Franz Schnorr von Carolsfeld
|
Verwandte
Bearbeiten- Ururgroßvater: Veit Hans Schnorr <der Jüngere> (1644−1715), seit 1687 Reichsadel: von Carolsfeld, Hammer- und Blaufarbenherr sowie Gründer der Siedlung Carlsfeld um ein neues Messing- und Blech-Hammerwerk. Er fand 1698 in einem seiner Bergwerke erstmals weiße Tonerde (Kaolin), den wichtigen Rohstoff für die Produktion von Meißner Porzellan seit 1711. Die blaue Cobalt-Farbe aus seiner Mine in Aue eignete sich trefflich zum Bemalen des „weißen Goldes“ und überstand auch den anschließenden Brennprozess gut. Erst als 150 Jahre später in Meißen selbst „Schnorrsche Erde“ gefunden wurde, endete das Kaolin-Liefermonopol des Montanunternehmers aus dem sächsischen Vogtland. In seinem Geburtsort Schneeberg steht noch heute das Schnorr-Haus.
- Eberhard Görner (Hrsg.): Weißes Gold im Erzgebirge? Veit Hans Schnorr von Carolsfeld 1644 − 1715. Mironde-Verlag, Niederfrohna 2000 (= Kammweg-Geschichte ; 1), ISBN 978-3-937654-57-7
- Die Erfindung des Porzellans durch Böttger. In: Ludwig Schnorr von Carolsfeld <(1877–1945)>: Porzellan der europäischen Fabriken des 18. Jahrhunderts. 3., durchges. u. erw. Aufl. Schmidt, Berlin 1919 (Bibliothek für Kunst- und Antiquitätensammler ; 3) S. 25–34 (28) Internet Archive = Google-USA*; Neudruck 1920 Internet Archive = Google-USA* = Michigan-USA*
- Urgroßvater: Johann Gottlieb Schnorr von Carolsfeld (1713–1788), GND, Jurist, Senator und Accisinspektor in Schneeberg, Erbe des nahen Guts Brünlasberg
- Großvater: Veit Hans Friedrich Schnorr von Carolsfeld (1764–1841), Maler (ADB, Leipzig-Lexikon)
Autobiographie, Erstveröffentlichung nach der Urfassung der Handschrift von 1832:- Veit Hanns Schnorr von Carolsfeld: Meine Lebensgeschichte. Zugleich als ein Sonst und Jetzt in einem Zeitraum von 55 Jahren / Hrsg. von Otto Werner Förster. Taurus-Verlag, Leipzig 2000, ISBN 3-9805-6694-3
- Vater: Julius Schnorr von Carolsfeld (1794–1872), Maler, Zeichner und Grafiker (Buchillustrator) in München, Rom und Dresden; seit 1846 Professor an der Königlich Sächsischen Kunstakademie und bis 1871 Direktor der Gemäldegalerie in Dresden (ADB, NDB (auch zur Familie), Wikipedia). ADB- und Wikipedia-Artikel auch zu dessen Bruder Ludwig Schnorr von Carolsfeld (1788–1853), ebenfalls Maler, Kustos an der Galerie des Belvedere zu Wien (Österreich-Lexikon AEIOU, Personenlexikon Niederösterreich)
- Bruder u.a.: Ludwig Schnorr von Carolsfeld (1836–1865), Opernsänger, seit 1860 Tenor an der Dresdner Hofoper (ADB, Wikipedia). Seit 1860 verheiratet mit der Sopranistin Malvina Garrigues (1825–1904), einer Tochter des portugiesischen Generalkonsuls in Kopenhagen (Dänemark). Erste Interpreten Richard Wagners „Tristan und Isolde“ bei der Uraufführung am 10. Juni 1865 in München.
- Bruder u.a.: Georg Schnorr von Carolsfeld (1848–1926), GND GND, sächsischer Artillerie-Offizier (zuletzt Oberstleutnant)
- Sohn: Ludwig Schnorr von Carolsfeld (1877–1945), GND GND, Kunsthistoriker; Kustos der staatlichen Museen in Berlin und Keramik-Experte (Suche im OPAC des Zentralinstituts für Kunstgeschichte)
- Der plastische Schmuck im Innern des Münsters zu Salem aus den Jahren 1774 – 1784 von Johann Georg Dürr und Johann Georg Wieland. Holten, Berlin 1906. Zugl.: Leipzig, Univ., Diss., 1905 Internet Archive = Google-USA* (Lebenslauf S. 124)
- Sohn: Ludwig Schnorr von Carolsfeld (1877–1945), GND GND, Kunsthistoriker; Kustos der staatlichen Museen in Berlin und Keramik-Experte (Suche im OPAC des Zentralinstituts für Kunstgeschichte)
Werke
Bearbeiten- Verborum collocatio Homerica quas habeat leges et qua utatur libertate. Dissertatio inauguralis. Calvari, Berolini 1864 Internet Archive = Google
- Zur Geschichte des deutschen Meistergesangs. Notizen und Litteraturproben aus den Dresdner Handschriften des Hans Sachs und anderer Meistersänger. Lobeck, Berlin 1872
- Katalog der Handschriften der Königl. Öffentlichen Bibliothek zu Dresden / im Auftrage der Generaldirection der Königlichen Sammlung für Kunst und Wissenschaft bearb. von Franz Schnorr von Carolsfeld.
