Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Lemp, Jakob“ von Julius Hartmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 18 (1883), S. 239–240, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lemp,_Jakob&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 09:52 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Lemnius, Simon
Band 18 (1883), S. 239–240 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Jacob Lemp in der Wikipedia
Jacob Lemp in Wikidata
GND-Nummer 136621716
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|18|239|240|Lemp, Jakob|Julius Hartmann|ADB:Lemp, Jakob}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=136621716}}    

Lemp: Jakob L., Theolog, geb. zu Steinheim bei Marbach in Württemberg zwischen 1460 und 1470, † in Tübingen am 2. April 1532, war, nachdem [240] er an dieser Hochschule 1482 inscribirt, 1483 das Baccalaureat, 1486 das Magisterium erlangt, schon 1494 Dekan der Artistenfacultät und Rector, wurde 1500 Doctor der Theologie und des canonischen Rechts zugleich mit Johannes Staupitz, 1502 Nachfolger Summenhart’s in der theologischen Facultät als einer der zwei Realisten, richtiger Scotisten, erhielt 1509 den Lehrauftrag und die halbe Besoldung auch des zweiten Realisten. L. galt für einen gleich guten Theologen und Juristen. Reuchlin widmet ihm 1512 seine Ausgabe der 7 Bußpsalmen, läßt sich von ihm 1513 als Beistand zu seinem Rechtshandel vor dem geistlichen Gericht in Mainz gegen Hochstraten begleiten und nennt ihn noch in einer Schrift von 1519 eximius in theologia praeceptor et eruditor meus, vir egregius. Gleichwol haben ihm die jungen Reformer als einem Verfolger der neuen humanistisch-biblischen Richtung übel mitgespielt; mit welchem Grunde ist nicht mehr zu bestimmen, da L. keine einzige Schrift hinterlassen und man nur weiß, daß er 1526 dem Religionsgespräch zu Baden im Aargau beigewohnt und die Sätze seines Schülers Joh. Eck unterschrieben hat.

Schnurrer, Erläuterungen der württ. Kirchengeschichte, 295 ff. Heyd, Melanchthon u. Tübingen, 70 f., 76. Geiger, Reuchlin, 97, 137, 295; Briefwechsel 174. Roth, Tüb. Urk., 113 ff.[1]

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. S. 240. Z. 18 v. o.: Zu Lemp vgl. jetzt Steiff, Eine Episode aus der Humanistenzeit, im Correspondenzbl. f. d. Gel. u. Realsch. Württ. XXIX. 351 ff. [Bd. 18, S. 796]