ADB:Küster, Samuel Christian Gottfried
[440] nimmt K. einen hervorragenden Antheil an der 300jährigen Jubiläumsfeier der Reformation. Eine von ihm verfaßte Schrift: „Dr. Martin Luther, der Mann Gottes. Eine lebensgeschichtliche Darstellung im einfachen Volkston“ wurde an sämmtliche Schüler aller Schulen Berlins vertheilt. Auch an der Einführung der Union hat K. thätigen Antheil. K. gehörte auch der im J. 1817 gebildeten Commission an, welche ein für sämmtliche deutsch-evangelischen Gemeinden Berlins zu brauchendes Gesangbuch ausarbeiten sollte. Zu derselben gehörten u. a. auch Hanstein, Schleiermacher, Theremin. Erst 1829 vollendete diese Commission ihre Arbeit. 1831 gab K. eine kleine Schrift: „Kurze lebensgeschichtliche Nachrichten von den Verfassern der Lieder des neuen Berliner Gesangbuches“. Auch zwei Lieder Küster’s sind im Berliner Gesangbuch aufgenommen. K. hat in seinem reichen Leben eine große Zahl von Gedichten, Reden, Programmen, kleinen Gelegenheitsschriften verfaßt und herausgegeben. Für die Schulen und die häusliche Erbauung außerdem: „Zweimal 52 auserlesene biblische Erzählungen nach Johannes Hübner mit Fragen zum Nachdenken, nützlichen Lehren und gottseligen Gedanken“, Berlin 1819. „Jesus Christus, der Sohn Gottes in seinem Leben auf Erden dargestellt“, Berlin 1819. „Kurzgefaßte Geschichte der christlichen Kirche, zur Beförderung eines evangelischen Sinnes“, Berlin 1821. „Der christliche Hausaltar, ein Erbauungsbuch“, 1833. „Geschichte der deutschen Bibelübersetzung durch Martin Luther“, Berlin 1823 u. v. A. Bei Gelegenheit seines 50jährigen Dienstjubiläums 1835 ernannte die Berliner Universität K. zum Dr. theol. 1838 ist Küster’s Todesjahr.
Küster: Samuel Christian Gottfried K., geb. den 18. August 1762 zu Dom Havelberg, wo der Vater, Samuel Christian K., geistlicher Inspector und Oberprediger war. Als dieser 1771 an die mit der dorotheenstädtischen Gemeinde als mater unita verbundene Friedrich-Werder’sche Kirche nach Berlin berufen wurde, kam der Sohn auch nach Berlin. Ueber seinen Studiengang auf Gymnasium und Universität ist uns nichts bekannt geworden. 1785 ward K. Lehrer am Friedrich-Werder’schen Gymnasium, 1786 ward K. des Vaters dritter, 1793 dessen zweiter College und nach dessen Tode 1797 dessen Nachfolger als erster Prediger der verbundenen Kirchen und Superintendent der Friedrich-Werderschen Diöcese in Berlin. 1804 ward K. zugleich Director des königl. Seminars für Volksschulen. Als ältester lutherischer Geistlicher der verbundenen Kirchen war K. auch Ephorus des Friedrich-Werder’schen Gymnasiums. 1817- Gelehrtes Berlin im J. 1825; Berlin bei Ferdinand Dümmler. Küster’s obige Schrift über die Verfasser der Lieder des neuen Gesangbuches. Lisco, Zur Kirchengeschichte Berlins, Berlin 1857.