Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Nächster>>>
Tipka, Louise
Band: 45 (1882), ab Seite: 170. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Emilio Amedeo De Tipaldo in Wikidata
GND-Eintrag: 132468956, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Tipaldo, Emilio|45|170|}}

Tipaldo, Emilio (Schriftsteller, geb. zu Corfu 8. October 1798). In Folge der Unruhen in seiner Heimat [171] Griechenland kam er frühzeitig mit seiner Familie nach Venedig. 1810 bezog er die Hochschule in Padua und widmete sich nach beendeten Studien dem Lehrfache. 1825 erhielt er die Professur für Geographie, Geschichte und Seerecht am k. k. Marine-Collegium zu Venedig, welche Stelle er nach neunzehnjähriger Thätigkeit 1849 niederlegte. Als man an die Bearbeitung eines neuen Gesetzbuches für die kaiserliche Marine schritt, wurde er zugleich mit dem Admiral Silvestro Dandolo [Bd. III, S. 149][WS 1] beauftragt, die nothwendigen Veränderungen im Gesetzestexte vorzunehmen, nach denen dann auch die Redaction des neuen Textes erfolgte. Die griechische Kirche in Venedig ernannte ihn zum Chef de la nation. Als im Jahre 1848 die Revolution ausbrach, wurde er Chef des Unterrichtswesens während der provisorischen Regierung. Tipaldo, ein unterrichteter und wissenschaftlich gebildeter Mann, beschäftigte sich auch mit literarischen Arbeiten. So war er ein fleißiger Mitarbeiter des italienischen Conversations-Lexikons, das unter dem Titel: „Dizionario della conversazione e della lettura“ in den Fünfziger-Jahren zu Padua erschien, und in welchem die Artikel über Geschichte und Literatur Griechenlands meist aus seiner Feder stammen. Seine „Istoria della letteratura greca profana della sua origine sino alla presa di Constantinopoli“ist die Uebersetzung eines deutschen Werkes von Schoell, welches er nur durch vielfach beigefügte Anmerkungen erläutert. Sein Hauptwerk bleibt die „Biografia degli Italiani illustri nelle scienze, lettere ed arti del secolo XVIII e de’contemporanei compilata da letterati italiani di ogni provincia e publicata per cura del...“, Volumi X (Venezia 1834 e. s., tipografia di Alvisopoli, gr. 8°.), für Italien das leistend, was die „Allgemeine Deutsche Biographie“ für Deutschland leisten will. Die Artikel des Werkes, welches ein zur genauen Kenntniß der italienischen Literatur-, Kunst- und Culturgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts und des ersten Drittels des neunzehnten unerläßliches Hilfsbuch ist, sind auch von verschiedenen Autoren verfaßt, deren jeder seine betreffenden Arbeiten mit seinem Namen unterzeichnet. Dies nimmt dem Werke auch seinen streng einheitlichen und mit Rücksicht auf den verschiedenen wissenschaftlichen Standpunkt der Biographen auch den echt wissenschaftlichen Charakter. Noch hat er die Abhandlung des platonischen Philosophen Dionysius Cassius Longinus über das Erhabene übersetzt, erläutert und unter dem Titel: „Trattato del Sublime volgarizato ed illustrato“ (Venedig 184.) herausgegeben.

Gazzino (Gius.). Indice cronologico e bibliografico d’illustri Italiani dal secolo XI al XIX ec. ec. (Milano 1857, Silvestri, kl. 8°.) p. 133.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: [Bd. III, S. 145].