ADB:Steinen, Johann Dietrich von

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Artikel „Steinen, Johann Dietrich von“ von Paul Bahlmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 35 (1893), S. 699–700, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Steinen,_Johann_Dietrich_von&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 07:00 Uhr UTC)
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Steinen: Johann Dietrich v. St. wurde am 7. März 1699 zu Frömern in der Grafschaft Mark geboren, wo sein Vater Dietrich Reinhard v. St. Prediger und Inspector der Unnaischen Predigerclasse war. Von geschickten Hauslehrern vorbereitet, besuchte er seit 1711 die Gymnasien zu Unna und Dortmund, bis er 1717 die Universität Jena bezog. Hier waren Buddeus, Ruß, Teichmeier, Melissantes und Reusch, in Halle, wohin er 1720 gegangen, Langen, Michaelis, Herrnschmidt, Wolf und Gundling seine Lehrer. Nachdem er 1721 kurze Zeit im Elternhause zugebracht und eine gelehrte Reise durch die holländischen Provinzen beendet hatte, wurde er Prediger und Erzieher bei dem [700] Freih. v. Syberg zu Aprath im Herzogthume Berg. Durch Treue, Sorgfalt und Fleiß erwarb er in hohem Grade die Achtung seines Patrons, der ihn nur ungern scheiden sah, als er am 10. Septbr. 1722 die zweite Predigerstelle bei der evang.-luth. Gemeinde zu Cleve übernahm, die er 1724 mit der einträglicheren Pfarrstelle zu Isselburg vertauschte. Aber auch hier blieb er nur drei Jahre, da er nach dem Tode seines Vaters († 13. Oct. 1727) zu dessen Nachfolger in Frömern berufen wurde. Am 13. Juli 1728 wurde er als Scriba angesetzt, am 16. Juli von der Synode zum Generalinspector und im folgenden Jahre auch von der Amt-Unnaischen Predigerclasse zum Inspector erwählt, 1750 von Friedrich dem Großen zum Consistorialrath ernannt. Schon in Cleve hatte er sich neben der Erziehung einzelner jungen Leute viel mit der Geschichte seines Vaterlandes beschäftigt. Die Früchte dieser und seiner späteren Studien legte er in mehreren Schriften nieder, von denen seine „Westphälische Geschichte“, (Thl. 1–4, Lemgo 1755–1760) hauptsächlich zu nennen ist. Die Drucklegung des letzten Theils derselben, vor der ihn am 31. August 1759 der Tod ereilte, besorgte unverändert sein ältester Sohn, der nur die Vorrede mit der Biographie des Vaters hinzufügte. Dieser Vorrede sind auch die von P. Fl. Weddigen in seinem Westfäl. National-Kalender für 1801 (S. 219–225) über St. beigebrachten Nachrichten entnommen.