ADB:Jagemann, Johann von
Herzogs Julius von Wolfenbüttel, welcher wie auch dessen Nachfolger Heinrich Julius ihm die Leitung der Regierung ihres Landes überließen. Nachdem er 1584/5 den Anfall der calenbergischen Lande an die wolfenbütteler Linie geregelt hatte, ward er zum Kanzler und Geheimrath ernannt. Seine Thätigkeit fällt in die Zeit, in welcher die deutschen Fürsten infolge der Reception des römischen Rechts die fremdländischen Grundsätze vom Principat in ihren Gebieten zur Geltung bringen wollten. Während J. daher auf der einen Seite durch kaiserliche Verleihung des Adels und durch Güterschenkungen von seinen Herzogen ausgezeichnet und belohnt wurde, so hatte er anderer Seits die schwersten ständischen Kämpfe mit der Stadt Braunschweig und mit der Ritterschaft des Landes zu bestehen, welche sich den herzoglichen Forderungen nicht fügen wollten.
Jagemann: Dr. Johann J. zu Hardegsen und Göttingen, braunschweigischer Staatsmann, geb. am 27. November 1552 in Heiligenstadt auf dem Eichsfeld, † am 7. Januar 1604 auf seinem Rittergut Wernrode in der Grafschaft Honstein, hatte nach juristischen Studien (namentlich bei Cujacius) eine Professur in Helmstädt erhalten, trat aber bald darauf als Vicekanzler in die nähere dienstliche Umgebung des- Joannis Caselii ad J. Letznerum de nobilitate libellus, Helmstädt 1600, S. 42 ff. – Desselben Ad Principes, Nobiles etc. Epistolae, Hannover 1718, S. 350–401, Brief 1–14. – Rehtmaier, Braunschweigische Chronik, S. 1078. 1098. 1108/9. 1114/8. 1132. 1145/9. – Spittler, Geschichte Hannovers Th. 1, S. 295. 329. 342/9. – Havemann’s Braunschweigische Geschichte S. 429–433. – Schmidt, Dr. Joh. Jagemann, Wolfenbüttel 1867. – Göttinger gelehrte Anzeigen 1867, S. 1758 ff.