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Artikel „Schmitt, Hermann Joseph“ von Franz Heinrich Reusch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 32 (1891), S. 45–46, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schmitt,_Hermann_Joseph&oldid=- (Version vom 27. November 2024, 07:20 Uhr UTC)
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Schmitt: Hermann Joseph S., katholischer Geistlicher, geboren am 27. October 1796 zu Mönchberg in Unterfranken, † am 7. Mai 1869 zu Aschaffenburg. Er machte seine Gymnasialstudien zu Aschaffenburg, die theologischen Studien zu Landshut, wo er namentlich Sailer und Zimmer hörte. Am 7. September 1819 zum Priester geweiht, wurde er Hauslehrer bei dem in Franken begüterten, aber gewöhnlich in Böhmen wohnenden Grafen v. Coudenhove. 1826 wurde er Caplan in Lohr, 1828 Pfarrer in Steinbach bei Lohr, 1840 Pfarrer in Großwallstadt, als solcher 1843 Schulinspector des Bezirks Aschaffenburg und 1849 Decan. 1852 wurde er Pfarrer in Aschaffenburg, dazu 1854 Director des Instituts der englischen Fräulein und königlicher Commissar für das Pensionat derselben, 1857 bischöflicher Commissar für mehrere Schulen und Mitglied des Landrathes für Unterfranken, 1867 königlicher Commissar für die Schulen der Stadt Aschaffenburg. – S. hat mehrere Bücher über das Verhältniß der morgenländischen Kirche zur abendländischen geschrieben: „Harmonie der morgenländischen und abendländischen Kirche. Ein Entwurf zur Vereinigung beider Kirchen. Mit einer Vorrede von Fr. Schlegel“, Wien 1824 (in’s Neugriechische übersetzt; zweite, umgearbeitete, um die Hälfte vermehrte Auflage, 1863); „Die morgenländische griechisch-russische Kirche oder Darstellung ihres Ursprungs, ihrer Lehre, ihrer Gebräuche, ihrer Verfassung und ihrer Trennung“, 1827; „Kritische Geschichte der neugriechischen und russischen Kirche mit besonderer Berücksichtigung ihrer Verfassung in der Form einer permanenten Synode“, 1841 (2. Aufl. 1854). Unter den vielen Beiträgen, die er für Benkert’s „Religionsfreund“ lieferte, ist ein Aufsatz (im Jahrgang 1833, Nr. 20): „König Otto auf dem griechischen Throne, oder läßt sich von diesem Ereignisse eine Annäherung der morgenländischen und abendländischen Kirche oder sonst Erfreuliches erwarten?“ – Außerdem veröffentlichte S.: „Versuch einer philosophisch-historischen Darstellung der Reformation in ihrem Ursprunge“, 1826; „Grundideen des Mythus oder Spuren der göttlich geoffenbarten Lehre von der Welterlösung in Sagen und Urkunden der ältesten Völker. Ein Versuch, den Mythus und die Mysterien [46] der Heiden auf eine Uroffenbarung zurückzuführen, mit einer Beilage von der tieferen Bedeutung der Opfer“, 1826; „Uroffenbarung oder die großen Lehren des Christenthums nachgewiesen in den Sagen und Urkunden der ältesten Völker, vorzüglich in den kanonischen Büchern der Chinesen“, 1834. Die Angabe, S. habe auch gegen die Hermesianer geschrieben, ist irrig; er redigirte ein Jahr (1829) die Aschaffenburger „Katholische Kirche“, welche später ein Hauptorgan der Gegner der Hermesianer wurde.

Hurter, Nomenclator 3, 1016. – K. Werner, Gesch. der kath. Theol., 618. – Privatmittheilungen aus Würzburg.