ADB:Neipperg, Adam Adalbert Graf von

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Artikel „Neipperg, Adam Adalbert Graf“ von Adolf Schinzl in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 23 (1886), S. 408–412, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Neipperg,_Adam_Adalbert_Graf_von&oldid=- (Version vom 8. Dezember 2024, 02:27 Uhr UTC)
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Neipperg: Adam Albert Graf N., k. k. Feldmarschalllieutenant, Commandeur des Militär-Maria-Theresien-Ordens, zweiter Inhaber des Husarenregiments Erzherzog Ferdinand Nr. 3, Ehrencavalier der Erzherzogin Maria-Louise, Herzogin von Parma, Piacenza und Guastalla, Oberbefehlshaber der parmaischen Truppen und Minister der auswärtigen Angelegenheiten der genannten Länder, wurde am 8. April 1775 zu Wien geboren und starb am 22. Februar 1829 zu Parma. Seine Eltern waren der ehemalige kaiserliche Gesandte an verschiedenen deutschen Höfen und am Reichstage zu Regensburg, Leopold Josef Graf N. und Ludovica Gräfin N., geborene Gräfin Hatzfeld-Wildenburg. Namentlich seines Vaters Mühen und Sorgfalt dankte N. die Grundlage zu seiner vielseitigen Bildung und zur Entwicklung seiner vornehmen, gediegenen Charaktereigenschaften. Für den militärischen Beruf wurde er dagegen von 1789 an in der Karlsschule zu Stuttgart vorbereitet, worauf er im Winter 1790–1791 in das k. k. Husarenregiment Graf Hadik, später Blankenburg Nr. 6 trat. Mit diesem kämpfte er als Cadet 1791 in den Niederlanden gegen die Patriotenliga, dann als Fähnrich, Lieutenant und Oberlieutenant 1792–1794 gegen Frankreich. N. war während dieser Jahre nominell bei den Infanterieregimentern Nr. 21 und 23 eingetheilt und fand auch vorübergehend als Adjutant und Generalstabsofficier Verwendung. Ueberdies erscheint es bemerkenswerth, daß N. an fast allen Kämpfen jener Zeit theilzunehmen in die Lage kam und schon in den niederen Chargengraden reges Handeln, gute Auffassung und unerschütterliche Ausdauer bethätigen konnte. Sprechende Beweise für seine verschiedenfältige Brauchbarkeit und persönliche Tapferkeit bieten die Relationen der damaligen Kriege, namentlich jene über die Gefechte und Schlachten bei Jemappes am 6. November 1792, Wattignies am 15. und 16. October 1793, an der Sambre am 11. und 12. Mai, Rouvroy am 13. Mai, Erquelinne 24. Mai, Thuin am 18. Juni 1794; dann seine Verwundungen bei Cerfontaine durch einen Stich in den rechten Arm, bei Thuin mittelst eines Schusses am Fuße und bei Doelen, wo er infolge von neun Wunden, worunter ein Säbelhieb über das rechte Auge, kampfunfähig wurde und in [409] Gefangenschaft gerieth. Letzteres, am 14. September 1794 stattgehabte hartnäckige Gefecht bildete den ehrenvollen Schluß jener wohl nur theilweise durchgeführten, jedoch höchst schwierigen Vertrauensmission, welche N. am 2. September an der Spitze von 33 Reitern mit der Bestimmung angetreten hatte, den Commandanten der holländischen Festungen und jenem der hinter der Aa stehenden englischen Armee schriftliche und mündliche Botschaften zu überbringen. In der Gefangenschaft verblieb N. bis Mitte des Jahres 1795, im August meldete er sich wieder beim Heere, woselbst ihm vom Generalstabe noch nachträglich für seine trefflichen Dienste und die vielfach bewiesene Tapferkeit, Klugheit und unermüdete Thätigkeit lobende Zeugnisse zugestellt worden sind. N. wurde nun bei den Gefechten