Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Hülße, Julius Ambrosius“ von Franz Schnorr von Carolsfeld in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 13 (1881), S. 336, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:H%C3%BCl%C3%9Fe,_Julius&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 19:19 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Hulsman, Johann
Band 13 (1881), S. 336 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Julius Ambrosius Hülße in der Wikipedia
Julius Ambrosius Hülße in Wikidata
GND-Nummer 117049484
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|13|336|336|Hülße, Julius Ambrosius|Franz Schnorr von Carolsfeld|ADB:Hülße, Julius}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=117049484}}    

Hülße: Julius Ambrosius H., Technolog, geb. am 2. Mai 1812 zu Leipzig, † am 26. Juni 1876 in Dresden, besuchte mit Christian Albert Weinlig zusammen die Thomasschule in Leipzig und studirte dann daselbst anfänglich Theologie, später hier und in Freiberg Mathematik und Physik. Darauf wirkte er in den Jahren 1834–1840 in seiner Vaterstadt als Lehrer an der öffentlichen Handelslehranstalt und von 1837 an an der Nicolaischule, bis er als Director und Professor für die mathematisch-mechanischen Wissenschaften an die königliche Gewerbschule und die mit dieser verbundene Baugewerkschule in Chemnitz berufen ward, welchen Anstalten er 1841–1850 vorstand. Unter seiner Leitung erweiterte sich die Gewerbschule durch eine landwirthschaftliche Abtheilung, und seiner Anregung war auch die Begründung der Chemnitzer Werkmeisterschule zu danken. Aber ein noch größerer Wirkungskreis eröffnete sich ihm, als er 1850 als Director und Professor für mechanische Technologie und Volkswirthschaftslehre an die Polytechnische Schule in Dresden versetzt ward. Auch dieses Institut entwickelte sich während seiner Amtsführung zu immer ausgedehnterem Umfang und höherer Bedeutung; die Thätigkeit, welche er selbst entfaltete, beschränkte sich jedoch nicht auf das ihm übertragene Lehramt. In den Jahren 1849 und 1869 war er Mitglied der Zweiten Kammer der sächsischen Ständeversammlung; von 1858 an fungirte er als Mitglied der sächsischen Normaleichungscommission, später als Mitglied der Commission für Ausarbeitung einer Eichordnung für den Norddeutschen Bund und das Deutsche Reich; 1863 ward er zum Vorsitzenden der dem Ministerium des Innern beigeordneten „Technischen Deputation“ ernannt. Nach dem Tode Weinligs aber legte er am 1. Mai 1873 die Direction des Dresdner Polytechnikums nieder, um das Amt eines Referenten im Ministerium des Innern zu übernehmen. Als solcher widmete er sich besonders den Angelegenheiten der technischen und gewerblichen Bildungsanstalten und den Fächern der Statistik, des Patentwesens und des Eichwesens. – Seine litterarische Thätigkeit anlangend ist hervorzuheben, daß er 1835 mit Weinlig zusammen das „Polytechnische Centralblatt“ begründete, dessen Redacteur er bis 1850, dessen Mitarbeiter er bis 1873 blieb. Von der „Allgemeinen Maschinen-Encyklopädie“, welche er in Verbindung mit mehreren Technikern herausgab, erschienen nur zwei Bände (1841 und 1844). Unter seinen Beiträgen zu Prechtls „technologischer Encyklopädie“ zeichnen sich aus: „Die Kammgarnfabrikation“ und „Die Technik der Baumwollspinnerei“, welche auch als selbständige Werke veröffentlicht wurden (1861 und 1863).

Programm des Dresdener Polytechnikum für das Studienjahr 1876–77. Dresden 4°, S. 37–39. J. C. Poggendorff, biograph.-lit. Handwörterbuch Bd. 1. Sp. 1154.