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Artikel „Scheurl, Heinr. Julius“ von Paul Zimmermann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 31 (1890), S. 154–155, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Scheurl,_Heinrich_Julius&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 13:14 Uhr UTC)
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Scheurl: Heinr. Julius S., jüngster Sohn des Professors Lorenz S. (s. d.), wurde geb. zu Helmstedt am 19. Jan. 1600 und erhielt seinen Vornamen von seinem Taufpathen, dem Herzoge Heinrich Julius zu Braunschw. und Lün. Als er im 13. Jahr den Vater verlor, wurde er auf die Schule nach Halle geschickt, von der er nach drei Jahren auf die unweit Helmstedt gelegene Klosterschule Marienthal überging. Achtzehnjährig bezog er die Universität Helmstedt, um sich philosophischen, sprachlichen und geschichtlichen Studien zu widmen. [155] Am 21. October 1624 wurde er zum Magister promovirt. Dann ging er als Begleiter eines jungen Adeligen, Adrians v. Veltheim, nach Leipzig, wo er Privatvorlesungen eröffnete und assessor concilii nationalis wurde. Auf sein Gesuch und auf Empfehlung der Universität wurde ihm unter’m 20. Octbr. 1628 in seiner Heimathstadt Helmstedt die Professur der Ethik übertragen, welche er am 7. Febr. 1629 antrat. Wie die ganze Universität durch die Drangsale des Krieges schwer gelitten hatte, so war insbesondere die philosophische Facultät, in welcher Christophor Schrader zeitweise Scheurl’s einziger College war, fast ganz ausgestorben. Mit regem Eifer und gutem Erfolge eröffnete Letzterer seine Thätigkeit und vertrat im Sinne seiner Vorgänger Martini und Hornejus in würdiger Weise die historisch aristotelische Schule bis zu seinem Tode, der am 13. Dec. 1651 erfolgte. Sein Lehrer Calixt, dessen treuer Anhänger S. stets geblieben war, rühmt seine Beredtsamkeit, seinen christlichen Sinn und den wohlthätigen Einfluß, den er auf die Studenten ausgeübt habe. Ihn überlebte seine Wittwe Anna Maria, die Tochter eines Leipziger Handelsherrn Gotthart Grosse, die er Ende Januar 1629 geheirathet hatte; von seinen vier Kindern war bei seinem Tode nur noch ein Sohn am Leben.

Vgl. Personalien hinter Balth. Cellarius’ Leichenpredigt (Helmst. 1652). – Henke, Calixt I, 481.