- Bd. 1, Enthaltend die Abtheilungen A – D und F – H. Teubner, Leipzig 1882; Korrigierte und verbesserte, nach dem Exemplar der Landesbibliothek fotomechanisch hergestellte Ausgabe. Sächsische Landesbibliothek, Dresden 1979 (= Katalog der Handschriften der Sächsischen Landesbibliothek ; Bd. 1) SLUB Dresden, manuscripta mediaevalia
- Bd. 2, Enthaltend die Abtheilungen J – M. Teubner, Leipzig 1883; Korrigierte und verbesserte, nach dem Exemplar der Landesbibliothek fotomechanisch hergestellte Ausgabe. Sächsische Landesbibliothek, Dresden 1981 (= Katalog der Handschriften der Sächsischen Landesbibliothek ; Bd. 2) SLUB Dresden, manuscripta mediaevalia
- Erasmus Alberus. Ein biographischer Beitrag zur Geschichte der Reformationszeit. Ehlermann, Dresden 1893
Aufsätze (Auswahl)
Bearbeiten- Zur Erinnerung an Johann Karl Seidemann. In: Neues Archiv für Sächsische Geschichte und Alterthumskunde / hrsg. von Hubert Ermisch, Band 1 (1880), S. 94–106 Internet Archive, SLUB Dresden, Internet Archive = Google-USA*, Internet Archive = Google-USA* = Michigan-USA*
- Melchior Acontius. In: Archiv für Litteraturgeschichte 13 (1885), S. 297–314 Internet Archive = Google-USA* (vgl. ADB:Acontius, Melchior)
- Aus Julius Schnorrs Tagebüchern In: Dresdner Geschichtsblätter 5 (1896) Nr. 4, S. 283–287 [VI 1854] SLUB Dresden; 6 (1897) Nr. 1, S. 14–23 [VII 1855] SLUB Dresden, Nr. 3, S. 52–59 [VIII 1855] SLUB Dresden, Nr. 4, S. 70 f. [IX 1855] SLUB Dresden; 7 (1898) Nr. 1, S. 73–87 [X 1855] SLUB Dresden, Nr. 4, S. 123–134 [XI 1856] SLUB Dresden; 8 (1899) Nr. 2, S. 170–176 [XII 1857] SLUB Dresden, Nr. 3, S. 193–199 [XIII 1857] SLUB Dresden, Nr. 4, S. 213–216 [XIV 1857] SLUB Dresden; 9 (1900) Nr. 1, S. 233–239 [XV 1857] SLUB Dresden, Nr. 4, S. 288–292 [XVI 1857] SLUB Dresden; 10 (1901) Nr. 1, S. 9–16 [XVII 1857] SLUB Dresden, Nr. 3, S. 38–60 [XVI 1858] SLUB Dresden, Nr. 4, S. 62–72 [XIX 1859] SLUB Dresden; 11 (1902) Nr. 4, S. 137–148 [XX 1859] SLUB Dresden; 12 (1903) Nr. 1, S. 166–168 [XXI 1860] SLUB Dresden, Nr. 3, S. 181–200 [XXII 1860] SLUB Dresden, Nr. 4, S. 201–208 [XIII (Schluß) 1861] SLUB Dresden
- Ernst Rietschel und Julius Schnorr. Zum Andenken an ihr Freundschaftsverhältnis. In: Dresdner Geschichtsblätter 17 (1908) 3, S. 249–267 SLUB Dresden
(vgl. ADB:Rietschel, Ernst)
Artikel in der Allgemeinen Deutschen Biographie
BearbeitenAlle ADB-Artikel von Franz Schnorr von Carolsfeld
Herausgeber
Bearbeiten- Archiv für Litteraturgeschichte / [ab 3.1874] hrsg. von Franz Schnorr von Carolsfeld, ZDB-ID 6091-4,
Leipzig: Teubner, Band 1.1869/70(1870) – 15.1887 (Nebentitel: Schnorrs Archiv)
Bd. 1.1869/70(1870) – 2.1872 hrsg. von Richard Gosche (vgl. ADB:Gosche, Richard)
Google-Digitalisate aus Michigan (HathiTrust)
Aus dem Nachlass seines Vaters:
- Briefe aus Italien von Julius Schnorr von Carolsfeld, geschrieben in den Jahren 1817 bis 1827. Ein Beitrag zur Geschichte seines Lebens und der Kunstbestrebungen seiner Zeit / hrsg. v. Franz [v.] Schnorr von Carolsfeld. Perthes, Gotha 1886 (ND München 1979)
- Julius Schnorr von Carolsfeld: Künstlerische Wege und Ziele. Schriftstücke aus der Feder des Malers Julius Schnorr v. Carolsfeld / hrsg. von Franz Schnorr v. Carolsfeld. Wigand, Leipzig 1909
Rezension durch Ernst Sigismund in: Neues Archiv für Sächsische Geschichte und Altertumskunde 31 (1910), S. 347–351 SLUB Dresden, Michigan-USA*
Quellen
Bearbeiten- Schnorr von Carolsfeldsches Familienarchiv – Mscr.Dresd.n : [Inhaltsübersicht]. [Dresden], [um 1915]; Online-Ausg. Dresden: SLUB, 2010 SLUB Dresden
Sekundärliteratur
Bearbeiten- Edmund Goetze: Franz Schnorr von Carolsfeld. In: Neues Archiv für Sächsische Geschichte und Altertumskunde 36 (1915), S. 113–120 SLUB Dresden, Michigan-USA*