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Artikel „Lindemann, Wilhelm“ von Franz Heinrich Reusch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 18 (1883), S. 680, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lindemann,_Wilhelm&oldid=- (Version vom 15. November 2024, 11:16 Uhr UTC)
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Lindemann: Johann Wilhelm L., Literarhistoriker, geb. am 17. Decbr. 1828 zu Schonnebeck bei Essen, † am 20. Dec. 1879 zu Niederkrüchten bei Erkelenz. Nachdem er das Gymnasium zu Essen absolvirt hatte, studirte er 1848 bis 1851 zu Bonn katholische Theologie, wurde am 2. Septbr. 1852 zu Köln zum Priester geweiht, 1853 zum Rector der höheren Bürgerschule zu Heinsberg, 1861 zum Pfarrweser in Rheinbreitbach, 1863 zum Pfarrer in Benrath, 1866 zum Oberpfarrer in. Niederkrüchten ernannt. 1870–79 war er Mitglied des Abgeordnetenhauses (der Centrumsfraction) zu Berlin. Seine „Geschichte der deutschen Literatur“, 1866 – nicht unpassend als ein „katholischer Vilmar“ bezeichnet – ist 1879 bereits in 5. Auflage erschienen. Auch seine „Bibliothek deutscher Classiker für Schule und Haus, mit Lebensbeschreibungen, Einleitungen und Anmerkungen“, zwei Serien von je 3 Bänden, 1868–1871 (eine zweckmäßige Auswahl aus Klopstock, Goethe, Schiller, Lessing etc.), hat eine große Verbreitung gefunden. Außerdem hat er herausgegeben: „Blüthenstrauß von geistlichen Gedichten aus dem deutschen Mittelalter“, 1874; „Angelus Silesius (Johann Scheffler), Bild eines Convertiten, Dichters und Streittheologen aus dem 17. Jahrhundert“, 1876; „Johannes Geiler von Kaisersberg, ein katholischer Reformator am Ende des 15. Jahrhunderts. Nach dem Französischen des Abbé Dacheux bearbeitet“, 1877, und „Für die Pilgerreise. Ein Album von religiösen Dichtungen“, 1877. Er lieferte auch Beiträge für das Bonner „Theol. Literaturblatt“ und andere Zeitschriften.

Kehrein, Lexikon S. 233. Lit. Handweiser 1880, 30.