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Artikel „Luppius, Andreas“ von l. u. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 19 (1884), S. 650–651, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Luppius,_Andreas&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 18:08 Uhr UTC)
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Luppius: Andreas L., Buchhändler, der sein Geschäft in Wesel, Duisburg und Frankfurt a./M. hatte. Wahrscheinlich wohnte er selbst früher in Wesel und zog dann nach Frankfurt a./M.; wenigstens begab sich im J. 1685 Wegleiter nach Frankfurt a./M., um Spener und L. aufzusuchen. L. war früher mit Spener befreundet gewesen und stand nachher mit einer größeren Anzahl bekannter Pietisten in mehr oder weniger genauer Beziehung; er scheint sich in diesem Kreise auch eines gewissen Ansehens erfreut zu haben. In seinem Verlage erschien eine Reihe mystischer und theosophischer Schriften, z. B. von Paracelsus, Weigel, Böhme, Breckling, und von vielen anderen, meist geringen Umfangs. Vor Allem aber ist er bekannt als Herausgeber, Drucker und Verleger des sogenannten Pietistengesangbuches. Dieses erschien im J. 1692 bei L. als „Churfürstlich Brandenburgischen gnädigst Privil. Buchdrucker und Buchhändler“ an den genannten drei Orten unter dem Titel „Andächtig Singender Christen-Mund, das ist: Wahrer Kinder Gottes geheiligte Andachten“ und enthält in seinem 1. Theile 134 geistliche Lieder, welche zum Theil hier zum ersten Male gedruckt sind. So enthält es namentlich viele, vorher nicht veröffentlichte Lieder von Johann Caspar Schade (oder Schad), dem Diaconus von Spener in Berlin; außerdem einige von Joh. Wilh. Petersen, von diesem auch ein lateinisches, von Breithaupt etc. Die Angaben über die Verfasser sind manchmal unrichtig, wie denn gerade Schade auch Lieder zugeschrieben werden, die nicht von ihm sind; bei anderen Liedern und zum Theil bei ganz bekannten fehlt die Angabe des Dichters ganz. Der zweite Theil des Buches enthält Neander’s Bundeslieder. [651] Einen dritten Theil soll nach dem Titelblatt „der in Gott verliebten gläubigen Seelen … Hallelujah“ bilden; statt dessen ist im Exemplar der Hamb. Stadtbibl. Joachim Betkii Pietismus etc. angebunden. L. hat in dieses Gesangbuch unter Nr. 127 (S. 167) auch ein eignes Lied aufgenommen, das er als sein „Leibstückgen wider den Neidhardt“ bezeichnet und das mit den Worten: „Was kann für eine größere Freude sein“ beginnt; man sieht aus diesem Liede, daß Neider und Verleumder ihm sein Leben sauer machten. – Genauere Nachrichten über L. waren nicht zugänglich.

Wetzel, hymnopoeographia II, S. 105. Rotermund zum Jöcher IV, Sp. 172 f. Koch, Geschichte des Kirchenlieds u. s. f., 3. Aufl., IV, S. 296, vgl. auch III, S. 502. – Spener, Deutsche Bedenken III, S. 340.