um die Mainzer Linien und bei den Operationen gegen Mannheim und Trier verwendet, sowie den Waffenstillstandsverhandlungen mit Marceau beigezogen; am 14. November avancirte er zum Hauptmann im Generalstabe; Anfangs des Jahres 1796 erhielt er seine Eintheilung bei der Armee in Italien. Auch dort entwickelte er in einer großen Anzahl von Kämpfen nie ermattende Thatenlust, dann eine überraschende Gewandtheit in der Leitung von detachirten Colonnen, Recognoscirungsabtheilungen, im Brücken- und Schanzenbau. Gelegentlich des ersten Entsatzversuches von Mantua lobt Generalmajor Ott „den, ihm alle Zeit zur Seite gewesenen, in Ueberbringung der Befehle und Selbstanführung der Truppen unermüdlichen Hauptmann Grafen N.“; beim zweiten Entsatzversuche machte sich N. durch kühne, andauernde Streifungen vortheilhaft bemerkbar und er hat nach dem Zeugnisse des Generals Schubirz bei Leitung des Verschanzungsbaues in den kärntnerischen Pässen „in wenigen Tagen außerordentliche Arbeiten zu Stande gebracht“; im November berichtete Feldzeugmeister Baron Alvinczi und General Prinz Hohenzollern, daß sich N. jederzeit und namentlich bei Bassano am 2. bis 4., Caldiero am 12. und Arcole am 15. bis 17. November ganz besonders hervorgethan und vorzüglich ausgezeichnet; während der vierten Vorrückung gegen Mantua endlich wird N., der am 15. Januar 1797 am Montebaldo ein Pferd unter dem Leibe verlor und eine Contusion am Fuße erhielt, von den Generalen Laudon und Liptai, unter welchen er an allen Kampfesaffairen mitwirkte, rühmlich und „auf das dringendste“ empfohlen. Nicht minder hervortretende Beweise von richtigem Erfassen der taktisch-strategischen Verhältnisse, nebst nachhaltiger Einflußnahme auf die Truppe und den Landsturm bekundete N. 1797 bei der Vertheidigung Tirols. Schon nach dem Gefechte bei Meran am 31. März berichtete Generalmajor Laudon, „daß Hauptmann Graf N. in diesem Gefechte bei der Leitung der Truppen durch das Gebirge und bei Aneiferung derselben im Kampfe durch seine Thätigkeit wesentliche Dienste geleistet habe“; nach der Diversion gegen Caltern und Neumarkt wurde relationirt, „es habe Hauptmann Graf N. seine Abtheilungen so gut geleitet, daß ihre Bestimmung nicht vollkommener hätte erreicht werden können“; nach dem Vordringen bis Roveredo meldet Laudon „es beweise der über alle Erwartung gute Erfolg, wie thätig und zweckmäßig die Vorschritte des Hauptmanns Grafen N. gewesen. Die erfochtenen Vortheile seien der Schnelligkeit und Richtigkeit seiner Bewegungen zu danken“. Nachdem sich N. somit unter höchst schwierigen Umständen bestens bewährt und auch jederzeit mit seltenem Takte des Benehmens, dann sprachgewandt und überzeugend zu wirken wußte, so wurde er im April behufs Beruhigung der bewaffneten Landbevölkerung und Festsetzung der Demarcations-Linie nach Südtirol entsendet. Seine Bemühungen dortselbst fanden bald den erwünschten Erfolg, namentlich als er zu Verona, bis wohin schon die Empörung gegen die Franzosen gedrungen, mit General Balland einen Vertrag geschlossen hatte, durch welchen Südtirol vom Feinde freigehalten wurde. Noch [410] heute lebt diese erhebliche Leistung Neipperg’s in Tirols Erinnerungen fort; unmittelbar nach derselben wurde aber N. sowohl des Feldmarschalllieutenants Baron Kerpen, als des Generals Baron Laudon, des Landescommissärs Grafen Lehrbach und des Landeshauptmanns Grafen von Wolkenstein lebhafter Dank