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Artikel „Zech, Julius“ von Siegmund Günther in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 44 (1898), S. 737–738, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Zech,_Julius&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 12:56 Uhr UTC)
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Zech: Julius Z., Astronom, geboren am 24. Februar 1821 zu Stuttgart, † am 13. Juli 1864 in Berg (Badeort bei Stuttgart). Er besuchte die Schulen in seiner Heimathstadt und studierte hierauf in Berlin und Tübingen, wo er sich auch 1845 als Privatdocent für Mathematik und Astronomie habilitirte. Sechs Jahre verblieb er in dieser Stellung, nahm dann eine Professur am Gymnasium zu Tübingen[1] an, wurde aber schon 1852 zum ordentlichen Professor an der Universität[1] – an Stelle des emeritierten Professors Nörremberg – ernannt und erhielt zugleich die Direction der Sternwarte. Z. stand unter denen, welche sich um den Zusammenschluß der deutschen Astronomen bemühten, in vorderster Linie und wurde 1863, als in Heidelberg die Constituirung der Astronomenversammlung unter Argelander’s Leitung stattfand, zum Vorsitzenden für die erste ordentliche, in Leipzig abzuhaltende Tagung gewählt, starb aber noch vor Eröffnung derselben an einem organischen Leiden, gegen welches er im Bade Heilung gesucht hatte. – Z. hat sich vornehmlich als ausdauernder und geschickter astronomischer Rechner Anerkennung erworben. Als solchen gibt ihn schon seine Habilitationsschrift zu erkennen („Die vom Neunfachen der mittleren Anomalie des Saturn abhängigen Störungen des Encke’schen Kometen“, Tübingen 1845). Hohen Werth beanspruchen zwei von der Jablonowskischen Societät zu Leipzig preisgekrönte Abhandlungen über historische Finsternisse („Astronomische Untersuchungen über die Mondfinsternisse des Almagestes, Leipzig 1851; „Astronomische [738] Untersuchungen über die wichtigeren Finsternisse, welche von den Schriftstellern des classischen Alterthums erwähnt werden“, ebenda 1853). Die „Astron. Nachrichten“ und das „Berliner Jahrbuch“ enthalten von Zech Mittheilungen über die Methode der kleinsten Quadrate, den Störungskalkul und das barometrische Höhenmessen, wie auch Ephemeriden mehrerer kleiner Planeten. Auch mit reiner Mathematik beschäftigte er sich eingehend, wie verschiedene Aufsätze in Crelle’s „Journal“ und Grunert’s „Archiv“ beweisen. Vor allem sind in dieser Hinsicht aber seine viel benützten Tafeln der Gauß’schen Logarithmen zu nennen, welche er ursprünglich für die Vega-Hülße’sche Sammlung berechnete und nachher auch als Sonderausgabe erscheinen ließ („Tafeln der Additions- und Subtractionslogarithmen, für sieben Stellen berechnet“, Leipzig 1849).

Allgemeine Zeitung 1864, Nr. 198. – Mädler, Geschichte der Himmelskunde von der ältesten bis auf die gegenwärtige Zeit, 1. Band, Braunschweig 1873, S. 77 ff.

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. a b S. 737. Z. 15 u. 14 v. u. l.: Gymnasium zu Stuttgart … an der Universität zu Tübingen. [Bd. 45, S. 676]