ADB:Lindemann, Thomas (Jurist)

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Artikel „Lindemann, Thomas, der Aeltere“ von Karl Ernst Hermann Krause in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 18 (1883), S. 679–680, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lindemann,_Thomas_(Jurist)&oldid=- (Version vom 26. April 2024, 05:43 Uhr UTC)
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Lindemann: Thomas L., der Aeltere, geb. am 28. Septbr. 1575[1] zu Herford, † zu Rostock am 14. März 1632 als Rector der Universität. Er studirte in Rostock, dann 1596–99 als Präceptor vornehmer Lübecker in Straßburg, reiste durch England, Frankreich und Italien, wo er Syndicus der deutschen Nation in Padua wurde. 1605 ward er als ordentlicher Professor der Rechte nach Rostock gerufen, wo er Doctor wurde. Das Rectorat bekleidete er von 1607–1632 acht Mal. Von den mecklenburgischen Fürsten, dem Erzbischof von Bremen, den Lüneburger Herzogen etc. ist er öfter als Rath herangezogen und mit diesem Titel begabt, wurde auch kaiserlicher Pfalzgraf. 1621 wurde er dazu Rathssyndicus zu Rostock und als solcher schon am 5. Septbr. desselben Jahres mit einer Gesandtschaft des Rathes an Christian IV. nach Dänemark geschickt, um die Erhaltung der alten hansischen zollfreien Einfuhr von Rostocker Bier wieder zu erlangen, ein Versuch, der freilich mißglückte. Die Quellen über sein Leben und den Nachweis seiner Schriften hat Krey, Andenken an die Rostock’schen Gelehrten V, S. 11 zusammengestellt, wozu Nettelbladt, Succincta notitia (cf. Reg.) noch einige Parentationen nennt. Auch letzterem entging, daß unter Lindemann’s Namen eine handschriftliche Rostocker Chronik von 1310 bis 1573 läuft, die freilich bis 1583 reicht und thatsächlich nichts ist als die unter dem Namen von „Johann Hubern, Schulschreibern 1616“ verbreitete, höchst mangelhafte, auszügliche Zusammenschreibung der älteren Chroniken, die aber am Schlusse einen originalen Bericht über einige Data von 1565 an als Anhang führt, der also wohl von L. herstammt. Sein Sohn Thomas L., der Jüngere, geb. zu Rostock am 27. Mai 1609, wurde daselbst Dr. und Professor der Theologie 1635, ging aber 1638 als Pastor der deutschen Gemeinde nach Kopenhagen, erhielt 1645 auch ein Canonicat zu Roeskilde und starb 1645. Ein Großsohn Thomas des älteren, aber von einem anderen Sohne, Joachim L., am 7. April 1662 zu Rostock geboren, wurde daselbst 1688 Archidiaconus zu St. Marien, 1692 auch ord. Prof. der Physik und Metaphysik; † am 14. Dec. 1698 a. St. Ein älterer Joachim L., war ebenda Archidiacon 1662–1669. Ein ebenfalls zur Familie gehörender M. Author L. war 1553–1560 Prediger [680] an S. Marien und wurde als Anhänger des Draconites (Allg. D. Biogr. Bd. V, S. 371) in den Pastorenunruhen (1559–60) verdrängt.

Krey l. c. Ungnaden, Amoen. Lisch, Jahrb. S. Reg. zu 1–30.

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. S. 679. Z. 21 v. o. l.: 1570 st. 1575. [Bd. 30, S. 792]