ausgedrückt für den im Interesse des Heeres und des Landes Tirol bei steter Geistesgegenwart und Festigkeit entwickelten Scharfblick und Muth; die Landesvertheidigungscommission überreichte N. eine silberne Ehrenmedaille; im Armeebefehle wurde ihm „über seine bei der Vertheidigung Tirols geleisteten Dienste die ganz besondere Zufriedenheit des Kaisers, sowie die Allerhöchste Zusicherung baldiger Beförderung“ bekannt gegeben. Dieser Zusage machte sich N. auch 1798 und 1799 würdig: im J. 1798 durch umsichtsvolle Führung des Statcommandos zu Trient, welches auch die Ueberwachung der Grenzpostirung, der Landesbefestigung Südtirols, der Verhandlungen über Grenzstreitigkeiten, Räubereien etc. in sich schloß; im Jahre 1799 bei der Leitung der Operationen des Generals Vukassovich in der linken Flanke des gegnerischen Hauptheeres, welche zu den Entscheidungen der Schlachten bei Magnano am 5. April, bei Cassano am 26. und 27. April in nicht geringem Maße beitrugen und dann die Gefangennahme der Division Serrurier zu Verderio am 28. April bewirkten. Letztere Unternehmung erfolgte auf den directen Vorschlag Neipperg’s, weshalb Feldmarschall Suworow in seiner Schlußrelation ausdrücklich und unter den rühmlichsten Lobsprüchen „um die Majorstelle für den braven Hauptmann Grafen N.“ bat. Nun führte N. mit vollster Sicherheit die Division Vukassovich anfänglich in der Richtung gegen den St. Gotthard, dann gegen Turin und vollzog so in erwarteter Weise die Instruction, die der Generalquartiermeister Marquis Chasteler mit dem Beifügen erlassen hatte, „daß unter des Generals Vukassovich Befehlen die Leitung dieser wichtigen Operation dem tapferen und geschickten Hauptmann Grafen N. anvertraut werde“. Während dieser Vorwärtsbewegung avancirte N. wenige Tage nach dem Einmarsche in Vercelli zum Major im Generalquartiermeisterstabe. Als solcher erfreute er sich gleichfalls des Glückes, seine Fähigkeiten und seine Kriegserfahrung in mehrfältiger Art bethätigen zu können, und bietet diesbezüglich das Studium der Kämpfe der vielverwendeten Division Vukassovich und des Corps Kaim in den Jahren 1799–1801 eine erstaunliche Ausbeute für seine rastlosen, vortrefflichen Leistungen. Sein Name reiht sich rühmlichst an jene seiner Befehlshaber, jede bedeutende Action läßt seine hervorragende Antheilnahme erkennen. Von ihm stammen die Vorschläge zur Beschießung Casale’s, zur Deckung der gegen die Riviera abziehenden Hauptarmee, für den Ueberfall der Vertheidiger des Mont Cenis, für die Postirung an der piemontesisch-französischen Grenze, sowie zu fast allen Unternehmungen des Corps Kaim bis zur Schlacht bei Marengo; im Kampfe selbst stand N. stets in den ersten Reihen, so bei Casale am 17. Mai, zu Rivoli bei Turin am 16. September 1799, bei der Bewältigung der Mont Cenis Stellung und Gefangennahme des Generals Caffre am 7. und 8. Januar, bei Marengo am 14. Juni 1800 etc.; überdies fallen in diese Zeit auch Neipperg’s Thätigkeit als Organisator der piemontesischen Armee und Vermittler bei den häufigen Verhandlungen mit dem Gegner zu Turin, Mailand, Paris. Von letztangedeuteter Mission zurückgekehrt, kam N. als Generalquartiermeister zur Besatzung von Mantua und nachdem er dortselbst längere Zeit krank gelegen, erhielt er die Eintheilung bei dem Husarenregiment Nr. 5. In dessen Verbande nahm er an der Schlacht am Mincio am 25. und 26. Dezember 1800 ehrenvollen