575, 586, 685, 695, 699, 766, 779, 797, 860, 921, 1010, 1024, 1037, 1083, 1167, 1256, 1257, 1258, 1482, 1506, 1552, 1608, 1625 [gibt die vollständigste Uebersicht seines Werkes: „Illyricum sacrum“]. – Gliubich di Città vecchia (Simeone Ab.), Dizionario biografico degli uomini illustri della Dalmazia (Vienna 1856, Lechner, und Zara, Battara e Abelich) S. 129 [nach diesem geboren zu Cividale]. – Dandolo (Girolamo), La caduta della repubblica di Venezia ed i suoi ultimi cinquant’ anni. Studii storici (Venedig 1856, Naratovich, 8°.) Appendice S. 115.