Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Merle, Clemens August Maria von“ von Johann Jakob Merlo in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 21 (1885), S. 446–447, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Merle,_Clemens_von&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 21:54 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 21 (1885), S. 446–447 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Clemens August von Merle in der Wikipedia
Clemens August von Merle in Wikidata
GND-Nummer 119282453
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|21|446|447|Merle, Clemens August Maria von|Johann Jakob Merlo|ADB:Merle, Clemens von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=119282453}}    

Merle: Clemens August Maria von M., Kunstfreund und Numismatiker, geboren am 4. Juli 1732 zu Bonn, † zu Köln am 4. Januar 1810. Er war ein Sohn des kurkölnischen Geheimraths Gabriel Ignaz v. M., wurde Doctor beider Rechte, Canonicus im Münsterstifte zu Bonn, 1762 Domcapitular zu Köln, Hofgerichtspräsident und Commissar des Priesterseminars. Der Kurfürst-Erzbischof Max Franz weihte ihn am 6. September 1797 in Mergentheim zum Bischof von Bethsaida, worauf er das Amt eines Weihbischofs von Köln antrat. Als Freund und Kenner der Wissenschaften und Künste besaß er ein Gemäldecabinet und eine Sammlung der erzbischöflichen und städtischen kölnischen Münzen, die durch ihren Umfang und ihren Reichthum an Seltenheiten die bedeutendste war, welche jemals zusammengebracht worden ist. Wallraf gab 1792 in der Langen’schen Buchhandlung eine musterhaft bearbeitete Beschreibung dieser Münzsammlung heraus (598 Seiten) und bemerkt in der Vorrede, daß der Besitzer seit 30 Jahren keine Mühe und Kosten gespart habe, diese ehrwürdigen Ueberreste der vaterländischen Vorzeit zu vereinigen. Später erschienen zwei Nachträge dazu, die gegenwärtig selten aufzufinden sind. J. M. Laporterie hat im Auftrage des Besitzers hübsche Federzeichnungen nach den Originalen ausgeführt. Obwol die letztwilligen Verfügungen des Weihbischofs die Vorschrift enthielten, daß dieser numismatische Schatz von der Erbschaft ganz ausgeschlossen und auf immer unzertheilt in seiner Vollständigkeit erhalten bleiben solle, so wurden doch zuletzt alle Bedenken beseitigt und am 16. November 1838 zu einer ungünstigen Zeit die öffentliche Versteigerung vorgenommen, wobei der erzielte Erlös den Metallwerth eben deckte. Das wichtige und unersetzliche geschichtliche Denkmal ging für Köln verloren – ein Händler aus Berlin war der Ansteigerer. [447] Die Gemäldesammlung, besonders reich an Werken namhafter Meister der niederländischen Schule, z. B. Rembrandt, J. Ruysdael, P. Potter, A. v. d. Velde, Franz Hals, A. Kuyp, J. v. Goyen, Andr. Both, D. Teniers, Ph. Wouvermans, Nic. Berghem, Claude Lorrain, A. Ostade, Rubens, v. Dyck und andere, wurde im September 1810 im Sterbhause versteigert.