Antheil, indem er unter General Rousseau dem Feinde in die Flanke fiel und denselben an der Wegnahme der am Mincio gelegenen Verschanzungen bis zum allgemeinen Rückzuge behinderte. Sowol General Rousseau als der Oberbefehlshaber General der Cavallerie Graf Bellegarde lobten die wichtigen Dienste, welche N. geleistet. [411] Ihm gebührt auch die Anerkennung während mehrerer im J. 1801 stattgehabter Waffenstillstandsverhandlungen durch Klugheit den Gegner mit einzelnen seiner Truppentheile zur Unthätigkeit veranlaßt zu haben. Noch in diesem Jahre wurde N. am 18. Juni, und zwar vorzugsweise für den Tag bei Verderio, das Ritterkreuz des Militär-Maria-Theresien-Ordens verliehen, worauf er am 31. Juli 1804 zum Oberstlieutenant im Ulanenregiment Nr. 2 vorrückte, jedoch am 1. Juni 1805 wieder zum Husarenregiment Nr. 1 rückversetzt wurde. Mit diesem kämpfte er bei Caldiero am 30. October, dann als äußerst thätiger Nachhutcommandant am Tagliamento am 13. November, bei Cormons am 15. November, bei Idria am 26. November 1805. Im Jahre 1806 avancirte N. zum Obersten, als welcher er vom October 1806 bis October 1808 mit seinem und dem Kürassirregimente Sommariva am Bug und der Weichsel den sogenannten Neutralitäts-Grenzcordon gegen Warschau zu bildete. Bei diesem verantwortungsvollen Commando traten erneut seine militärischen und diplomatischen Talente bestens zu Tage und trug sein achtunggebietendes, standhaftes Verhalten ganz besonders dazu bei, alle sich ergebenden Mißverständnisse, Gesetzesverletzungen, Ausschreitungen im Keime zu ersticken. Nicht weniger tadellos und verdienstvoll war Neipperg’s Verwendbarkeit 1809 als Generaladjutant des Erzherzogs Ferdinand, Commandant des 7. Armeecorps, bei dessen Vorrücken nach Polen, dann beim Abschlusse der Capitulation von Warschau im April und bei den Unterhandlungen mit dem Fürsten Poniatowski zu Krakau im Juli. Daß er bei letzteren dem Rechte nicht durch Gewalt Geltung zu verschaffen suchte, gibt Zeugniß von Neipperg’s scharfer Erkenntniß höherer politischer Rücksichten. Eine andere, unter den damaligen Verkehrsverhältnissen ungewöhnliche Leistung war ferner Neipperg’s Dirigirung österreichischer verwundet und gefangen gewesener Krieger im J. 1810 auf dem Marsche von Frankreich nach Oesterreich. Hierauf wurde N. im Juli 1811 als k. k. außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister nach Stockholm entsendet; dort hat sein zuverlässiges, wohlbedachtes Wirken neuerdings das in ihn gesetzte Vertrauen bestätigt und ihm die Aufgabe erleichtert, Schwedens Beitritt zur Coalition im Tractate zu Oerebro zu vermitteln. Und als darauf Schwedens König im Jahre 1813 sein Heer nach Deutschland führte, eilte N. in das Hauptquartier des Feldmarschalls Fürsten Schwarzenberg nach Gitschin, wo ihm das Interimscommando der 2. leichten Division mit dem Auftrage überwiesen wurde, die schlesisch-sächsische Grenze zu überwachen, den Marsch der aus Schlesien zur Hauptarmee abrückenden alliirten Truppen zu decken und mit Blücher die Verbindung zu erhalten. In vier Abtheilungen geschieden, von mehreren Seiten mit überwiegender Kraft bedrängt, täuschte N. theils kämpfend, theils manövrirend den Gegner derart, daß ihm Schwarzenberg schon am 23. August seine „vollkommene Zufriedenheit über die Zweckmäßigkeit und Standhaftigkeit seines Benehmens“ zu erkennen gab und am 25. August dessen „ebenso angemessenen als unerschrockenen