ADB:Werff, Adrian van der
Eglon van der Neer, der [11] in den Jahren 1663 bis 1679 in Rotterdam lebte, und eignete sich den glatten, in der Zeichnung und Malerei gleich sorgfältigen Stil seines Meisters an, der heut zu Tage als porcellanern verrufen ist. Den größten Theil seines Lebens verbrachte er in Rotterdam, wo er in den Jahren 1691 und 1692 dem Vorstand der dortigen Malergilde angehörte. Vorübergehend lebte er in Düsseldorf an dem Hofe des Kurfürsten Johann Wilhelm, der ihn zu seinem Hofmaler und später sogar zum Ritter ernannte. Aus diesem Umstande erklärt sich die große Anzahl seiner Gemälde in der alten Münchener Pinakothek, die nicht weniger als dreißig Bilder von seiner Hand besitzt. In der Dresdner Galerie ist er mit zwölf und in der Eremitage zu St. Petersburg mit elf Bildern vertreten. Einige seiner frühesten Bilder findet man in der Schweriner Galerie, einige seiner spätesten im Louvre zu Paris. Aber auch in den übrigen Sammlungen ist er mit einem oder mehreren Bildern vertreten. Denn er war ungemein fruchtbar und zeigte sich merkwürdig vielseitig in der Wahl seiner Stoffe, die er durchweg in einem kleineren Formate behandelte. Außer Portraits schuf er Genrebilder jeder Art, indem er bald biblische oder mythologische, bald idyllische und häusliche Scenen entwarf. Außerdem beschäftigte er sich auch mit der Architektur und Bildhauerei und brachte es zu beträchtlichem Reichthum und großem Ansehen bei seinen Zeitgenossen. Er starb zu Rotterdam am 12. November 1722. Sein jüngerer Bruder Pieter van der W., geboren 1665, † 1721, war sein Schüler und malte einige Bilder mit ihm gemeinschaftlich.
Werff: Adrian van der W., Maler, wurde als Sohn eines Müllers am 21. Januar 1650 zu Kralingen bei Rotterdam geboren. Er war Schüler des Portraitmalers Cornelis Picolett und später des- Vgl. H. Riegel, Beiträge zur niederländischen Kunstgeschichte II, 342–345. Berlin 1882. – Kunsthistorische Sammlungen des allerhöchsten Kaiserhauses. Gemälde. Beschreibendes Verzeichniß von E. von Engerth II, 546, 547. Wien 1884. – A. Woltmann und K. Wörmann, Geschichte der Malerei III, 841–844. Leipzig 1888.