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Artikel „Schmidt, Benedict“ von Johann Friedrich von Schulte in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 31 (1890), S. 715–716, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schmidt,_Benedikt&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 20:23 Uhr UTC)
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Schmidt: Benedict S., Jurist, geboren zu Forchheim am 21. März 1726, † zu Ingolstadt am 3. October 1778. Er studirte die Rechte in Bamberg und Altdorf, wurde in Bamberg 1749 Lic. iuris, 1750 Regierungsadvocat, 1754 außerordentlicher Professor der Rechte, 1755 Hofrath, 1757 ordentlicher Professor der Rechte und Beisitzer der Facultät, 1759 Mitglied der Akademie der Wissenschaften, 1761 Dr. iuris und im März selben Jahres Professor in Ingolstadt für Institutionen mit 800 fl. Gehalt und 300 fl. Umzugskosten, 1765 nach dem Abgange von Ickstadt des öffentlichen Rechts, Hofrath und Beisitzer des kaiserlich freien Gerichts in Hirschberg, 1766 Rector der Universität. Er kam mit Ickstadt und später mit Sutor in Streit. Schriften: „Principia iuris publici germ.“, Nürnberg 1756, Ingolstadt u. Augsburg 1768, München 1776; „Anweisungs-Grundsätze zur jurist. außergerichtl. und gerichtlich gemeinen kurbaierischen und Reichspraxis“, Ingolstadt 1765. Andere angeführt bei den Genannten. Für die Zeit und den Verfasser charakteristisch sind: „Geschichtsmäßig, Reichs-Grund-gesetzliche Prüfung und Erweis des Kayserlich-Höchsten Kirchengewalts über dem unter die Weltlichkeit eingeruckten Protestantischen Kirchenstaat. Aus denen, als Confessata beybehalten und insoweit angenohmen Gegnerischen Historien, und Principiis deducirt, von daher allen dißfalls in der Menge herausgetrungenen Dissertationen Protestantisch-offentlicher Lehrern, als Stryk, Nettelblad, Boehmer, Thomasii, Limken, Textor, Cocceji etc. De Jure Papali Principum Evangelicorum circa Sacra: Entgegengestellt, und aus jenseitigem Selbst-Geständniß schlußbündig gefolgert“. Frankfurt u. Leipzig 1754, 4°. Diese Schrift grauenhaften Titels mit einer unsäglichen Einleitung und Geschichte der kaiserlichen Kirchengewalt bis auf Heinrich V. u. s. w. deducirt: die Kirchengewalt bei den Katholiken steht nur dem Papste zu infolge Abdication des Kaisers, über die Protestanten aber infolge Suspension der bischöflichen Gewalt wieder dem Kaiser. Er hat so allerdings den Spieß umgedreht. „Reichsfriedensschlüssige [716] Vertheidigung der geistlichen Gerichtsbarkeit katholischer Reichsstände über ihre lutherischen Unterthanen“, das. 4°; „Juristisches Gutachten und Bedenken von jenen nach beschworenen Ordensregeln aus dem Kloster entwichenen von aller Erbschafts- und Lehnfolge ausgeschlossen bleibenden Uebergängen“, das. 4°.

Weidlich, Lex. S. 156; – Nachr. VI, 311. – Pütter, Liter. II, 88. – Mederer, Annalen III, 283, 285, 289, 292, 296, 300, 303, 306. – Permaneder S. 6. – Baader I, 2, 201. – Annalen der bair. Liter. v. 1778 (Nürnb. 1781) S. 66. – Jäck, Pantheon Sp. 1002. – Moser, Gesch. der Staatsrechtslehrer, S. 131. – Prantl, Gesch. I, 595, 672.