ADB:Thym, Johann Friedrich Wilhelm

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Artikel „Thym, Johann Friedrich Wilhelm“ von Paul Tschackert in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 38 (1894), S. 235–236, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Thym,_Johann_Friedrich_Wilhelm&oldid=- (Version vom 18. Dezember 2024, 04:26 Uhr UTC)
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Thym: Johann Friedrich Wilhelm Th., reformirter Theologe, † 1803. Th. wurde zu Berlin am 5. September 1768 geboren. Nachdem er seine theologischen Studien absolvirt hatte und Domcandidat zu Berlin geworden war, widmete er sich unter Leitung seines Schwagers, des verdienstvollen Pädagogen Oberconsistorialraths Gedike, welcher dort Director des Friedrich-Werderschen [236] Gymnasiums war, dem pädagogischen Berufe. 1796 wurde er Professor der Kirchengeschichte und der biblischen Alterthümer bei dem königl. reformirten Gymnasium zu Halle. Der frühe Tod seiner Gattin ließ ihn den Wunsch äußern, in den Schooß seiner Familie zurückzukehren; daher siedelte er 1801 nach Berlin über, wo er als Professor an das Joachimsthal’sche Gymnasium kam. Aber nur kurze Zeit war ihm hier zu wirken beschieden; am 21. Mai 1803 endete ein Nervenschlag sein überaus thätiges Leben.

Schriften Thym’s: „Versuch einer historisch-kritischen Darstellung der jüdischen Lehre von einer Fortdauer nach dem Tode, soweit sich die Spuren davon im alten Testamente finden“ (Berlin 1795). – „Briefe, die Simplicität des Predigers betreffend“ (Halle 1798). – „Theologische Encyklopädie und Methodologie“ (ebend. 1798). – „Historisch-kritisches Lehrbuch der Homiletik“ (Halle 1800). – „Historische Entwicklung der Schicksale der christlichen Kirche und Religion, für gebildete Christen“, 2 Bände (Berlin 1801–1806). – Außerdem: „Ideen zu einer historisch-kritischen Darstellung der jüdischen Lehre von dem Zustande nach dem Tode, soweit sich die Spuren davon im alten Testamente finden“, in Eichhorn’s allg. Bibl. der bibl. Litteratur Bd. 5, St. 2 (1793). – „Erinnerungen über die Präliminarien einer Abhandlung über die Vernunftmäßigkeit der Schriftlehre von der Welterlösung“ in Henke’s Magazin für Religionsphilosophie, Band 5, St. 1 (1795). – „Zerstreute Bemerkungen über das Leben Mosis von Philo,“ ebendaselbst Bd. 5, St. 3 (1796). – „Ueber Simplicität im Predigen“ in Teller’s Neuem Magazin für Prediger.

Vgl. Meusel’s Gelehrtes Teutschland VIII, 62; X, 744; XI, 721. – Hirsching[WS 1] (Ernesti), Historisch-litt. Handbuch XIV, 316, 1. Abth. (1810). – Döring, Heinr., Die gel. Theologen Deutschlands u. s. w. IV, 489 f. (1835). – Intelligenzbl. z. Neuen Lpz. Litteraturztg 1803, S. 4.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Friedrich Carl Gottlob Hirsching (1762–1800), ao. Professor der Philosophie in Erlangen.