Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Snapphan, Abraham D.“ von Wilhelm Hosäus in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 34 (1892), S. 499–500, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Snapphan,_Abraham&oldid=- (Version vom 2. Mai 2024, 09:34 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Smout, Adrian Jorisz
Nächster>>>
Snayers, Pieter
Band 34 (1892), S. 499–500 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand Januar 2019, suchen)
Abraham Snaphaen in Wikidata
GND-Nummer 128369167
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|34|499|500|Snapphan, Abraham D.|Wilhelm Hosäus|ADB:Snapphan, Abraham}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=128369167}}    

Snapphan: Abraham D. S., ein tüchtiger, wenig gekannter holländischer Maler, welcher der Prinzessin Henriette Katharina von Oranien nach ihrer Vermählung mit Fürst Johann Georg II. von Anhalt-Dessau nach Deutschland folgte, wie Honthorst der Prinzessin Luise Henriette von Oranien (Gemahlin des Kurfürsten Wilhelm I. von Brandenburg) und wahrscheinlich auch A. v. d. Lust oder de Lüst der Prinzessin Albertine Agnes von Oranien (Gemahlin des Fürsten Wilhelm Friedrich von Nassau-Dietz). Er gehört somit zu den Künstlern, welche im 17. Jahrhundert in Begleitung der aus dem oranischen Hause nach Deutschland verheiratheten Töchter holländische Kunstliebe und Kunstanschauung besonders für Malerei in die betreffenden noch blühenden deutschen Fürstenhäuser verpflanzten. Sie alle fanden an den einzelnen Höfen, zu denen sie zogen, reichlich Beschäftigung und Lohn und die den beiden Honthorst nach Berlin folgenden Künstler wie Wieling, Jac. Vaillant, Romondeau, W. v. Roijen u. a. [500] gaben endlich den Anstoß zu der allerdings erst etwas später erfolgten Gründung der Berliner Akademie der Künste. S. wurde am 23. Octbr./2. Novbr. 1651 in Leyden geboren und starb am 1./11. Septbr. 1691 im noch nicht vollendeten 40. Lebensjahre als fürstlicher Hofmaler in Dessau, woselbst ihm seine vier Geschwister einen (jetzt verschwundenen) Denkstein errichteten. Abwechselnd arbeitete er auch in Leipzig. Er scheint sich nach dem ältern Franz van Mieris gebildet zu haben und malte vorzugsweise Porträts und Conversationsstücke, in welchen letztern er den bessern Werken des Willem van Mieris so nahe kommt, daß sie öfter für Arbeiten desselben gehalten werden. Ein vielgerühmtes Bild von ihm „Dame an der Toilette“ befindet sich im Museum zu Berlin, andere gleichfalls werthvolle, für die Charakteristik des Malers vielleicht noch wichtigere besitzt die herzogliche Sammlung des sogenannten Gothischen Hauses zu Wörlitz.

G. F. Waagen, Handbuch der deutschen und niederländischen Malerschulen, II, 276. Stuttg. 1862. – C. Rost, Der Nassau-Oranische Bilderschatz (Sep.-A. aus Zahn’s Jahrbüchern f. Kunstwissenschaft), S. 5, 35, 38. Leipzig 1873. – Mittheilungen des Vereins f. Anhalt. Gesch. u. Altertumsk. I, 329. Dessau 1877. – W. Hosäus, Wörlitz, 2. Aufl., S. 95. Dessau 1883.