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Artikel „Wegelin, Thomas“ von Paul Tschackert in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 41 (1896), S. 426, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Wegelin,_Thomas&oldid=- (Version vom 23. April 2024, 07:55 Uhr UTC)
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Wegelin: Thomas W., lutherischer Theologe zu Straßburg, † 1629. – W. wurde zu Augsburg am 21. December 1577 von armen Eltern geboren, erhielt seine Vorbildung auf dem Gymnasium seiner Vaterstadt und studirte in Wittenberg Theologie, nachdem er dort 1596 Magister geworden war. Hunnius, Runge, Gesner und Hutter waren seine Lehrer in der Gottesgelahrtheit. Im J. 1600 kehrte er in die Heimath zurück, erhielt aber noch in demselben Jahre die vierte Lehrerstelle an dem Gymnasium poeticum zu Regensburg. 1604 ging er nach Oesterreich, wo ihm einige junge Edelleute untergeben wurden, die er bald darauf nach Straßburg führte. Am 22. Juni 1608 wurde er zu Tübingen Doctor der Theologie, wo er auch als Professor der Historie wirkte; 1611 aber berief ihn Georg Friedrich, Markgraf von Baden, in sein Land. Hier wirkte W. im Kirchen- und Schuldienst erst zu Pforzheim, hernach zu Baden. 1623 wurde er zu Straßburg Nachfolger von Gisenius in der theologischen Professur, bekleidete noch in demselben Jahre das Rectorat der Akademie und ward im folgenden Jahre Präsident des dasigen Kirchenconvents. Nachdem er das Decanat viermal (1623, 1624, 1626 und 1627) verwaltet, auf dem Colloquium zu Regensburg den protestantischen Theologen als Amanuensis gedient und nachmals mit den Jesuiten viel Streit gehabt, wobei das zu Durlach mit ihnen gehaltene Colloquium besonders bekannt geworden ist, starb er am 16. März 1629.

Schriften: „Trophaeum Augustinianum de Scriptura Sacra, fidei principio“ (Straßburg 1607); „Oratio de quinque Paulis Romanis et discursus de pontificatu generali“ (ebd. 1609); Ὑπόμνημα theologicum de hymno trisagio Sancte Deus, Sanctus fortis, Sanctus immortalis, miserere nostri, cum et sine clausula: Qui crucifixus es propter nos. Cui addidit Petrum Cnapheum Nestorianum in Jacobo Gretsero redivivum“ (Frankfurt 1609); „Relatio de discursu theologico inter serenissimos principes, Marchionem Badensem et Ducem Lotharingiae. Accessit iudicium de novo Jesuitarum contra omnes haereses amuleto“ (Tübingen 1613 und Frankfurt 1614, deutsch übersetzt Straßburg 1614).

Disputationen: „De triplici fato, metaphysico, physico et astrologico“ (Wittenberg 1596); „De theologia in genere“; „Prodromi in Evangelium Joannis Dispp. 2“ (Straßburg 1625); „De Christo seu de eius incarnatione personali, duarum naturarum unione et idiomatum communicatione“; „De divina propheticorum et apostolicorum scriptorum autoritate ac librorum canonicorum numero“; „De variis eorundem versionibus ac necessitate“; „De sufficientia, interpretatione et iudicio“; „De maiestate Christi“ (Tübingen 1624); „De indulgentiis“ (Straßburg 1626); „De resurrectione mortuorum“ (Inauguraldissertation, welche W. unter dem Vorsitz D. Johann Siegwardt’s 1608 zu Tübingen gehalten hat).

Vgl. Witte, Memoria theologorum Decas VII, 924 sqq. – Caroli Memorab. eccl. T. I. – Sebiz, in App. chronol. ad Schmid. concion. secular., p. 234.Serpilii Epitaph. Theologor. – Joh. Schmidt, von Geistl. Schul-Brunnen, S. 234 ff. – Spitzel’s Templum honoris rest., p. 199 ff. – (Zedler), Universallexikon LIII (1747), Sp. 1893 f.