Einleitungen und einsichtsvollen Vorkehrungen“ dankend beistimmte. Und da N. weiterhin in den Kämpfen bei Rumburg, Nimes, Wartenberg, Neuschloß, Kratzen, Gabel, Reichenberg, Bielstein, Stolpen, Pillnitz, Paunsdorf, Leipzig, Zwenkau zum günstigen Ausgange der Heeresoperationen außerordentlich förderlich beigetragen hatte, so wurde er in Anerkennung hierfür am 20. October zum Feldmarschalllieutenant ernannt, am gleichen Tage mit der Ueberbringung der Siegesnachricht nach Wien ausgezeichnet und im Jahre 1815 unter die Commandeure des Militär-Maria-Theresien-Ordens aufgenommen. Bereits im Monate November begab sich N. wieder zum Heere, welches er jedoch anfangs December neuerlich verließ, nach Neapel reiste und dort im kaiserlichen Auftrage den König Joachim Murat am 8. Januar 1814 zum Abschlusse eines Allianztractats bewog und dann [412] am 3. Februar zu Murat’s Gunsten mit dem englischen Oberbefehlshaber in Sicilien, Lord Bentinck, einen Waffenstillstand abschloß. Drei Tage später befand sich N. wieder auf dem Wege zum kaiserlichen Heere, in dessen Reihen er das Commando der hinter dem Mincio aufgestellten Vorhutdivision übernahm und den Gegner bis zur Einstellung der Feindseligkeiten am 15. April in Schranken zu halten wußte. Hierauf schloß N. mit den gegnerischen Befehlshabern eine Reihe höchst vortheilhafter Conventionen, welche das Vorrücken bis Turin anstandslos möglich machten. N., dessen hervorragende, vielseitige Verwendbarkeit am 31. Mai 1814 durch die Ernennung zum zweiten Inhaber des Husarenregiments Nr. 2 geehrt wurde, erhielt nunmehr im Juli den Auftrag, die Erzherzogin Marie Louise auf ihren Reisen in die Bäder von Aix und in der Schweiz zu begleiten. Diesem in ihn gesetzten Vertrauen folgte im nächsten Jahre die Aufforderung, die schwerbeeinträchtigten Interessen der hohen Frau auf dem Congresse zu Wien zu vertreten. Und als es hierbei Neipperg’s wohldurchdachtem beredten Eingreifen gelungen war, Erzherzogin Marie Louise den Thron von Parma, Piacenza und Guastalla zu sichern, erhob ihn dieselbe dankbarst zu ihrem Ehrencavalier, Oberbefehlshaber der parmaischen Truppen und Minister der auswärtigen Angelegenheiten. In dieser Stellung verblieb N. bis zu seinem Tode treu seiner Regentin, doch auch treu und opferbereit seinem Kaiser. Denn noch 1815 führte er eine k. k. Division im Feldzuge gegen Murat und besetzte Neapel; 1821 befehligte er die kaiserlichen und alliirten Truppen am rechten Ufer des Po. N., dessen edel und vornehm entwickelter Charakter das Herz Aller zu gewinnen wußte, vereinte die trefflichsten militärischen Eigenschaften mit vorzüglichen, staatsmännischen Gaben; taktisch-strategische Sicherheit, rasche Conceptionsbefähigung, Gleichmuth im Glück und Unglück, Festigkeit und Klugheit in allen Lagen des Lebens, Sprachkenntnisse, einnehmendes Benehmen, vor allem aber Treue zum Monarchen und Liebe zum Vaterlande lenkten und unterstützten jede seiner Handlungen. Er war zweimal verehelicht; vorerst mit Gräfin Pola, † am 23. April 1815, dann morganatisch mit Erzherzogin Marie Louise; ersterer Verbindung entstammen die Fürsten N., letzterer die Fürsten Montenuovo.

Schels, Oesterr. milit. Ztschft. 3. Bd. Wien 1830. – Szöllösy, Tagebuch gefeyerter Helden etc. Fünfkirchen 1837. – Hirtenfeld, Der Militär-Maria-Theresien-Orden etc. Wien 1857. – Wurzbach, Biogr. Lex. d. Kaiserth. Oesterreich. 20. Th. Wien 1869.