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Artikel „Thaller, Franz (Christian)“ von Hermann Arthur Lier in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 37 (1894), S. 648–649, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Thaller,_Franz&oldid=- (Version vom 25. April 2024, 00:23 Uhr UTC)
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Thaller: Franz (Christian) Th., auch Thaler geschrieben, Bildhauer, wurde am 8. Juli 1759 zu Wörgl in Tirol geboren und durch Franz Sales Nißl in Fügen zum Bildhauer ausgebildet. Im J. 1782 ging er nach Augsburg, wurde hier Schüler von Ignatz (?) Verhelst und errang an der dortigen Akademie die ersten Preise. Nachdem er weitere zwei Jahre in München unter Johann Prezner gearbeitet hatte, kehrte er nach Fügen zurück, wo er seinen früheren Lehrer Nißl bei seinen Arbeiten für das Kloster Viecht unterstützte. Seit dem Jahre 1786 besuchte er in Wien die Bildhauerschule an der k. k. Akademie. Hier erregte er im J. 1794 mit einer sehr ähnlichen Büste des Kaisers Franz II. Aufsehen und errang sich den großen akademischen Preis. Seit dem 8. Juli 1802 als Diener an dem k. k. Münz- und Antikencabinet angestellt, erhielt er am 9. Februar 1804 den Titel eines k. k. Antikencabinetsbildhauers. In dieser Stellung wurde er namentlich mit der Restaurirung beschädigter Monumente beschäftigt. Während des Wiener Congresses im J. 1815 modellirte Th. eine lange Reihe von Büsten der höchsten Herrschaften, die sich damals in Wien aufhielten, z. B. die des Kaisers Franz, der Kaiserin Ludovica, des Kaisers Alexander I. und der Kaiserin Elisabeth von Rußland, des Königs Friedrich Wilhelm III. von Preußen, des Königs Maximilian Joseph von Bayern und des Großherzogs Karl August von Weimar. Außer Porträtbüsten fertigte Th. auch Statuen von Heiligen und Idealfiguren nach antiken Motiven. Er starb mittellos zu Wien am 25. April 1817.

[649] Vgl. Meusel, Neue Miscellaneen artistischen Inhalts. VII, 941. Leipzig 1797. – Nagler’s neues allgemeines Künstler-Lexikon. XVIII, 295–296. München 1848. – J. J. Staffler, Das deutsche Tirol und Vorarlberg. I, 841. Innsbruck 1847. – Wurzbach XLIV, 135–136. – C. Bodenstein, Hundert Jahre Kunstgeschichte Wiens 1788–1888. S. 190. Wien 1888.