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Artikel „Neumann, Johann Leopold“ von Moritz Fürstenau in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 23 (1886), S. 524–525, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Neumann,_Johann_Leopold&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 05:33 Uhr UTC)
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Neumann: Johann Leopold N., geb. zu Dresden im Jahre 1745, hatte seine wissenschaftliche Bildung in Leipzig erhalten und diese auf vielen [525] Reisen vervollkommnet. 1789 war er Secretär beim Geh. Kriegsrathscollegium, 1799 wurde er Oberkriegs- und Oberproviant-Commissar. Durch seine litterarische wie musikalische Bildung und Thätigkeit war er seiner Zeit sehr bekannt. Eng befreundet mit Christian Gottfried Körner, Johann Gottlieb Naumann, August Gottlieb Meißner u. A. nahm er in den damaligen gebildeten Kreisen Dresdens eine geachtete Stellung ein. Für Naumann übersetzte er die Opern „Amphion“ und „Cora“, sowie mehrere Oratorien Metastasio’s ins Deutsche. Cora kam zu Leipzig bei Dyk 1780 heraus und machte auch das erste von den drei kleinen dramatischen Stücken aus, die im nämlichen Jahre unter dem Titel: „Beytrag zur pfälzischen Schaubühne zu Mannheim“ zusammen gedruckt wurden. Das zweite Stück darin ist sein von Danzi componirtes Melodrama Cleopatra. Auch als lyrischer Dichter, Componist (Lieder u. s. w.) und Journalist wurde er bekannt. Die über das Seifersdorfer Thal gedichteten Lieder componirte Naumann. Von ihm waren auch die Inschriften in diesem Thale, besonders die lateinische auf dem Denkmale des Ministers Grafen v. Brühl. Von seinen journalistischen Arbeiten sind zu erwähnen: „Ueber Ramberg’s (Meusel’s Künstlerlexikon. Th. II, S. 170 ff.) Kunst und Kunstwerke.“ (Besonders über dessen historisches Gemälde vom Zuge Alexander’s durch den Granicus.) Dresden 1792; „Vertheidigung J. G. Naumann’s gegen eine Beurtheilung in den Dresdner gem. Beiträgen.“ 1808, Nr. 61 im 77. Stück derselben dieses Jahres (ein Beitrag zu den Annalen der Tonkunst, welcher die Antikritik einer Recension im Modejournale von der Aufführung der Naumann’schen Composition zu Klopstock’s Vaterunser in der Kirche zu Neustadt bei Dresden enthält); mehrere Aufsätze verschiedenen Inhalts in der Litteratur- und Völkerkunde, in den älteren Jahrgängen der Jenaischen Litteratur-Zeitung und in der Zeitung für die elegante Welt. In Dresden gründete er 1779 ein Concertunternehmen, das sogenannte Basemann’sche Concert, welches Capellmeister Naumann dirigirte. Seine Frau, eine geborene Basemann, galt als gute Clavierspielerin. Reichardt gedenkt ihrer in den „Briefen eines aufmerksamen Reisenden, die Musik betreffend“ (Bd. II, S. 121) sehr rühmend. Auch Goethe hörte sie in Leipzig am 26. December 1782 beim Kupferstecher Banse. Er erwähnt sie in seinen Briefen an Frau v. Stein (Bd. II, S. 280). N. starb am 2. Dezember 1813 in Dresden im 68. Lebensjahre.

Vgl. Kläbe, Neuestes gelehrtes Dresden. Leipzig 1796. – Haymann, Dresdens theils neuerlich verstorbene, theils jetzt lebende Schriftsteller und Künstler. Dresden 1809.