BLKÖ:Coleti auch Coletti, Johann Dominik

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Cohn, Albert
Nächster>>>
Coleti, Joseph von
Band: 2 (1857), ab Seite: 404. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Giandomenico Coleti in Wikidata
GND-Eintrag: 116636874, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Coleti auch Coletti, Johann Dominik|2|404|}}

Coleti auch Coletti, Johann Dominik (Geschichtforscher und Archäolog und Priester der Gesellschaft Jesu, geb. zu Venedig 1727, gest. ebend. im Dec. 1798). Studirte zuerst in seiner Vaterstadt, dann in Ravenna, zuletzt in Padua. Widmete sich dem geistlichen Stande, und trat später in den Orden der Ges. Jesu. In diesem wendete er sich dem Missionsgeschäfte zu, und ging als Missionär nach Mexiko, wo er zehn Jahre zubrachte. Als nach seiner Rückkehr die Ges. Jesu aufgehoben worden, war er [405] vorerst Secretär des Bischofs von Foligno, und übernahm dann als Weltgeistlicher die Pfarre S. Bartolomeo di Spercenigo, deren Patron Vinciguerra Graf Collalto war. C. trieb archäologische und philologische Studien und besaß auch in anderen Wissenszweigen schöne Kenntnisse. Von seinen zahlreichen Arbeiten sind viele im Druck erschienen, viele hat er in Handschrift hinterlassen, welche sich im Besitze seiner Familie befinden. Die vorzüglichsten der gedruckten Werke sind: „Vida di S. Juan apostoli evangelista“ (Lima 1761); – „Dizionario storico-geografico dell’ America meridionale“, 2 Bde. (Venedig 1771, 4°.) [Ebert Bibl. Lex. 4920]; – „Notizie storiche della chiesa di S. Pietro in Sylvis di Bagnocavallo“ (Venedig 1774, 4°.). Diese Geschichte schrieb er bald nach seiner Rückkehr aus Amerika, als noch sein Orden daselbst das Stift inne hatte und er in demselben Moral vortrug; – „Memorie istoriche intorno al cavaliere Cesare Ercolani“ (Venedig 1776, 4°.); – „Luciferi episcopi Calaritani vita cum notis“. Diese Biographie schickte er den Werken dieses Bischofs (Venedig 1778, Fol.) voraus; – „Hispellates inscriptiones emendatae“ (Ebenda 1780, 4°.); – „Notae et siglae quae in nummis et lapidibus apud Romanos obtinebant explicatae“ (Ebenda 1785, 4°.) [Ebert 4919], welches Werk die Aufmerksamkeit der Archäologen erregte. Auch hatte er in Handschrift eine dritte Ausgabe der „Italia sacra“ von Ughelli in 10 Foliobänden vollendet, worin er viele Zusätze zu der zweiten von seinem Onkel Nikol. Coleti I. (s. d.) herausgegebenen machte und verschiedene Unrichtigkeiten beseitigte.Johann Jakob (Philolog und Kirchenhistoriker, geb. zu Venedig um das Jahr 1734, gest. ebd. 1827). Bruder des Vorigen. War auch Priester der Gesellschaft Jesu, und nach deren Aufhebung Pfarrer zu S. Mosè in Venedig. Von seinen literarischen Arbeiten sind anzuführen: die Fortsetzung des Werkes: „Illyricum sacrum“, welches Farlati bis zum IV. Bande herausgegeben, u. Nikolaus mit dem V.–VII. vollendet hatte; er behandelt darin die „Ecclesia Ragusina cum Suffraganeis“ u. „Ecclesia Rhiziniensis e Catharensis“. – Ferner schrieb er „Martyrologium Illyricum“ (Venedig 1818); – „Dissertazione sugli antichi pedagoghi“ (Venedig 1780); – „De Situ Stridonis urbis natalis S. Hieronymi“ (Ebenda 1784, 4°.), und im hohen Alter von 84 Jahren das „Elogio funebre di Monsignor Bartolomeo Zender (Ebd. 1824, Andreola).

Battagia (Mich.), Lettera intorno ad alcuni Parrochi letterati defunti della Diocesi di Treviso (Treviso 1823, 4°.) [enthält mehrere Nachrichten über J. D. Coletti]. – Tomitani (Jul. Bern.), Narratio etc. (1799) [enthält ein vollständiges Verzeichniß der gedruckten und ungedruckten Werke C.’s u. sein Leben]. – Gamba (Barthol.), Galleria dei Letterati ed Artisti illustri delle Provincie Veneziane nel secolo XVIII (Venedig 1824, 8°.) [daselbst auch sein von Musitelli gestochenes Porträt]. – Tipaldo, Biografia degli uomini Italiani illustri IV. Bd. S. 422. – Dandolo (Girol.), La caduta della repubblica di Venezia ed i suoi ultimi cinquant’ anni. Studii storici (Venedig 1856, Naratovich, 8°.) Appendice: S. 236. – Biographie universelle. Artikel von Guillon, derselbe berichtigt und vermehrt in der italienischen Uebersetzung (Venedig 1823, 8°.). – Nouvelle Biographie générale ... publiée sous la direction de M. le Dr. Hoffer (Paris 1853) XI. Bd. Sp. 134 [führt ihn als Coletti auf und nach diesem gest. 1799]. – Ueber Johann Jakob: Gliubich di Città vecchia (Simeone Ab.), Dizionario biografico degli uomini illustri della Dalmazia (Wien 1856, Rudolph Lechner, Zara, Battara e Abelich) S. 88 [führt ihn irrig unter den berühmten Dalmatinern auf]. – Valentinelli (Gius.), Bibliografia della Dalmazia e del Montenegro ... (Agram 1855, L. Gaj) S. 17, Nr. 84. – S. 18, Nr. 85. – S. 96, Nr. 576. – S. 99, Nr. 597. – S. 112, Nr. 696. – S. 119, Nr. 741. – S. 192, Nr. 1194. – S. 202, Nr. 1256.