Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Šembera, Victor K.
Band: 34 (1877), ab Seite: 80. (Quelle)
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Šembera, Joseph (Zeichner und Kupferstecher, geb. zu Hohenmauth in Böhmen den 23. April 1794, gest. zu Leitomischl 8. August 1866). Ein Bruder des Alois Adalbert Š. Er erlangte seine künstlerische Bildung an der Akademie der bildenden Künste in Prag unter dem Professor der Zeichenkunst Karl Postel [Bd. XXIII, S. 142] und am technischen Institute (1812 bis 1814) unter dem tüchtigen Professor der Situationszeichnung Joseph Hawle [Bd. VIII, S. 97], wurde dann Baudirectionszeichner in Prag, im Jahre 1838 Straßencommissär in Polička und später k. k. Bezirksingenieur in Leitomischl, woselbst er im Alter von 72 Jahren starb. Er zeichnete mehr als 150 Abbildungen von alterthümlichen Gebäuden, Kirchen, Burgen, Stadtthoren, dann Städten und Landschaften Böhmens, welche sich in der gräflich Černin’schen Sammlung in Wien befinden; außerdem die Illustrationen zu Griesel’s (1823) und Schottky’s (1832) Beschreibung von Prag, und Alois Šembera’s Geschichte und Beschreibung von Hohenmauth (1845). Im Kupferstiche gab er folgende Blätter heraus: „Der Brand von Hohenmauth am 14. Juni 1816“; – „Das fürstlich Schwarzenberg’sche Palais in Prag“, und „Das Lustschloss Bubeneč bei Prag“ (1819); – „Die Stadttore in Nimburg und Rauřim“ (1818–1821); – „Die St. Annakirche in Leitomischl“, und eine „Uebersicht der Stadt Prag“, in vier großen Blättern (1827–1830), die getreueste und beste bisher erschienene Abbildung dieser Königsstadt.

Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1339, E. A. Fleischmann. 8°.) Bd. XV, S. 181 [als Schembera]; Bd. XVII, S. 223 [als Sembera] Bd. XVII, S. 196 [als Ssembera]. – Slovník naučný. Redaktoři Dr. Frant. Lad. Rieger a J. Malý, d. i. Conversations-Lexikon. Redigirt von Dr. Franz Lad. Rieger und J. Malý (Prag 1872, Kober, Lex. 8°.) Bd. IX. S. 33, Nr. 1.